Der Baumfrevler

Die Ermittlung in diesem Fall laufen immer noch

Haar · Ist der am 9. September in der Nähe des Waldfriedhofs festgenommene Mann der seit langem gesuchte Baumfrevler von Haar?

Diese Frage kann auch – kaum zu glauben – mehr als zwei Monate danach nicht beantwortet werden. »Es sind noch weitere Ermittlungen des Fachkommissariats 26 notwendig, Details können leider noch nicht herausgegeben werden«, erklärte auf Anfrage Claudia Künzel, Pressesprecherin im Polizeipräsidium München.

Laut Polizeiangaben war in den frühen Morgenstunden am Montag, 9. September, ein 56-jähriger Mann gestellt worden. Mehrere Anwohner hatten gegen 4.20 Uhr der Polizei gemeldet, dass aus Richtung des Waldfriedhofs das Kreischen einer Motorsäge zu hören war. Die alarmierten Beamten stellten in unmittelbarer Nähe des Friedhofs den Verdächtigen, der mit einem Fahrrad unterwegs war und damit eine Kettensäge transportierte. In einem angrenzenden Wald entdeckten die Beamten später einen abgesägten Baum und einen beschädigten Holzzaun. In den Wochen zuvor war der bis dato Unbekannte den Hütern des Gesetzes zweimal nach Hinweisen aus der Bevölkerung quasi um Sekunden entwischt.

Der Baumfrevler hatte im Juli und August vergangenen Jahres auf dem Gelände der St.-Konrad-Schule im Ortszentrum fünf Bäume gefällt, darunter eine 50 Jahre alte, 18 Meter hohe Platane. Im November hatte der Täter im Waldfriedhof dann eine 20 Meter hohe Birke abgesägt. Zuletzt wurden im Mai eine doppelstämmige Fichte und eine große Eiche im Wald an der Parkstraße umgeholzt, wobei durch einen fallenden Stamm eine Stromleitung gekappt worden war. Die Instandsetzung der zerstörten Straßenbeleuchtung dauerte zwei Wochen. Der gesamte verursachte Schaden bezifferte die Verwaltung im Rathaus auf etwa 70.000 Euro. Nicht zuletzt deshalb setzte die Gemeinde »eine Belohnung von 1.000 Euro aus, die zur Ergreifung des Täters führen«, so Bürgermeister Helmut Dworzak.

Auffällig sind die verbindenden Details der einzelnen Straftaten: Der Baumfrevler war stets nachts vorwiegend bei schlechtem Wetter zwischen ein und fünf am Werk, er benutzte in jedem Fall eine Motorsäge, wobei die Schnittflächen an den Stämmen den Rückschluss erlauben, dass der Baumfäller unter Zeitdruck »gearbeitet« hat – und dies mehr oder minder amateurhaft. ikb

Artikel vom 12.11.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...