Verläuft sie im Sande?

Für Bach-Renaturierung müssen noch Flächen erworben werden

Daniela Schaufuß (rechts) und Martina Andelic vom Baureferat präsentierten mit Robert Kulzer vor Ort die Pläne für das Hachinger-Bach-Projekt. 	Foto: js

Daniela Schaufuß (rechts) und Martina Andelic vom Baureferat präsentierten mit Robert Kulzer vor Ort die Pläne für das Hachinger-Bach-Projekt. Foto: js

Berg am Laim · Vertreter der Stadtverwaltung und des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14) haben Bürger aus dem Viertel kürzlich bei einem Rundgang durch den Michaelianger über die geplante Renaturierung des Hachinger Bachs informiert.

Gekommen sind zu der Veranstaltung mehr als 100 Besucher. Bis das Projekt umgesetzt werden kann, müssen jedoch noch einige Hürden überwunden werden. Bislang hat die Stadt nämlich noch nicht einmal die dafür nötigen Flächen erworben.

Der Hachinger Bach zähle neben der Isar und der Würm zu den wichtigsten Gewässern Münchens, sagte Daniela Schaufuß vom Baureferat, die für sämtliche Oberflächengewässer der Stadt zuständig ist. Zu sehen ist von dem Flüsschen in Berg am Laim indes nichts. Ab dem Ostpark verschwindet der Bach in Rohren und verläuft unterirdisch.

Das soll nun anders werden. Der Grundsatzbeschluss zur Öffnung der Münchner Gewässer, den der Stadtrat bereits 1989 getroffen hat, soll nun für den Hachinger Bach endlich realisiert werden. Auf 2,5 Kilometern soll das Wasser künftig oberirdisch fließen, durch den gesamten Michaelianger und weiter bis zum Rosenheimer Bahndamm. »Das Projekt liegt schon sehr lang in der Schublade«, sagte BA-Chef Robert Kulzer (SPD). Ende 2014 wolle man jedoch mit den Bauarbeiten anfangen, versicherte Schaufuß.

Doch ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann? Die anwesenden Bürger jedenfalls zeigten sich skeptisch. Eine Veranstaltungsbesucherin erinnerte daran, dass Schaufuß bereits im Vorjahr den Baubeginn für 2013 angekündigt hatte. Immerhin sollen die Planungen noch in diesem Herbst dem Stadtrat vorgelegt werden. Auch die Mittel, die sich auf 13,5 Millionen Euro belaufen, seien bereits im Investitionsprogramm der Stadt aufgeführt, sagte Schaufuß. Allerdings räumte sie ein, dass noch einiges an Vorarbeit zu leisten sei. Etwa müsse das Areal von Altlasten befreit werden. Vorerkundungen hätten ergeben, dass sich dort Überreste aus dem zweiten Weltkrieg befänden, möglicher Weise sogar Bomben. Nicht abgeschlossen seien außerdem die Grundstückskäufe, die für das Projekt nötig seien. Einige der Flächen gehören der Stadt nämlich noch gar nicht, sondern sind Eigentum der Bahn, der katholischen Kirche und in Privatbesitz.

Robert Kulzer ist jedoch zuversichtlich, dass der Stadtrat dem Vorhaben zustimmen wird. Schwierig gestalten könnten sich allerdings die Grundstücksverhandlungen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, dürften die Planungen zu der von den Berg-am-Laimer Bürgern lang ersehnten Bach-Renaturierung wieder in den Schubladen verschwinden und der Bach weiter im Untergrund fließen. Enteignungen sind nämlich laut Schaufuß für dieses Projekt nicht möglich. Julia Stark

Artikel vom 10.09.2013
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