Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Aus dem Rathaus

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, jüngst wurden wir von unserer Vergangenheit eingeholt – allerdings von einer rühmlichen. Am 19. Februar wurde unser im Jahr 2009 errichtetes Pfadfinderhaus in der Buchenstraße mit dem renommierten Architekturpreis BDA Preis Bayern 2013 (Kategorie »Soziales Engagement«) ausgezeichnet.

138 Projekte waren eingereicht worden, elf Preisträger wurden in einem Festakt in der Akademie der Bildenden Künste gekürt, darunter das Münchner Architekturbüro PALAIS MAI gemeinsam mit der Gemeinde Ottobrunn.

Ausdrücklich wird mit dem Preis »nicht nur die hohe Qualität der Architektur, sondern auch das erfolgreiche Zusammenwirken zwischen Bauherren und Architekten« anerkannt. Rückblick: Im Jahr 2006 entscheidet sich der Gemeinderat für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses. Die Planungen sehen eine Verschiebung der östlich des alten Pfadfinderhauses verlaufenden Waldhornstraße nach Westen vor. Damit wird – ganz beiläufig – das Schicksal des Pfadfinderhauses in der Ottostraße 9 besiegelt: Abriss. 21 Jahre hatte es den Pfadfindern Unterschlupf geboten. Nun ist guter Rat teuer: Wohin mit den Pfadfindern?

In jeder Krise steckt bekanntlich auch eine Chance. Die Chance, die sich mit dem Abriss des alten Pfadfinderhauses bietet: Die »westlastige« Ottobrunner Jugendarbeit etwas mehr in den Osten Ottobrunns verlagern.

Die Standortsuche ist erfolgreich. Die Wahl fällt auf das Waldstück nördlich der Putzbrunner Straße/östlich der Buchenstraße. Kritik am gewählten Standort bleibt nicht aus. Naturschützer befürchten die Zerstörung eines wertvollen Biotops. Am Ende setzt sich die Gemeinde durch. Die Bodenversiegelung sei aufgrund der gewählten Bauweise minimal. Im Übrigen wird der gewählte Standort gerade unter umweltpädagogischen Gesichtspunkten für sinnvoll erachtet, »weil vor allem hier die Möglichkeit besteht, den Kindern und Jugendlichen die Bedeutung des Waldes direkt zu vermitteln«. Dazu tragen nicht zuletzt die charakteristische lichtdurchlässige Polycarbonatfassade und die großformatigen Fenster bei.

Als in der Gemeinderatssitzung am 19. März 2008 einstimmig die Entscheidung für das innovative Architekturkonzept einer nahezu frei schwebenden polygonalen Holzkonstruktion fällt, können die anwesenden Pfadfinder und Architekten ihr Glück kaum fassen. Für mich als Sitzungsleiter ein denkwürdiger Moment.

Heute ist für mich das schönste Ergebnis dieses Baus, dass sich die Zahl der Pfadfinder seit Bezug des Hauses auf fast 150 verdreifacht hat. Menschenfreundliche Architektur. Solchen Mut hätte ich mir auch beim Bau des Kinderhauses im Haidgraben gewünscht. Statt für die herausragende Konzeption des ersten Preisträgers des durchgeführten Wettbewerbs entschied sich der Gemeinderat für den vermeintlich kostengünstigeren Entwurf des Zweitplatzierten. Einen Architekturpreis wird es dafür vermutlich nicht geben. Aber glückliche Kinder, das wünsche ich mir auch hier.

Ihr Thomas Loderer,
Erster Bürgermeister

P.S.: Die Jury-Begründung finden Sie unter www.ottobrunn.de.

Artikel vom 21.03.2013
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