»Es gibt immer eine Lösung«

AWO-Wohnungsnotfallhilfe des Landkreises seit 10 Jahren im Einsatz

Leiter der Wohnungsnotfallhilfe, Stefan Wallner (links) blickt gemeinsam mit dem AWO- Vorstand, dem Landrat Christoph Göbel (Mitte) und den Bürgermeistern der Landkreisgemeinden auf zehn erfolgreiche Jahre der FOL.	Foto: ar

Leiter der Wohnungsnotfallhilfe, Stefan Wallner (links) blickt gemeinsam mit dem AWO- Vorstand, dem Landrat Christoph Göbel (Mitte) und den Bürgermeistern der Landkreisgemeinden auf zehn erfolgreiche Jahre der FOL. Foto: ar

Landkreis · Die Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit (FOL) im Landkreis München feierte kürzlich mit allen Mitarbeitern, Landrat Christoph Göbel und den Bürgermeistern der Landkreisgemeinden gemeinsam ihr zehnjähriges Bestehen.

Seit August 2007 ist die FOL, eine Abteilung der Wohnungsnotfallhilfe des AWO Kreisverbandes München-Land, in den 29 Gemeinden des Landkreises im Einsatz. In diesem Zeitraum haben die Mitarbeiter Hunderte von Frauen, Männer und Kindern vor der Obdachlosigkeit bewahrt. Seit dem Bestehen der Fachstelle wurden insgesamt 9.851 Haushalte betreut. Das der Bedarf für so ein Hilfsangebot vorhanden war – und nach wie vor ist – zeigte sich schnell. »Im ersten Jahr haben wir mit zirka 200 Fällen gerechnet. Weit gefehlt! Schon im ersten Jahr waren es über 500 Fälle.

Da gabe es keine Zweifel mehr, dass wir so ein Hilfsangebot im Münchner Landkreis benötigen«, blickt Max Wagmann, AWO-Vorsitzender des Präsidiums zurück. Und die Gemeinden, die den obdachlos gewordenen Bürgern teilweise hilflos gegenüber standen, waren froh, mit der FOL einen kompetenten Partner gefunden zu haben. Diese gute Zusammenarbeit zwischen FOL und den Gemeinden sowie die Finanzierung durch den Landkreis München hat 1.748 Frauen, Männer und Kinder vor der Obdachlosigkeit bewahrt. »Gerade wenn Kinder betroffen sind muss vor allem schnell gehandelt werden«, betonte Landrat Christoph Göbel, der sich für den stetigen Einsatz und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten bedankte.

2016 sind die Mitarbeiter der Wohnungsnotfallhilfe in 1210 Fällen aktiv geworden. In fast Dreiviertel der Fälle, das heißt bei 71,4 Prozent, konnte der Wohnraum erhalten oder neuer gefunden werden. Unter dem Motto »Es gibt immer eine Lösung« leitet Stefan Wallner seit Anfang an die Wohnungsnotfallhilfe. »Den Wohnraum zu erhalten ist unser wichtigster Auftrag«, fasst Wallner das Ziel der FOL zusammen. Dabei ist die präventive Arbeit eine wesentliche Aufgabe der Fachstelle. »Die Hälfte der Gefährdeten nimmt vor einer drohenden Kündigung präventiv mit der Fachstelle Kontakt auf. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 2.391 Personen, davon 772 Kinder, im Landkreis von Obdachlosigkeit bedroht«, so Wallner.

Mit der Zahl der Hilfesuchenden über die Jahre wurde auch das Angebot angepasst und erweitert. Die Vernetzung wurde immer enger, ebenso die Zusammenarbeit mit anderen unterstützenden Stellen. Das Angebot der schnell aufsuchenden Unterstützung bei drohenden Zwangsräumungen wurde 2016 zudem deutlich ausgebaut. In diesen Fällen ist eine schnelle Reaktion notwendig, wenn das Unheil noch abgewendet werden soll. In den meisten Fällen ist das gelungen: »Von den 98 drohenden Zwangsräumungen im Jahr 2016 endeten nur zehn Prozent in der Obdachlosigkeit.« Mit dem »Unterstützten Wohnen« werden Menschen unterstützt, die ihr Leben aufgrund mehrerer Faktoren im Moment alleine nicht bewältigen können. Zudem leisten die Mitarbeiter Unterstützung bei der Wohnungssuche, helfen bei Sprachbarrieren oder Behördengängen und Anträgen. »Hilfe zur Selbsthilfe«, fasst Wallner das vielfältige Angebot der FOL zusammen. Zudem leistet die AWO auch ihren eigenen Beitrag zur Versorgung mit Wohnraum.

Bereits im Jahre 2013 wurde die AWOhnbau ins Leben gerufen. Die Wohnbau-Genossenschaft engagiert sich für bezahlbaren Wohnraum im Münchner Landkreis. Mehr Infos gibt es unter www.awo-kvmucl.de

Artikel vom 08.11.2017
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