Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Aus dem Rathaus

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, 40 Jahre nach seiner Gründung steckt der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München (»Schulzweckverband«), der Sachaufwandsträger für die Realschule Neubiberg sowie die Gymnasien Ottobrunn, Neubiberg und Höhenkirchen-Siegertsbrunn, in einer tiefen Krise.

Auslöser ist der schlechte Zustand des Gymnasiums Ottobrunn. Seit vier Jahren steht fest, dass die alten Bauteile A und B wegen tief greifender Brandschutzprobleme abgerissen und neu gebaut werden müssen. Eine Generalsanierung wurde ebenfalls geprüft; sie ist jedoch unwirtschaftlich. Ursprünglich sollte nach den Plänen des Schulzweckverbands mit dem Abriss und Neubau im Herbst 2011 begonnen werden. Dann jedoch erreichte mich, den damaligen Verbandsvorsitzenden, im August 2009 eine neue Hiobsbotschaft. Sie betraf das Gymnasium Neubiberg. Dort hatte ein Schadstoffexperte eine bislang unbekannte Asbestbelastung festgestellt.

Die notwendige Schadstoffsanierung stellte sich als derart umfangreich heraus, dass es unumgänglich war, das Gymnasium Neubiberg, das sich ebenfalls in keinem guten Zustand befand, von Grund auf zu sanieren. Der Neubau des Gymnasiums Ottobrunn wurde daher um zwei Jahre, auf Herbst 2013 verschoben.

Mittlerweile befinden sich die Baumaßnahmen am Gymnasium Neubiberg auf der Zielgeraden. Kosten und Termine werden wie auch schon beim Neubau des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn eingehalten. Der Schulbetrieb kann dort im kommenden Schuljahr wieder aufgenommen werden.

Beim Neubauprojekt Gymnasium Ottobrunn ist nun allerdings »Sand ins Getriebe« gekommen. Ob der ursprüngliche Zeitplan noch eingehalten werden kann, ist äußerst fraglich geworden. Auch die prognostizierten Kosten für den Abbruch und Neubau sind in den vergangenen Wochen dramatisch auf 41 Millionen Euro – so die Schätzung vor den Pfingstferien – nach oben geschnellt. Klar ist: Ausgaben in dieser Höhe kann sich der Schulzweckverband, der in den vergangenen sechs Jahren 70 Millionen Euro in den Umbau, die Erweiterung, Sanierung und den Neubau seiner Schulen investiert hat, nicht mehr leisten.

Ein maßgeblicher Kostentreiber ist der energetische Gebäudestandard. Dieser soll nach dem Willen des Landkreises deutlich über dem ohnehin strengen gesetzlichen Niveau liegen. Man muss hier die Frage stellen, ob die freiwillige Übererfüllung einer gesetzlichen Norm durch den Landkreis (der die Kosten dafür übrigens den Verbandsgemeinden alleine aufbürdet) es wert ist, dass der Neubau des Gymnasiums Ottobrunn komplett infrage gestellt wird. Ich meine: Nein. Auf Landrätin Johanna Rumschöttel, die sich im April zur neuen Verbandsvorsitzenden hat wählen lassen, lastet nun eine schwere Verantwortung. Als Vertreterin des Landkreises hat sie es immerhin in diesem Punkt in der Hand, die Kosten für den Neubau des Gymnasiums Ottobrunn deutlich zu senken.

Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Artikel vom 17.06.2013
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