Geburtsstunde für Seniorenzentrum

Neubiberg · Ein Neubau an alter Stelle soll es nun richten

Nach über 20 Jahren zeichnet sich jetzt eine Lösung für das Neubiberger Seniorenzentrum ab. 	Foto: RedN

Nach über 20 Jahren zeichnet sich jetzt eine Lösung für das Neubiberger Seniorenzentrum ab. Foto: RedN

Neubiberg · Vier Millionen Euro soll es kosten, barrierefrei und größer ausgestaltet werden. Das Projekt eines Neubaus des Neubiberger Seniorenzentrum am alten Standort in der Hauptstraße 12 nimmt deutliche Konturen an.

Der Neubiberger Gemeinderat brachte jetzt eine Machbarkeitsstudie für das Projekt auf den Weg. Dazu sprach sich der Rat dafür aus, den Neubau in ökologischer Bauweise zu erstellen und den Baumbestand auf dem Grundstücksareal möglichst umfänglich zu bewahren.

Seit über 20 Jahren kämpfen vor allem Neubibergs Ältere für ein barrierefreies und räumlich großzügiger ausgestaltetes Seniorenzentrum. Das aktuelle Gebäude an der Hauptstraße 12 stammt aus dem Jahre 1952 und ist bautechnisch und in Sachen Räumlichkeit längst an seine Grenzen gestoßen. Im Auftrag der Gemeinde hatte das Riemerlinger Architekturbüro Gassner & Zarecky den nicht nur den alten Baukörper untersucht, sondern auch die Möglichkeiten einer Modernisierung und Erweiterung geprüft. Fazit der Experten: Ein Neubau kommt zum einen günstiger, birgt allein auch die Möglichkeit, das Raumangebot vor Ort entsprechend zu erweitern und macht eine barrierefreie Ausgestaltung erst möglich.

Mehr Platz und ein Aufzug werden gebraucht

Das heutige Ambiente birgt nicht nur Probleme für Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Auch das Raumangebot lässt deutlich zu wünschen übrig. Viele Aktivitäten und Kurse sind räumlich gar nicht oder nur sehr schlecht voneinander zu trennen. Für die Anfahrt der Senioren und Gäste stehen aus Sicht der Nutzer wie der Gemeinde zu wenige Parkplätze zur Verfügung. Der Brandschutz entspricht nicht neuesten Anforderungen. Ein Aufzug zwischen Parterre und erstem Stock – dringend gewünscht aber bislang Fehlanzeige. Nach aktuellen Bedarfs-Schätzungen bräuchte das Seniorenzentrum für eine zukunftsträchtige Nutzung gut 500 Quadratmeter an Nutzfläche. Nur knapp die Hälfte davon steht aktuell zur Verfügung.

Im Gemeinderat hat Architekt Uli Gassner mögliche Erweiterungsprofile aufgezeigt. So seien durch einen Anbau nach Süden im Erdgeschoss zwar rund 70 Quadratmeter einer Erweiterung möglich- doch durch die restriktive Baugrenze im Süden ist man im Umfang der Erweiterung durchaus stark beschränkt. Auch das Modell eines zweistöckigen Südanbaus hatte Gassner errechnet. Mit einer Kostenprognose von rund 3,3 Millionen Euro für diese Variante eines An- und Umbaus im Bestand schreckte er die Räte aber ab. Samt einer zusätzlichen Dachgeschoss-Erweiterung ergäbe sich ein Kostenfaktor von sogar fast 4,2 Millionen Euro. »Aber auch dann fehlen zum Anforderungsprofil noch rund 80 Quadratmeter an Platz«, folgerte der Rat.

Guter Rat teuer ist indes auch bei den Parkplätzen. »Senioren und eine Tiefgarage – das schließt sich doch gegenseitig aus«, lautete das Credo von CSU-Mann Hartmut Lilge. Der Rat pflichtete bei. Zudem würde ein Tiefgaragenbau auch Großteile der alten Bausubstanz im Bestand gefährden. Elisabeth Stettmeier (Freie Wähler), selbst Seniorenbeirätin im Ort, traf den Nerv und den Nagel auf den Kopf: »Ein Neubau ist mit Abstand die beste Lösung«, forderte sie. Man stehe auch bei den Senioren »im Wort, nach langer Zeit praktikable und zukunftsfähige Lösungen aufzuzeigen«. Man solle den »heutigen Tag zum Geburtstag des neuen Seniorenzentrums machen«. Das Neubauprojekt soll und muss aufgrund der strikten Regularien jetzt europaweit ausgeschrieben werden. Bis die Senioren ihr neues Heim an alter Stätte genießen können, wird es also noch dauern. RedN

Artikel vom 24.07.2018
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