Mit dem Rathaus durchs Jahr 2016

Haar · Ein Kalender zum 100. Jubiläum des Haarer Gemeindehauses

Die schönsten Bilder aus 100 Jahren des Haarer  Rathauses. 	Foto: Gemeinde Haar

Die schönsten Bilder aus 100 Jahren des Haarer Rathauses. Foto: Gemeinde Haar

Haar · 100 Jahre – das ist ein stolzes Alter. Im Menschenleben sowieso, aber sogar bei Gebäuden wirft man gerne einen Blick in die Vergangenheit, wenn es solch ein Jubiläum zu feiern gibt.

Das Rathaus in Haar – zumindest Teile davon – stehen nun auch bereits ein Jahrhundert im Ortskern der Gemeinde. Die Verwaltung widmet dem ortsbildprägendem Gebäude deshalb einen Kalender für das Jahr 2016.

Es ist der rechte Teil des Rathauses mit dem schönen Rosenbalkon, der im August 1915 als Rathaus fertiggestellt wurde. Bis zum heutigen Tag ist gerade dieser Teil hunderte Mal in Fotos festgehalten worden – meist mit einem strahlenden Brautpaar im Vordergrund. Aber auch sonst drücken die Haarer und auch Besucher gerne mal auf den Auslöser, wenn sie das Rathaus passieren. Ein tolles Fotomotiv eben – das haben auch die Menschen im Rathaus längst erkannt und selbst ungezählte Male ihren Arbeitsort geknipst. Irgendwie eine große Liebe, wie es scheint. Dabei ist die Geschichte des Hauses gar nicht so harmonisch.

Ganz schön umstritten war dieses Gebäude noch bevor der erste Stein dafür gelegt war: Eine Bürgerversammlung brachte im Jahr 1914 nach Personen zwar eine Mehrheit für den Bau des Gemeindehauses, aber nach »steuerpflichtiger Stimmenanzahl«, war das Ergebnis mit 97 zu 96 Stimmen denkbar knapp. Nur einen Monat später hatten die Gegner des Rathauses ein Beschwerdeschreiben an das königliche Bezirksamt in München geschickt und darin betont »die Abstimmung wäre durch zwei nicht stimmberechtigte Anstaltsbürger beeinflusst gewesen«. So wurde im Juni eben nochmal abgestimmt – und 125 Bürger stimmten für den Bau des Rathauses. Es konnte also losgehen.

Der linke Teil des Gebäudes entstand erst 1926 als Beamtenwohnheim, der heutige Mittelteil wurde 1929 als Feuerwehrhaus errichtet. In den 80er-Jahren gab es die Idee, das Rathaus auf die Zirkuswiese an der B304 zu stellen, da es viel zu klein geworden war. Zäh wurde darum gerungen, das Ergebnis sieht man heute noch: die drei Gebäude wurden zu einem beeindruckendem Haus vereint und 2011 noch einmal durch einen Anbau vergrößert wurde. Es ist bis heute ein Haus, das viel Beachtung erfährt. Ein kleines Schmuckstück in Haar.

Diesem Schmuckstück ist nun ein Kalender gewidmet, in dem auf 12 Bildern ver- schiedenste Phasen und Perspektiven des Rathauses zu sehen sind – von den handcolorierten Plänen, über den legendären roten Wein an der Fassade bis hin zur Detailfotografie des heutigen Hauses ist viel zu entdecken.

Außerdem kann man auch Details zur Geschichte des Hauses nachlesen. Die Fotos stammen größtenteils aus dem Fotoarchiv der Verwaltung und aus dem Gemeindearchiv. Den Kalender gibt es für 5 Euro im Rathaus zu erstehen. Und auch in der Buchhandlung Lesezeichen sowie bei Schreibwaren Willerer kann man ihn kaufen.

Artikel vom 23.11.2015
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