Siege und Niederlagen für Mil’s Fußballjunioren

Der Trend geht in’s Positive

Milbertshofen · Dass Jüngere Wochenende für Wochenende gegen Ältere spielen müssen, scheint ungerecht. Ist es natürlich auch, hat aber auf dem Fußballfeld durchaus seinen Sinn.

Dann nämlich, wenn der jüngere Jahrgang in seiner Altersstufe nicht richtig gefordert werden würde und in der nächsten Saison eh in einer hochkarätig besetzten Gruppe zu spielen hat. So gilt für die zweiten Mannschaften der Fußballjunioren des TSV Milbertshofen alljährlich: Ihre Saison ist die Vorbereitung auf die nächste.

»Die Ergebnisse sind nicht relevant, sondern das Spiel und die Frage, ob die Jungs mitspielen konnten und Gegentore nur fielen, weil der Gegner halt körperlich überlegen war«, beschreibt Milbertshofens Fußballjugendleiter Franz Leder das Konzept. Dass Spielkultur über Körpergröße triumphieren kann, andererseits es am Ende doch nicht immer reichen kann, diese Bandbreite demonstrierte das vergangene Punktspielwochenende. Während sich Peter Stiebers B2 (6:3 gegen Hallbergmoos) und Cem Dikis E2 (12:0 gegen Am Hart) mit schönem Kombinationsfußball durchsetzen konnten, mussten andere Teams den naturgemäß längeren Füßen, der größeren Schnelligkeit und den festeren Schüssen der älteren Gegner Tribut zollen.

In einem wahren Krimi wäre Stefan Hufnagels aufopfernd spielende und kämpfende D2 noch beinahe gegen den SV Nord Lerchenau der verdiente Punkt genommen worden. Doch am Ende durften sich die Milbertshofener zu recht über ein 1:1 freuen.

Um genau dieses Tor brachte ein überragender Torwart und Pech im Abschluss Christian Hufnagels F2 in Moosach. 0:1 hieß es beim Schlusspfiff. Die aber wohl erstaunlichste Leistung des Wochenendes vollbrachte Siegfried Pinkers C2. Wenn eine Mannschaft 0:9 zur Halbzeit zurück liegt, muss man eigentlich um das Seelenheil der Jungs fürchten. Doch geradezu ein Musterbeispiel an Einstellung war es, was die jungen Spieler im zweiten Abschnitt boten. Konzentriert und kämpferisch zeigten sie, warum sie in der Kreisliga spielen, dominierten ein Spiel, das längst verloren war, was immerhin mit zwei Toren belohnt wurde: Das war ganz beachtlich, lobte der Jugendleiter.

Auch sonst ist Franz Leder mit dem Wochenende zufrieden: Der Trend geht ins Positive. In 13 Partien gab es je sechs Sie eund Niederlagen sowie ein Remis. Deutliche Erfolge standen dabei herben Klatschen gegenüber. Letzteres handelte sich Tobias Pollingers A1 bei der DJK Rosenheim ein. Dass sich der Bezirksoberligist beim 2:8 durch individuelle Fehler selbst um ein gutes Spiel brachte, mag man dem Ergebnis nicht ansehen.

Aber: Man muss ein Spiel lesen können, so Leder. Die ersten drei Punkte verbuchte hingegen Vladimir Krilovs B1 in der Bezirksoberliga. Beim nie gefährdeten 4:0 über Rohrbach führte die Überlegenheit endlich zum Sieg. Diese nutzte Heinrich Hermanns C1 in Pfaffenhofen nichts, verlor der Bezirksoberligist dort doch unglücklich mit 2:3. Deutlicher das 1:6 von Peter Knabs C3 gegen Harthof. Gleiches gilt für Helmut Mocks D1 Abschneiden bei Allach 09, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. 4:1 hieß es nach einem Spiel auf ein Tor.

Mit einem vor allem durch eine überzeugende zweite Halbzeit verdienten 5:2 über Feldmoching startete Willy Gerlachs E1 in die Punkterunde. Die Torschützen: Fahretin Iczi (3), Dennis Gerlach, Sleciou Vassilios. In den letzten Minuten um den verdienten Punkt gebracht wurde Sepp Rechts F1 bei der 3:4 Niederlage beim SV Aubing. Dass auch die Kleinsten schon schönen Fußball spielen können, demonstrierte Kann Ataergins G1 beim 10:0 in Feldmoching. Dabei hatten die Milbertshofener sogar noch drei Tore mehr geschossen, doch die hatte der Schiedsrichter offenbar nicht mitgezählt. Ergo: Ein Fußballspiel sollte man halt nicht nur lesen können. Auch Fähigkeiten im Rechnen wären nicht unangebracht.

Artikel vom 10.10.2001
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