Es geht auch anders

Neugebautes Gymnasium München-Nord nach Lernhauskonzept gestaltet

Viel Liebe zum Detail: Das Gymnasium München-Nord wurde im Sinne des modernen Lernens konzipiert.  Foto: Henze

Viel Liebe zum Detail: Das Gymnasium München-Nord wurde im Sinne des modernen Lernens konzipiert. Foto: Henze

Milbertshofen/Am Hart · Der weiße Farbton des Gebäudes an der Knorrstraße 171 leuchtet schon von weitem. Blaue Metallprofile an der Fassade bilden hier Akzente. Sofort ins Auge stechen die riesigen Fenster an den Gebäuden, die selbst eher flach gehalten sind.

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Den Platz unmittelbar vor dem Eingang zum Hauptgebäude ziert die Skulptur »Feuer&Flamme« von Bruno Wank. Neben dem Hauptgebäude befindet sich die Dreifach-Sporthalle. Imposant. Zehn Meter hoch. Daran knüpft ein großer Sportbereich an. Volleyballnetz, Beachvolleyballplatz, Fußballfelder, Basketballkörbe, eine 110-Meter- Laufbahn und eine 45 Meter lange Boulderwand. Alles ist noch unbenutzt. Noch. Denn mit dem Schulbeginn am Dienstag, 13. September, wird im neugebauten Gymnasium München-Nord Leben einkehren.

Im Juli 2013 beschloss der Stadtrat den Schulentwicklungsplan für Realschulen und Gymnasium, welcher den Bedarf von sieben zusätzlichen Gymnasien beinhaltete. Der Neubau im Münchner Norden ist nach dem Gymnasium Trudering der zweite Gymnasialstandort in der Landeshauptstadt.

»Ein bisschen stolz ist man schon«, sagte die Stadtschulrätin Beatrix Zurek im Rahmen einer ersten Präsentation. Das hier umgesetzte Konzept habe Vorbildcharakter für die gesamte Schulbauoffensive, denn hierbei handelt es um ein vierzügiges Ganztagsgymnasium mit integrierter Eliteschule des Sports. »Ich denke, dass hier im Münchner Norden eine gelungene Mischung aus Eliteschule für Sport und allgemeinem Gymnasium entstanden ist«, ergänzte Zurek. Die Schule zeige, wie eine moderne Schule sein kann, um den Unterricht schöner zu machen.

»Das Gymnasium München-Nord war ein sportliches Bauvorhaben«, betonte Salome Benz aus dem Baureferat, Leitung Hochbau 3. Zwei Jahre Planung und zwei Jahre Bauzeit. Der Stadtrat beschloss für das Vorhaben eine Summe von rund 65 Millionen Euro. Und man werde darunter abrechnen, kündigte Benz an.

Das Baukonzept ist mit den sogenannten Lernhäusern im Sinne eines modernen Lernens und Lehrens gestaltet. Insgesamt fünf Baukörper wurden hier zusammengefügt. Neben dem dreigeschossigen Haupthaus liegen südlich drei zweigeschossige Lernhäuser und im Norden die Sporthalle. Letztere ist zehn Meter hoch und sei damit auch tauglich für die Volleyball-Bundesliga, sagte Siegfried Trautmannsberger, Leiter Neubau beim RBS-Zentralen Immobilienmanagement. In der Dreifach-Sporthalle gibt es zudem einen Kraft- und Konditionsraum sowie eine Judohalle. Die Außensportablagen bilden neben Beachvolleyballfeld, Kugelstoßanlage und Boulderwand auch einen Fitnessparcours.

Das Hauptgebäude bildet den Kern des Schulkomplexes. Das weiträumig angelegte Erdgeschoss bietet eine Bühne, eine Mensa, einen Mehrzweckraum und die Bibliothek. Farblich abgestimmt finden sich hier der Blauton von außen, aber auch graue Wände wieder. Im ersten Obergeschoss befinden sich Verwaltungsräume, Lehrerzimmer sowie Unterrichtsträume für Kunst, Werken und Musik. Dabei wurde im gesamten Schulkomplex auf die Akustik geachtet. Im zweiten Obergeschoss findet man die Unterrichtsräume für Biologie, Chemie, Physik – technisch auf dem neuesten Stand.

Alle Klassenräume sind mit einer mechanischen Be- und Entlüftung versehen. In der Schule gibt es digitale Whiteboards mit Beamer, Dokumentenkameras und Laptops in allen Räumen. Die Lernhäuser sind pädagogisch funktional gestaltet. In jedem Lernhaus gibt es einen zentralen Bereich mit Sitzkissen, um den die Unterrichtsräume und ein Lehrerzimmer angesiedelt sind. Durch mobile Trennwände kann der zentrale Bereich beliebig erweitert werden. Für die nötige Helligkeit sorgen u.a. durch Tageslicht erhellte Lichthöfe. In diesen befinden sich Kunstobjekte, sportlich anmutende Netzskulpturen mit dem Titel »Auf die Plätze« von Stefan Wischnewski. Insgesamt 900 Schüler sollen hier mal eine neue Schulheimat finden. Für den Anfang starten 153 Schüler in die fünften Klassen und 180 in die sechsten und siebten Klassen.

Das Gymnasium sei als Eliteschule des Sports aber keine Sportspezialschule, sondern ein normales Gymnasium, so Zurek. Es werde pro Jahrgangsstufe jeweils eine Klasse als sogenannte Sport- beziehungsweise Leistungssportklasse geführt, die übrigen drei Klassen pro Jahrgangsstufe sind Regelklassen. In den Leistungssportklassen sollen ausgewiesene Talente der vertraglich in die Eliteschule eingebundenen olympischen Sportfachverbände eine besondere schulische und leistungssportliche Förderung erfahren. Angeboten werden zu Beginn die olympischen Disziplinen Basketball, Bogenschießen, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Synchronschwimmen, Shorttrack, Tischtennis, Trampolinturnen, Volleyball. Neue Sportarten können später mal hinzukommen. Los geht es in Kürze. Derzeit trocknet mancherorts noch die Farbe, notwendiges Mobiliar findet seinen Platz und die Aufregung bei Lehrern und Schüler dürfte allmählich steigen.

Bis 2030 sollen in München mindestens fünf weitere Gymnasien entstehen. Auch im Norden ist ein weiteres Gymnasium angedacht, ein Standort dafür steht aber noch nicht fest. Christine Henze

Artikel vom 01.09.2016
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