Vor 100 Jahren wurde Berg am Laim in München eingemeindet

Berg am Laim · Vom Dorf zur Stadt

Die Festbeauftragte des BA, Jennifer Brichzin, auf der Festwiese an der St.-Veit-Straße mit einem Exemplar des Programms. Das Foto rechts stammt aus der Zeit der Eingemeindung. 	Foto: js, Volk Verlag

Die Festbeauftragte des BA, Jennifer Brichzin, auf der Festwiese an der St.-Veit-Straße mit einem Exemplar des Programms. Das Foto rechts stammt aus der Zeit der Eingemeindung. Foto: js, Volk Verlag

Berg am Laim · Seit 100 Jahren ist Berg am Laim ein Stadtteil der Landeshauptstadt München. Am 1. Juli 1913 wurde das Dorf offiziell eingemeindet. Zum runden Jubiläum finden am kommenden Wochenende mehrere Kunstaktionen statt.

Der offizielle Festakt beginnt am Freitag, 21. Juni, um 14 Uhr auf der Festwiese der Grünanlage bei der Trambahnwendeschleife in der St.-Veit-Straße und dauert bis Sonntag, 23. Juni. Geboten ist dort ein buntes Programm für Alt und Jung.

Dem Historiker und Stadtteilexperten Erich Kasberger zufolge ist die Eingemeindung von Berg am Laim tatsächlich ein Grund, um zu feiern. Das Dorf mit seinen rund 2.700 Einwohnern, das seit 1818 eigenständige Gemeinde war, hat den Anschluss an die Landeshauptstadt nämlich lange herbeigesehnt. Fünf »Anträge auf Einverleibung« habe der Gemeinderat gestellt, bevor München bereit gewesen sei, das neue Gebiet aufzunehmen, heißt es in dem Aufsatz, den der ehemalige Geschichtslehrer des Michaeligymnasiums in der Jubiläumsfestschrift veröffentlich hat.

Der Grund, weshalb das Dorf seine Selbstständigkeit aufgeben wollte, war zum einen seine hohe Verschuldung. Die Kosten für den Bau und den Betrieb der Berg-am-Laimer Schule, den Anschluss an die Kanalisation und Wasserversorgung sowie für den Straßenbau überstiegen die Steuereinnahmen bei Weitem. Zum anderen wünschten sich die Bürger eine Straßenbahnverbindung von ihrem Dorf in die Stadt. Nach der Eingemeindung beschränkte sich München jedoch zunächst auf die Übernahme der Schulden. Den Bewohnern wurde mitgeteilt, sie müssten sich »mit ihren bisherigen ländlichen Verhältnissen zufrieden geben«. Die Trambahnverbindung wurde erst im Jahr 1926 gebaut.

Inzwischen hat sich Berg am Laim zu einem prosperierenden Münchner Stadtteil entwickelt. Was die Schüler des Viertels mit ihm verbinden, ist am kommenden Samstag, 15. Juni, am Michaelianger bei der Hachinger-Bach-Straße zu sehen. Dort findet von 14 bis 16 Uhr die Preisverleihung eines Skulpturenwettbewerbs mit dem Thema »Für was steht Berg am Laim heute?« statt. Von 12 bis 16 Uhr veranstalten in der Unterführung zwischen der Frieden- und der Orleansstraße unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge, unter anderem auch Bewohner der Unterkunft in der Baumkirchner Straße, verschiedene Kunstaktionen wie Schreittänze und Schuhplatteln und bemalen Mauern und Böden.

Am Freitag, 21. Juni, eröffnen Stadtrat Nikolaus Gradl und Robert Kulzer, der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA) Berg am Laim das große Jubiläumsfest. Neben Livemusik, Tanzvorführungen und Konzerten gibt es von 15 bis 16 Uhr eine Modenschau speziell für Senioren. Um 21 Uhr improvisiert die Band Equinox am Michaelianger im Bachbett des Hachinger Bachs. Am Samstag, 22. Juni, beginnen die Feierlichkeiten an der Festwiese um 9 Uhr mit Frühschoppen und Schafkopfen. Ab 11 Uhr sind die Kinder eingeladen, sich in einer Hüpfburg, beim Kasperltheater und vielen weiteren Spielaktionen zu vergnügen. Von 17 bis 18 Uhr zeigt die Breakdance-Gruppe aus dem Zeugnerhof ihr Können, und von 18 bis 21 Uhr treten verschiedene Jugendbands auf. Dass die Berg-am-Laimer durchaus noch Freude an dörflichen Traditionen haben, erlebt man, wenn um 21 Uhr der Maibaumverein ein Johannifeuer entzündet.

Die Vereine des Viertels präsentieren sich am Sonntag, 23. Juni, ab 10.30 Uhr mit einem großen Umzug von der Baumkirchner Straße zur Festwiese. Dort gibt es um 11.50 Uhr eine Aufführung der Kindertanzgruppe der Maikäfersiedlung. Um 12 Uhr hält Oberbürgermeister Christian Ude eine Ansprache, gefolgt von Bauchtänzerinnen des Maikäfertreffs, die um 14 Uhr auftreten. Um 14.30 Uhr zeigt die TSC Savoy Showtanzgruppe eine Hip-Hop-Vorführung. Von 15 bis 16 Uhr stellt der Bürgerkreis die Gewinner des Kurzgeschichtenwettbewerbs »Neu daheim in Berg am Laim« vor, zur gleichen Zeit messen sich die Vereine des Viertels bei einem Fußballturnier der G-Jugend. Zum Abschluss spielt ab 19 Uhr die A-cappella-Gruppe »Mundwerk – A- cappella mit Köpfchen« Pop, Gospel und Jazz.

Zu Ende sind die Feierlichkeiten nach diesen Tagen aber noch nicht. Auch während des restlichen Jubiläumsjahrs finden zahlreiche Veranstaltungen von Vereinen und Institutionen aus dem Viertel statt. Das vollständige Programm ist in der Festschrift des BA nachzulesen, die kostenfrei in der Stadtbibliothek in der Schlüsselbergstraße und vielen örtlichen Geschäften ausliegt und außerdem auf der Internetseite www.bergamlaim.de heruntergeladen werden kann. Julia Stark

Artikel vom 11.06.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...