30 Jahre MS-Gruppe in Unterhaching gebührend gefeiert

Unterhaching · Miteinander »mutig sein«

Dr. Bettina vom Ende mit Bürgermeister Wolfgang Panzer und Gruppenleiter Claus Westmar.	Foto: hw

Dr. Bettina vom Ende mit Bürgermeister Wolfgang Panzer und Gruppenleiter Claus Westmar. Foto: hw

Unterhaching · Am vergangenen Freitag feierte die MS-Selbsthilfegruppe Unterhaching ihren stolzen 30. Geburtstag. Eingeladen hatte deren Leiter, Klaus Westmar ins KWA Parksee, wo man zum Feste feiern immer willkommen sei, wie er betonte.

Einmal im Monat treffen sich die MS-Betroffenen und ihre Angehörigen, um Tipps und Erfahrungen auszutauschen, sich Mut zuzusprechen, sich zu trösten aber auch um einfach eine gute Zeit miteinander zu verbringen. »MS steht bei uns für mutig sein«, berichtete Westmar den zahlreichen Festgästen.

Die Festrede hielt an diesem Tag Dr. Bettina vom Ende, die Mitglied im Vorstand der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und selber von der Krankheit betroffen ist. »MS ist eine Krankheit, die die ganze Familie miteinbezieht«, betonte sie. Darum sei es gut, wenn man in eine Gruppe wie in Unterhaching gehen könne, wo man wisse, die anderen verstehen wie es mir geht. In diesen Gruppen enstünden Freundschaften und ein ganz besonderer Zusammenhalt, so Bettina vom Ende. Lob gab es auch von Bürgermeister Wolfgang Panzer, der die Leistung der ehrenamtlichen Arbeit, die hier geleistet werde, hervorhob. Auch aus Taufkirchen kamen durch Bürgermeisterin Angelika Steidle und aus aus Ottobrunn durch die zweite Bürgermeisterin Monika Modrow-Lange herzliche Grüße und ein großer Dank für die geleistete Arbeit. Ein Grußwort sprach auch die KWA-Hausleitung, die seit drei Jahrzehnten der MS Gruppe für Festivitäten oder besondere Aktionen Tür und Tor öffnet.

Historie: Im´März 1983 hoben Margarethe und Klaus Westmar die Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose (MS)-Betroffene aus der Taufe. Bis heute leitet Klaus Westmar die Gruppe. Zusammen mit den Familienangehörigen, die bei den monatlichen Treffen häufig dabei sind, ist die Gruppe zwischen 25 und 30 Personen stark. Das jüngste Mitglied ist derzeit 48 Jahre, das älteste 76 Jahre alt. Beim monatlichen Erfahrungsaustausch, der im KUBIZ in der Jahnstraße 1 stattfindet, werden Probleme besprochen, Tipps gegeben, immer wieder mal Vorträge von Fachleuten gehalten, sich Mut zugesprochen, aber vor allem auch immer gemeinsam gelacht und manchmal auch, wenn notwendig gemeinsam geweint. »Man nimmt am Schicksal der anderen teil, man steht sich bei«, betont Klaus Westmar. Die Gruppe gibt dem Einzelnen Halt, hilft ihm, den oftmals schwierigen Alltag zu bewältigen. Aber nicht nur moralsicher Art ist die Unterstützung, die die Selbsthilfegruppe bietet. Gilt es beispielsweise Anträge bei den verschiedenen Behörden und Krankenkassen durchzusetzen, kann man auf die Hilfe der Leitung bauen. D

ie »Krankheit mit den 1000 Gesichtern« ist bis heute unheilbar, allerdings kann man bei frühzeitiger Diagnose heute durch gezielte Behandlungen den Verlauf deutlich verzögern, erklärt der Unterhachinger Ehrenbürger. Aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz, betont Klaus Westmar. So wird auch regelmäßig gefeiert, einmal im Jahr ist auch ein mehrtätiger Ausflug geplant, der für viele einen Höhepunkt im Jahr darstellt. Damit solche Sachen möglich sind, gibt es ehrenamtliche Helfer, die die Gruppe unterstützen, freut sich der langjährige Leiter. Jetzt steht erst einmal die Weihnachtsfeier vor der Tür, die wie jedes Jahr von der Hachinger Dorfmusi begleitet wird. »Die spielen immer ohne Gage«, lobt Klaus Westmar den Einsatz der Musiker, die wesentlich zur guten Stimmung beitragen. Sein Dank gilt aber auch der Gemeinde Unterhaching, die immer ein offenes Ohr für die Nöte und Bedürfnisse der Selbsthilfegruppe hat. Die Mitglieder kommen aber nicht nur aus Unterhaching, sondern aus dem gesamten Hachinger Tal und aus Ottobrunn. Wer die Selbsthilfegruppe unterstützen möchte, wer selber betroffen ist und Hilfe sucht, der kann sich an Klaus Westmar unter Telefon 61 63 15 oder unter Telefon 0170/803 01 82 wenden. hw

Artikel vom 19.06.2013
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