Bei den Architektouren 2014 Ungewo(e)hnliches entdecken

Neubiberg/Ottobrunn · Kleinod vor der Tür

Das Gymnasium Neubiberg aus dem Jahr 1976 wurde für rund 21 Millionen Euro generalsaniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. F: Jochen Weissenrieder:

Das Gymnasium Neubiberg aus dem Jahr 1976 wurde für rund 21 Millionen Euro generalsaniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. F: Jochen Weissenrieder:

Neubiberg/Ottobrunn · Bei den »Architektouren« der Bayerischen Architektenkammer locken am Wochenende, 28./29. Juni 2014, wieder zahlreiche Bauprojekte in München und der Region, die von den zuständigen Architekten persönlich vorgestellt werden.

Unter dem Motto: »Architektur bewegt« stellen die jeweiligen kreativen Köpfe ihre Konzepte für das entsprechende Bauwerk vor. »Fragen der interessierten Teilnehmerschaft sind dabei ausdrücklich erwünscht«, so Alexandra Seemüller von der Bayerischen Architektenkammer.

3,5 Millionen Euro hat die Gemeinde Ottobrunn für die Errichtung eines Kinderhauses in Ottobrunn in die Hand genommen. Verantwortlich zeichnen hier die Architekten Venus + Partner. »Der zum Kinderhaus erweiterte Kindergarten ist in seiner räumlichen Lage und auf-grund seiner Umgebung bereits als Solitärbau definiert. Der Erweiterungsbau entwickelt durch den introvertierten neuen Spielhof dieses Konzept weiter. Das neue Bauvolumen lehnt sich in selbstbewusster, eigenständiger Weise an das Bestandsbauwerk an, ohne dieses zu erdrücken.

Der Entwurf sieht vor, die baulichen Eingriffe gegenüber dem Bestandsbau so gering wie möglich und vor allem wirtschaftlich zu halten – lediglich im Inneren, wird aufgrund der neuen Erschließungssituation der ehemalige Zugang zum Bestand rückgebaut. Das räumliche Konzept des Neubaus ist in Anlehnung an den pädagogischen Leitfaden der gemeinnützigen Paritätischen Kinderbetreuung GmbH Süd entstanden. Eine runde Badelandschaft mit Planschbecken und Lichthof zählt nun ebenso wie eine Bobbycar-Rennstrecke im Innenhof zu den Highlights des Kinderhauses. Raumhohe Fenster und Massivholzwände lassen den Innen- raum des Gebäudes in einem warmen Ton erstrahlen. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades der Wandelemente war der Rohbau in kürzester Zeit errichtet«, erklären die zuständigen Planer. Zu besichtigen ist das Kinderhaus am Samstag, 28. Juni, um 10.00 Uhr und um 13.30 Uhr. Das Ergebnis der Generalsanierung des Gymnasiums Neubiberg kann man am Sonntag, 29. Juni, um 10.00 Uhr und um 13.30 Uhr bewundern.

Aufgrund der Schadstoffproblematik zielt die Planungsabsicht auf einen Imagewandel mit besonderem Augenmerk auf die Verwendung unbedenklicher Baustoffe ab. Weiterer Schwerpunkt liegt auf der energetischen Ertüchtigung der Hülle, dem Brandschutz sowie der Schadstoffsanierung. Die Schule aus dem Jahr 1976 wird im Zuge der Baumaßnahme auf die Bedürfnisse des G8 abgestimmt. Die neue Außenhaut des Gebäudes wurde als Holzfassade ausgeführt. Teilbereiche der Fassade wurden aus farbigen Holzwerkstoffplatten hergestellt. Kostenpunkt der Baumaßnahme: rund 21,5 Millionen Euro.

Erweitert und modernisiert

Die Architektur eines sakralen Raumes kann man am Sonntag, 29. Juni, um 11 und um 12 Uhr in Oberhaching studieren. Hier hat die Gemeinde Oberhaching eine neue Aussegnungshalle am Friedhof von SPP Sturm Peter + Peter Architekten errichten lassen.

Zwei Jahre hatte die Gemeinde Oberhaching beinahe mit der Entscheidung gerungen, den bestehenden Bau, der mittlerweile zu klein geworden war, entweder zu sanieren und zu erweitern oder abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Sogar ein Bürgerentscheid war von den Gegnern der Idee einer Sanierung ins Leben gerufen worden, der aber vom Gemeinderat abgelehnt worden war.

Heute stehen bei Trauerfeiern bis zu 120 Plätze (davon 80 Sitzplätze) zur Verfügung. Ziel war es, die charakteristischen Merkmale des Bauwerks aus dem Jahr 1958 von Hansjakob Lill, einem bekannten Kirchenbauer, aufzugreifen und ins Heute zu transportieren. Wie man aus einer unmöglichen Situation ein neues Zuhause schaffen kann, zeigt das BOIGER Architekturbüro in Holzkirchen. Hier kann man Am Olivberg 16a ein schmales Reihenhaus bewundern, das an einem für sich unbebaubaren Hanggrundstück errichtet wurde. Das Motto der zuständigen Architekten lautete: »Aus baurechtlichen Zwängen wird eine Skulptur«. Zu besichtigen ist das Haus am Sonntag, 29. Juni, zwischen 14 und 17 Uhr.

Ebenfalls in Holzkirchen kann man die neue Autobahnmeisterei am Fichtholz 1 besichtigen. Die bereits bestehende Autobahnmeisterei wurde durch eine neue Einstellhalle und eine Waschhalle erweitert. Besichtigungstermin: Samstag, 28. Juni, um 10 Uhr. Verantwortlich zeichnen hier die Architekten Claus + Forster. Weitere Architektouren findet man im Internet unter www.byak.de Alle Führungen sind für die Besucher kostenfrei. hw

Artikel vom 24.06.2014
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