Neues vom Haarer Hochhausstreit

Haar · Gut besuchte Podiumsdiskussion der Hochhausgegner im Bürgersaal

Die Podiumsdiskussion fand großen Anklang bei der Haarer Bevölkerung.	Foto: VA

Die Podiumsdiskussion fand großen Anklang bei der Haarer Bevölkerung. Foto: VA

Haar · In einer gut besuchten Podiumsdiskussion der Haarer CSU beleuchten Vertreter der erfolgreichen Bürgerinitiative »Mia-san-Haar« zusammen mit Kommunalpolitikern der CSU das Thema »Hochhausbau« von verschiedenen Seiten.

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Zunächst stellten zwei Initiatoren der Bürgerinitiative, Peter Haider und Erwin Oberbuchner, ihre ablehnende Haltung gegenüber dem geplanten Hochhaus an der Münchner Straße dar. Sie kritisierten vor allem, dass neben der abzulehnenden Höhenentwicklung von 46 Metern einfach ein fremdes Grundstück mit überplant wurde.

Außerdem sei es nicht hinnehmbar, dass unter dem Schlagwort »Siedlungsdruck« die Münchner Umlandgemeinden mehr Wohnungen schaffen sollen, als es der eigene Ort verkraftet. Diesen Gedanken griff auch Claudia Weidenbusch, prominentes Mitglied der CSU Haar und engagierte Unterstützerin der Bürgerinitiative, in ihrem formulierten Beitrag auf. Sie wies unter anderem darauf hin, dass der Gemeinde Haar nach Aussagen der Verwaltung sogar das Geld für eine Realschule fehlt, die der Landkreis München in Haar errichten möchte. Außerdem legte sie dar, dass nicht nur die Versprechungen bezüglich der Sozialwohnungen noch längst nicht verbindlich sind, sondern das geplante Projekt ausschließlich teuren Wohnraum bringt, der keine Verbesserung für die wohnungssuchenden Haarerinnen und Haarer bringt.

Mit Georg Kronawitter und Robert Brannekämper waren zwei ehemalige Münchner Stadträte zu Gast. Sie führten überzeugend aus, dass eine Gemeinde wie Haar sich auch gut ohne neue Hochhäuser weiterentwickeln kann. So habe die 99-Meter-Begrenzung in München keinesfalls zum viel beschworenen Abzug der großen Firmen und Investoren geführt. Die beiden in ihren Bezirksausschüssen aktiven Politiker betonten mehrmals, dass die Haarerinnen und Haarer am 27.Julidie Chance nutzen sollten, selbst über die weitere Entwicklung ihrer Heimatgemeinde mitzubestimmen. Dabei gehe es auch nicht nur um die bloße Schaffung von Wohnraum, sondern um einen Lebensraum, in dem man sich gerne aufhält.

Leider litt die Verständlichkeit der Beiträge der Podiumsteilnehmer daran, dass ausgerechnet an diesem Tag die gemeindliche Verstärkeranlage im Bürgersaal erheblich gestört war.

Kontroverse zum Abschluss

Zum Schluss der Veranstaltung gab es noch einen kleinen »Aufreger«: Der frühere Bürgermeister Helmut Dworzak versuchte mehrfach, das Wort zu ergreifen, obwohl nur schriftliche Fragen an das Podium zugelassen waren. Hieran wurde er durch den Diskussionsleiter, den CSU-Ortsvorsitzenden Dietrich Keymer, etwas unsanft gehindert.

Daraufhin verließ er zusammen mit seinen zahlreichen Begleitern die Veranstaltung unter Protest. Wie die Haarer CSU versicherte, wird sie die Bürgerinitiative »Mia san Haar« weiter gegen die Mehrheit des Gemeinderats und beim Kampf gegen weitere Hochhäuser in Haar unterstützen.

Artikel vom 10.07.2014
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