Standortsuche für die dritte Grundschule in Berg am Laim

Wo kommt sie hin?

Die Stadt sieht die künftige Schule auf dem Gelände am Michaelianger (oben), wo derzeit die Krautgärten gedeihen. Der BA präferiert den Standort des ESV, der diesen Platz bald räumt.	Fotos: js

Die Stadt sieht die künftige Schule auf dem Gelände am Michaelianger (oben), wo derzeit die Krautgärten gedeihen. Der BA präferiert den Standort des ESV, der diesen Platz bald räumt. Fotos: js

Berg am Laim · Berg am Laim gilt als familienfreundlicher Stadtteil. Schätzungen zufolge wird dort die Anzahl der Kinder in den kommenden zehn bis 15 Jahren um ein Drittel ansteigen.

Der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) fordert daher schon lange den Bau einer dritten Grundschule im Viertel. Die Rathausfraktion der SPD will dem Anliegen nun endlich nachkommen und hat das Referat für Bildung und Sport beauftragt, nach geeigneten Standorten für das Projekt zu suchen.

Die Grundschulen in der Berg-am-Laim-Straße und in der Grafinger Straße sind schon jetzt überlastet. Doch in den kommenden Jahren wird die Zahl der Kinder, die im Viertel eingeschult werden, noch einmal deutlich ansteigen. Die geplanten Neubausiedlungen an der Baumkirchner Straße, der Hansjakobstraße und dem Gelände an der Friedenstraße bieten nämlich auch bezahlbaren Wohnraum für Familien. An der Grundschule in der Berg-am-Laim-Straße sei bereits im kommenden Schuljahr ein Anstieg von sechs auf sieben erste Klassen zu erwarten, bis 2018 sei mit acht Eingangklassen zu rechnen, sagte Ursula Oberhuber, Sprecherin des Referats für Bildung und Sport. Der Schulleiter Michael Hoderlein hatte daher schon mehrfach den Bau einer weiteren Grundschule im Viertel gefordert. An der Grafingerschule sollen sich die Schülerzahlen bis 2017 sogar von drei auf sechs Klassen erhöhen.

Genaue Angaben, wie viele Kinder in den kommenden Jahren voraussichtlich im Stadtteil eingeschult werden, konnte die Behörde indes nicht liefern. Laut BA-Chef Robert Kulzer (SPD) sind die unzureichenden Schätzungen des Referats für Bildung und Sport mit für den nun drohenden Engpass an Grundschulplätzen verantwortlich. Der absehbare Zuzug von Kindern habe inzwischen jedoch dazu geführt, dass sich die Stadt klar für eine zusätzliche Schule entschieden habe, so Oberhuber. »Die Frage ist jetzt nicht mehr, ob wir eine neue Grundschule bekommen, sondern wo sie gebaut werden soll«, sagte Kulzer auf der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlaments. Bevorzugt wird von der SPD-Stadtratsfraktion derzeit das Grundstück an der St.-Michael-Straße, auf dem sich die Krautgärten befinden. Dieses ist nämlich bereits in städtischem Besitz.

Der BA indes hält das Areal für zu klein. Dort könne man höchstens eine dreizügige Grundschule errichten, sagte Kulzer. Dies sei jedoch nicht ausreichend. »Das wäre die Minimallösung«, sagte auch Anton Spitlbauer junior (CSU). Die künftigen Bewohner des geplanten Neubaugebiets an der Hansjakob- straße seien darin noch nicht berücksichtigt. Auch die Lage des Geländes ist aus der Sicht des BA ungünstig. Am besten geeignet sei der Standort des ESV an der Baumkirchner Straße, der nach dem Umzug des Sportvereins frei wird, sagte Anton Spitlbauer senior (CSU). Der Platz liege im Zentrum zwischen den Neubaugebieten an der Baumkirchner Straße und der Hansjakobstraße, erklärte er. Das Grundstück in der St.-Michael-Straße sei dagegen zu weit östlich. Zudem sei die Fläche eigentlich für das Berg-am-Laimer Bürgerhaus vorgesehen, so Kulzer: »Aber wir dürfen keine Luxusdiskussion führen, die Krautgärten sind besser als nichts.«

In Erwägung gezogen werden laut Kulzer seitens der Stadt jedoch mehrere Grundstücke, unter anderem das Gelände der Flüchtlingsunterkunft in der St.-Veit-Straße und die Fläche des Busbahnhofs am Michaelibad: »Wenn sich ein besserer Standort finden lässt, werden die Planungen für die St.-Michael-Straße abgebrochen.« Das Referat für Bildung und Sport bestätigte dies indes nicht. Geprüft werde derzeit nur die Fläche am Michaelianger, betonte Oberhuber. Julia Stark

Artikel vom 06.08.2013
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