Veröffentlicht am 30.07.2013 00:00

Haar · Grünes Licht

Ansicht des an der Münchener Straße 24 / Jagdfeldring geplanten 46 Meter hohen Wohnturms.	 (Foto: Architekten Kock / Daberkow)
Ansicht des an der Münchener Straße 24 / Jagdfeldring geplanten 46 Meter hohen Wohnturms. (Foto: Architekten Kock / Daberkow)
Ansicht des an der Münchener Straße 24 / Jagdfeldring geplanten 46 Meter hohen Wohnturms. (Foto: Architekten Kock / Daberkow)
Ansicht des an der Münchener Straße 24 / Jagdfeldring geplanten 46 Meter hohen Wohnturms. (Foto: Architekten Kock / Daberkow)
Ansicht des an der Münchener Straße 24 / Jagdfeldring geplanten 46 Meter hohen Wohnturms. (Foto: Architekten Kock / Daberkow)

Der Weg für ein geplantes 15-stöckiges Hochhaus mit 64 Wohnungen und Läden samt zwei angrenzenden vierstöckigen Riegelbauten mit Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen, an der Ecke Münchener Straße 24 / Jagdfeldring – dem zweiten Tower entlang der B 304 innerhalb des Ortsgebiets – ist frei.

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Wie geht es weiter mit dem Hochhaus-Bau in Haar Themenseite zum Bau des Wohnturms an der Ecke Münchener Straße/Jagdfeldring

Mit den Stimmen von SPD und Grünen gegen das Votum der CSU-Vertreter stimmte der Gemeinderat für das Verfahren zu einem Vorhaben bezogenen Bebauungsplan. Demnächst werden die Pläne vom Architekturbüro Kock / Daberkow aus Oberhaching präsentiert, so dann können Bürger Einwände und Anregungen vorbringen.

Vor der Abstimmung im Kommunalparlament stellte Werner Kozlik für sich und seinen Grünen-Fraktionsvorsitzenden Mike Seckinger klar, dass sie beide für die Einleitung des Verfahrens plädieren, nicht aber die Gestaltung des von zwölf auf 15 Stockwerke erhöhten Turms – mit Aufbau 46 Meter hoch – unterstützen. Indes dürfte dies nichts daran ändern, dass das Projekt genehmigt wird, da die Sozialdemokraten mit Bürgermeister Helmut Dworzak an der Spitze mit 14 Stimmen die Mehrheit im Plenum stellen gegenüber zwei grünen und neun schwarzen Abgeordneten. Auf dem knapp 2.800 Quadratmeter großen Grundstück befindet sich ein seit Jahren leerstehendes Gewerbegebäude.

Da Gewerbeflächen derzeit wenig gefragt sind, will der Eigentümer an dieser Stelle nun Wohnraum schaffen. Der erste Entwurf sah ein 34-Meter-Hochhaus mit 65 barrierefreien Wohnungen auf zwölf Stockwerken vor. Wohnungen an einer Bundesstraße, auf der täglich mehr als 30.000 Autos vorbeibrausen? Kein einfaches Unterfangen. Doch mit Schallschutzfenstern sollen die Innenräume vom Verkehrslärm abgeschirmt und das Gebäude zudem mit einer internen Be- und Entlüftung ausgestattet werden. Überhaupt ist für das Projekt gestalterisches Fingerspitzengefühl notwendig wegen den angrenzenden Häusern und eventuellen Schattenwürfen des Towers. Zu letzterem Bedenken im Plenum stellte Dworzak klar: »Der Turm wirft Schatten auf die Straße, nicht aufs Nachbargrundstück.«

Nach eingehenden Vorberatungen haben die Planer ihr erstes Konzept inzwischen verfeinert: Durch die Erhöhung um drei Geschosse wirkt der nach oben breiter werdende Turm schlanker gegenüber den fast gedrungen aussehenden zwölf Etagen, fügt sich ins Ortsbild besser ein. Zwei »Auswüchse« machen die Gebäudeoptik gefällig. Mit der Erhöhung entfällt die zunächst beabsichtigte Penthousewohnung im westlichen Trakt.

Die verbleibenden Dachflächen könnten so von den künftigen Bewohnern als Terrasse genutzt werden. Auf Rundfenster wurde ebenso verzichtet wie auf

einen, in den Straßenraum

ragenden »Wohnspitz«. SPD-Fraktionsvorsitzender Alfons Meindl erklärte: »Das ist ein ambitioniertes Projekt, wir müssen in Haar Wohnraum schaffen. Die Stelle ist für Wohnungen absolut geeignet, rundet das Ortsbild hervorragend ab. Und die Infrastruktur passt auch, alles ist zu Fuß erreichbar.«

Skeptisch hingegen war Meindls CSU-Pendant Thomas Reichel: »Das Gebäude ist sehr hoch, zu hoch. Das hat keine Wohnqualität.« Seine Aussagen sind auch vor dem Hintergrund einer Parteiveranstaltung einzuordnen, bei der Bürger von einem »Mammutprojekt« sprachen, Züge von Manhattan monierten.

Der erste Mann im Rathaus fasste die Ansichten zusammen: »Einer findet es toll, andere verrückt, dort zu wohnen.« Die Abstimmung im Gemeinderat machte klar: Die Mehrheit findet’s toll, der Wohnungsmarkt muss entzerrt werden. ikb

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