Neue Wege gehen

Gespräche über Gott, Glauben und die Welt

Bei einem Gläschen Wein über Gott ins Plaudern kommen, dass will Pfarrer Christoph Nobs (3. v. l.) und seine Schäfchen vom Pfarrverband.	Foto: hw

Bei einem Gläschen Wein über Gott ins Plaudern kommen, dass will Pfarrer Christoph Nobs (3. v. l.) und seine Schäfchen vom Pfarrverband. Foto: hw

Ottobrunn/Grasbrunn · Ein altes Sprichwort sagt, »Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, kommt der Prophet eben zum Berg«.

Das Motto dieses Spruches, nichts unversucht zu lassen, um sein Ziel zu erreichen, hat sich Pfarrer Christoph Nobs, der sowohl im Pfarrverband St. Magdalena in Ottobrunn, Hohenbrunn und Putzbrunn als auch für St. Ulrich in Grasbrunn zuständig ist, auf die eigenen Fahnen geschrieben, und einen neuen Weg gesucht, um die Menschen mit Gottes Botschaft zu erreichen. Statt mühsamer Bergtouren stehen jedoch zahlreiche, ganz besondere Hausbesuche auf seinem Programm.

Die Idee ist einfach: Mitglieder seiner Pfarreien laden Freunde, Nachbarn und Bekannte ein, die bislang wenig mit der Kirche am Hut haben, jedoch durchaus an religiösen Themen interessiert sind. Bei Kaffee und Kuchen oder kleinen Häppchen soll dann ein gemeinsames Gespräch über den Glauben entstehen. Auch Pfarrer Christoph Nobs oder ein Mitglied aus seinem Seelsorger-Team werden mit von der Partie sein. »Wir wollen im wahrsten Sinne des Wortes über Gott und die Welt reden«, betont er. Er wisse, dass viele Menschen durchaus am Glauben interessiert seien, jedoch Vorbehalte und Fragen hätten, oder aber auch nicht selten Probleme mit der Institution Kirche. »Ich stehe für alle Fragen offen«, betont er. Damit auch wirklich persönliche Gespräche entstehen können, soll der Kreis nicht größer als acht bis zehn Personen sein, so der Plan. Während in Grasbrunn die Aktion jetzt nach den Ferien erst ins Rollen kommen soll, hat es in Ottobrunn schon zwölf dieser Treffen gegeben. »Früher wurde der Glaube sozusagen schon mit der Muttermilch aufgesogen, war der Glaube Teil unserer Kultur, das ist anders geworden«, weiß Pfarrer Nobs.

»Heute muss man bei vielen Menschen bei Null anfangen, viele wissen nicht einmal wie man ein Kreuzzeichen macht«, hat der Geistliche festgestellt. Im vertrauten Kreis könne man leichter über Zweifel und Probleme sprechen, weiß der Pfarrer. »Ganz klar, Deutschland ist ein Missionsland«, bringt er seine Erfahrungen auf den Punkt. Vor allem die Frage nach dem Sinn des Leidens in der Welt und ihrem eigenen Leben beschäftigt die Menschen, berichtet der Pfarrer. Eva-Maria und Ambros Bauer haben bereits als Gastgeber mitgemacht und spannende Erfahrungen gesammelt. »Das ist eine schöne Sache, man kommt wirklich ins Gespräch und redet über Themen, die einen bewegen nicht nur über Alltägliches«. Wer als Gastgeber gerne einladen möchte, oder aber gerne zu einem Abendtermin dazukommen möchte, soll sich am besten in einem der Pfarrbüros melden. Zu erreichen ist das Pfarrbüro von St. Ulrich unter Tel. 420 01 79 00 und das Pfarrbüro St. Magdalena unter Tel. 606 09 30. hw

Artikel vom 10.09.2013
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