Islamischer Verein mietet das ehemalige Stadttheater an

Neuer Platz für Erdinger Moschee

Die Moschee am Rätschenbach wird bald Geschichte sein. Das Gebäude kann seinen landwirtschaftlichen Ursprung nicht ganz verbergen. Seit 38 Jahren wird hier gebetet.	Foto: kw

Die Moschee am Rätschenbach wird bald Geschichte sein. Das Gebäude kann seinen landwirtschaftlichen Ursprung nicht ganz verbergen. Seit 38 Jahren wird hier gebetet. Foto: kw

Erding · Nach monatelanger Suche könnte der islamische Verein jetzt eine neue Bleibe gefunden haben. Wie berichtet müssen die Muslime nach 38 Jahren am Rätschenbach einen neuen Platz finden, wo sie beten, ihre Koranschule einrichten, und miteinander Ramadan feiern können.

Eine Eigenbedarfskündigung des Grundeigentümers zwingt sie dazu. Monatelang sah es so aus, als würde die Suche, die vor allem der Vorsitzende Ali Imamoglu vorangetrieben hat, ohne Erfolg bleiben. Jetzt ist klar: Die Muslime haben einen Mietvertrag. Einig geworden sind sie mit dem Besitzer des ehemaligen Stadttheaters mitten in Erdinger Zentrum. Einig werden müssen sie sich jetzt noch mit dem Bauamt, denn eine Nutzungsänderung muss her und obendrein die Genehmigung für einige Umbauten. Sie wollen nämlich den Haupteingang auf die Rückseite des Gebäudes verlegen, auch, um dem leidigen Problem mit den Parkplätzen Herr zu werden. Obendrein muss das Gebäude den Bedürfnissen der Religion angepasst werden. Dazu gehört, dass Männer und Frauen getrennt beten. Ein vom Verein beauftragter Architekt ist derzeit dabei, diese Anträge in Genehmigungsplanungen zu fassen, damit die Gremien der Stadt darüber entscheiden können. Diese hatten für diesen Bereich bereits eine Planung genehmigt, die einige neue Stadthäuser zum Inhalt hatte. Dieses Projekt ist nicht etwa aufgegeben.

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Der Verein plant darum auch nicht für eine lange Zeit, sondern will im Stadttheater nur für eine Übergangsphase bleiben. Diese will der Verein nutzen, einen Moscheeneubau in Erding-West ins Werk zu setzen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass auch mit der Verlegung des Haupteingangs das Parkplatzproblem teilweise bleibt. Außerdem deuteten Mitglieder des Vereins in einem Gespräch an, dass der Raum zwar eine ordentliche Größe habe, aber nicht ideal sei.

In Erding-West könne der Verein dagegen alle seine Vorstellungen von einem religiösen Zentrum realisieren. Ali Imamoglu sagte, dass die Zahl der Muslime in Erding und der unmittelbaren Umgebung mehrere Tausend betrage, und das mit steigender Tendenz. Das liege daran, dass Erding einfach Zuzugsregion sei.

Für den Verein bedeutet der Umzug nach so langer Zeit eine Zäsur. Derzeit ist der Gebetsraum in einem ehemaligen Stall untergebracht, den die Mitglieder in liebevoller Kleinarbeit um- und ausgebaut haben. Vor allem im Fastenmonat Ramadan geht es jetzt schon eng zu.

Verschiedene Erdinger Kommunalpolitiker haben sich schon öffentlich dafür eingesetzt, dass auch die Muslime in der Stadt einen würdigen Platz für die Ausübung ihrer Religion haben sollten. kw

Artikel vom 21.11.2013
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