Heiße Debatte bei erster Ausgabe der "Werksgespräche"

Werksviertel · "Alle schreien nach Bio"

Bei der ersten Ausgabe der "Werksgespräche" diskutierten (von links): MdL Christian Hierneis, Bio-Bauer Georg Huber und Thassilo Franke, wissenschaftlicher Mitarbeiter BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern. Foto: Sybille Leyk

Bei der ersten Ausgabe der "Werksgespräche" diskutierten (von links): MdL Christian Hierneis, Bio-Bauer Georg Huber und Thassilo Franke, wissenschaftlicher Mitarbeiter BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern. Foto: Sybille Leyk

Werksviertel/Berg am Laim · Im Werksviertel-Mitte fand kürzlich die erste Ausgabe der "Werksgespräche" mit dem Titel „Biene. Bauer. Artenschutz.“ statt. Ziel des vierteljährlich stattfindenden Symposiums ist es, Wissen zu einem aktuellen Thema kompakt in 60 Minuten zu vermitteln.

Thema zum Auftakt war das viel diskutierte Volksbegehren Artenvielfalt.

Als Sprecher waren der Bio-Bauer Georg Huber für den Bayerischen Bauernverband, Thassilo Franke, wissenschaftlicher Mitarbeiter BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern, sowie Christian Hierneis, Vorsitzender der Kreisgruppe München des BUND Naturschutz in Bayern und Landtagsabgeordneter der Grünen, eingeladen. Für jeden Gast waren zehn Minuten Redezeit vorgesehen.

Insekten seien für viele Tiere ein wichtiger Nahrungsbestand, führte Thassilo Franke aus. Der markante Rückgang der Vögel sollte im Auge behalten werden. Eine wesentliche Rolle spielten Insekten aber auch bei den Pflanzen, da 90 Prozent aller Pflanzen von Insekten bestäubt werden. Franke kritisierte die Überdüngung und die "Allround-Pestizide" der Landwirte. Er plädierte für eine gezielte Schädlingsbekämpfung.

Der Landwirt Georg Huber aus Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck) ist gerade dabei, seinen Hof von einem konventionellem zu einem Bio-Betrieb umzustellen. Er kaufte Hühner, baute einen Stall und bot Bio-Eier für 50 Cent das Stück an, damit er nicht drauf zahlen musste. Nicht ein Ei habe er vor Ort verkaufen können – vielmehr musste er Werbung machen, damit er die Eier überhaupt los wurde. "Alle schreien nach Bio, aber keiner möchte auch nur etwas mehr ausgeben", lautete Hubers Fazit. Kein Landwirt stelle die Wichtigkeit der Insekten infrage, meinte er zudem und forderte im Bezug auf das umstrittene Volksbegehren eine "ehrliche Debatte".

Christian Hierneis meinte, das Volksbegehren Artenschutz sei jetzt schon erfolgreich, da Ministerpräsident Markus Söder einen runden Tisch zum Thema "Artenvielfalt" einberufen habe. Er forderte, Naturschutz in die Lehrpläne zu integrieren und bat, den Tag des offenen Bauerhofes zu nutzen.

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