Feiern und spenden

Grund genug zum Feiern: Unterhachings St. Korbinian wird 700 Jahre alt

Der Kreuzgang der Pfarrei St. Korbinian wird ebenfalls saniert, ebenso wie das Gnadenbild aus dem Jahr 1669.	Fotos: privat

Der Kreuzgang der Pfarrei St. Korbinian wird ebenfalls saniert, ebenso wie das Gnadenbild aus dem Jahr 1669. Fotos: privat

Unterhaching · Ein ganzes Jahr lang feiert die Pfarrgemeinde St. Korbinian den 700. Geburtstag ihrer Kirche. Diese wurde im Jahre 1315 zum ersten Mal in alten Urkunden erwähnt. Die Feierlichkeiten beginnen am Sonntag, 1. März, um 9.15 Uhr mit einem Festgottesdienst in St. Korbinian am Friedensplatz 3.

An diesem Tag wird auch die umfangreiche Jubiläumschrift vorgestellt, die rein ehrenamtlich erstellt wurde und alles Wissenswerte über die Chorturmkirche und ihre spannende Geschichte berichtet. Bereits am Freitag, 6. März, wird um 19 Uhr zum »Unterhachinger Abend« ins Kubiz, Jahnstraße 1, geladen. Dazu gestaltet der »Förderverein des Unterhachinger Heimatmuseums« in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Gemeinde Unterhaching einen ganz besonderen »Heimatabend«. Unter dem Motto »Geschichte lebendig gemacht« werden Unterhachinger vor einem großen Publikum über ihre Erlebnisse in der Pfarrei St. Korbinian von Heimatpfleger Günter Staudter befragt. Dazu werden passende Fotos aus dem Gemeindeleben gezeigt. Die wechselvolle Geschichte der Unterhachinger Dorfkirche, die erst ab 1835 den heiligen Korbinian als Patron bekam und vorher eine Marienkirche war, wird dabei nur kurz umrissen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Bereits am 12. März findet die nächste Jubiläums-Veranstaltung statt: Kardinal Friedrich Wetter wird um 19.30 Uhr im Pfarrheim von St. Korbinian über die Vermittlung und die Weitergabe des christlichen Glaubens in heutiger Zeit referieren. Am Sonntag, 22. März, wird um 17 Uhr zum Passionssingen geladen (in der Pfarrkirche). Auftreten werden hierbei der Ottobrunner Vier­gsang, die Korbinian Weisenbläser, die Hachinger Dorfmusi und ein Frauen-Dreigsang , dazu werden Lesungen von Heimatpfleger Günter Staudter und Anton Trost gehalten. Der Eintritt ist ebenfalls frei, Spenden für die dringend nötige Kirchenrenovierung werden erbeten. Der Baukörper der Kirche wurde, wie Heimatpfleger Günter Staudter in einem Interview erklärte, im Großen und Ganzen im Original erhalten, nur um 1.500 wurde das »Langhaus der Kirche« verlängert. Beachtlich sei der Kirchenbau auch aus dem Grund, dass Unterhaching zur Zeit der Erbauung gerade einmal 300 Einwohner zählte und die Kirche als Gemeinschaftsleistung erbracht wurde. »Die Kirche ist als Chorturmkirche errichtet worden, was typisch für den Baustil im Hachinger Tal war, aber anders als in vielen anderen Gemeinden, in denen der Chor freisteht«, berichtet Staudter.

Regelrecht berühmt wurde die Kirche um das Jahr 1670, als sie durch die Schenkung des »Gnadenbildes« durch die »Jesus-Maria-Joseph-Bruderschaft«, das die Heilige Familie zeigt, zur Wallfahrtskirche wurde. Stolze 147 Wunder wurden dem Bild, das früher an einem Seitenaltar hing und heute den Altar schmückt, zugeschrieben. Bis zum Ersten Weltkrieg hielt dieser Trend an. Neben dem Gnadenbild konnte St. Korbinian aber noch mit einer weiteren Attraktion bei den Wallfahrern punkten. So gab es auch eine mechanische Krippe, die vom Hachinger Bach angetrieben wurde und deren Figuren sich bewegen konnten. Eine große Attraktion zur damaligen Zeit, die ebenfalls zahlreiche Besucher nach Unterhaching lockte. So beliebt waren das Gnadenbild und die Mechanische Krippe, dass sogar ein Sprichwort danach benannt wurde: »Da gäts zua wie im Hachinger Kripperl«, sagte man, wenn an einem Platz ein außerordentliches Gedränge herrschte. Aber nicht nur gefeiert wird in diesem Jahr, sondern auch kräftig Spenden gesammelt, denn die in die Jahre gekommene Kirche muss aufwendig saniert werden. So wurde das Gnadenbild bereits abgehängt und saniert, da es vom Schimmel befallen ist.

Die Räumlichkeiten der Kirche sind feucht und auch die Statik muss überprüft werden, informiert Staudter. Weiter steht auf der Liste eine farbliche Auffrischung der gesamten Innenschale, die Restaurierung des Hochaltars, die Restaurierung der Kreuzwegbilder und Heiligenfiguren und die Renovierung der Sakristei, um nur einige Punkte zu nennen. Die Pfarrei habe ein Gutachten hierzu in Auftrag gegeben. Auch wenn die Erzdiözese den Löwenanteil der Kosten übernehmen wird, muss die Pfarrei 30 Prozent der Summe selber aufbringen. So lädt die Pfarrei fast monatlich zu besonderen Veranstaltungen ein, um mit dem Spendenaufkommen Gelder für die notwendigen Maßnahmen zu generieren. Wer einen Überblick über den gesamten Veranstaltungskalender bekommen möchte, findet ihn auf www.st-Korbinian-Unterhaching.de.

Heike Woschée

Artikel vom 24.02.2015
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