Evangelischer Diakonieverein

Ottobrunn · Rücklagen aufgebraucht

Ines Imhoff.	 Foto: privat

Ines Imhoff. Foto: privat

Ottobrunn · Anfang Mai wurde die erste ambulant betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz im Pflegezentrum St. Michael eröffnet. Der Evangelische Diakonieverein Neubiberg – Ottobrunn – Höhenkirchen e.V. stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung.

Über das neue Hilfsangebot für an Demenz erkrankte Menschen spricht die zweite Vorsitzende des Vereins, Ines Imhoff, im Interview.

Kann man bei dem Projekt Dementen-WG sagen: Was lange währt, wird gut?

Vor allem freuen wir uns – und das ist das Wichtige – dass mit dem Umbau der ehemaligen Kurzzeitpflegeräume in zwei Demenz-WG´s erreicht werden konnte, dass ein zusätzliches Hilfsangebot für an Demenz erkrankte Menschen geschaffen wurde. Als erste Einrichtung dieser Art im Münchner Südosten bietet sie dementen Menschen im familiären Rahmen größtmögliche Selbstbestimmtheit im täglichen Leben bei gleichzeitiger Sicherheit einer Rundumbetreuung und – das ist mir persönlich sehr wichtig – ermöglicht gleichzeitig Entlastung der Angehörigen. Neben der seit 65 Jahren bestehenden ambulanten Pflege zuhause und der Tagespflege ergänzen die Dementen-WGs konzeptionell sehr gut das Spektrum unserer Arbeit rund um »Hilfe im Alter«.

Es war offenbar nicht leicht, eine neue Verwendung für diese Räume zu finden?

Das Pflegezentrum wurde 1998 als Pilotprojekt der Bundesrepublik Deutschland zu einem hohen Prozentsatz von den Zuschussgebern Bund, Land Bayern und Landkreis finanziert. Das bedeutet, dass eine Umwidmung den engen Anforderungen der Zuschussgeber entsprechen muss. Zudem waren das Sozialministerium und das Landratsamt in die Entscheidung involviert. Das dauert leider.

Sie begannen vorhin mit einem einschränkenden »vor allem«; es gibt also auch einen Wermutstropfen?

Ja. Wir sind dankbar für die Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft, aber die Kosten müssen wir allein tragen. Der Umbau hat 200.000 Euro gekostet, eine Summe, die nur durch Auflösung der letzten Reserven und Rücklagen des Diakonievereins aufgebracht werden konnte und die in Zukunft bei notwendig werdenden Reparaturen und Investitionen fehlen wird. Wir hoffen auf Zuschüsse aller Gemeinden unserer Region, deren Bewohner unsere Angebote nutzen und auf finanzielle Unterstützung von unseren treuen Spendern. Ottobrunn hat in vorbildlicher Weise gehandelt und 25.000 Euro zugesagt. Für diese Hilfe möchten wir sehr herzlich danken.

Spendenkonto des Pflegezentrums St. Michael: Konto.Nr.: 20 230 32 99 bei der Münchner Bank, BLZ 701 900 00. MO

Artikel vom 13.06.2013
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