Kampf für Sicherheit

Au · Eltern fordern weiterhin Ampel in der Welfenstraße

Britt Arnold, Claire Gantet und Tina Pehl (von links) vom Elternbeirat des Horts der Weilerschule kämpfen seit Jahren um eine Ampel an der Welfenstraße. Nun will die Stadt die Fahrbahn verschmälern, um den Verkehr zu beruhigen.	Foto: js

Britt Arnold, Claire Gantet und Tina Pehl (von links) vom Elternbeirat des Horts der Weilerschule kämpfen seit Jahren um eine Ampel an der Welfenstraße. Nun will die Stadt die Fahrbahn verschmälern, um den Verkehr zu beruhigen. Foto: js

Au · Die Eltern aus der oberen Au geben nicht auf: Bereits seit zwei Jahren fordern sie zum Schutz der Kinder, die den Hort, den Kindergarten und die Krippe in den Welfenhöfen besuchen, in der Welfenstraße eine Ampel.

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Immer wieder machen sie mit sogenannten Flashmobs auf das Problem aufmerksam. Einen Teilerfolg haben die Eltern nun erreicht. Die Welfenstraße wird um die Hälfte verschmälert und bekommt zwei Zebrastreifen mit gelben Blinklichtern. Gebannt ist die Gefahr damit aus Sicht der Anwohner jedoch noch nicht.

7.45 Uhr morgens im Juni – der Fußgängerstrom auf dem Zebrastreifen in der Welfenstraße auf Höhe der Aurbachstraße reißt nicht ab. Kinder mit Schulranzen, Mütter mit Babys, Geschäftsleute mit Aktentaschen und Radfahrer queren die Fahrbahn. Als nach etwa einer Minute mehr als 100 Passanten die Straßenseite gewechselt haben, passiert es: Ein Auto überfährt den Zebrastreifen. Hupen ist zu hören, ein Mann bringt sich springend in Sicherheit. »Das war unser dritter Flashmob«, erklärt Tina Pehl, Elternbeiratsvorsitzende des Horts und des Kindergartens in den Welfenhöfen. Ein Film davon ist unter dem Suchbegriff »Ampel Welfenstrasse« auf Youtube zu sehen. Bereits im Februar und zur Faschingszeit Anfang März haben die Eltern der oberen Au mit einer Aktion am Zebrastreifen auf das Verkehrsproblem aufmerksam gemacht.

»Schon seit zwei Jahren fordern wir dort eine Ampel«, sagt Pehl. Regelmäßig überqueren müssten die stark befahrene Welfenstraße die Schüler des Horts der Weilerschule, der inzwischen in die Welfenhöfe umgezogen ist, die Kinder des Kindergartens und die Kleinkinder der Krippe. »Den Verkehr dort einzuschätzen ist für Erwachsene schon schwer – aber für Kinder ist das unmöglich«, klagt Pehl. Die Hortmitarbeiter müssten die Schüler daher begleiten.

In dieser Zeit stehe in der Einrichtung dann aber weniger Aufsichtspersonal zur Verfügung. Allerdings habe die Stadt München das Anliegen, an der Stelle eine Ampel zu errichten, stets abgewiesen. Stadtweit gebe es unzählige Forderungen nach Lichtzeichenanlagen, sagt Daniela Schlegel, Sprecherin des Kreisverwaltungsreferats (KVR). Daher sei eine Prioritätenliste mit Punktesystem geschaffen worden. Dort rangiert der Fußgängerüberweg an der Welfenstraße indes nicht auf den vorderen Plätzen. »Damit wir eine Ampel bauen, sind zehn Punkte nötig. Hier wurden aber nur fünfeinhalb erreicht«, erklärt Schlegel. Eine Rolle spiele bei der Bewertung etwa das Verkehrsaufkommen und die Unfallhäufigkeit. Dennoch sieht das KVR an der Welfenstraße Handlungsbedarf. Um den Verkehr zu beruhigen, wird die Fahrbahn nun um rund die Hälfte von 12 Meter auf 6,50 Meter verschmälert. Die Bauarbeiten sollen in dieser Woche beginnen. Der provisorische Zebrastreifen auf Höhe der Auerfeldstraße werde etwas nach Westen verlegt, fest etabliert und mit einem Blinklicht versehen, kündigt Schlegel an. Einen weiteren Zebrastreifen mit Blinklicht soll es in der Welfenstraße an der Kreuzung zur Senftlstraße geben.

Für mehr Sicherheit sorgen soll zudem eine sogenannte Aufstellfläche. Das bedeutet: Der Gehweg wird so weit nach vorne gebaut, dass die Fußgänger auf Höhe der parkenden Autos stehen und für den Verkehr besser sichtbar sind.

Zufrieden sind die Eltern mit dieser Lösung jedoch nicht. Die Maßnahme sei zwar eine »kleine Verbesserung«, räumt Pehl ein. Beheben lasse sich das Problem aber nur durch eine Ampel: »Dann ist eindeutig klar, wann man über die Straße gehen kann.« Deshalb werde sich der Elternbeirat weiterhin für eine Lichtzeichenanlage einsetzen. »Wir lassen nicht locker«, betont Pehl. Wenn es nötig sei, werde man weitere Flashmobs veranstalten. Julia Stark


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