Bürger fordern mehr Platz für Grundschüler in Berg am Laim

Berg am Laim · Aus- statt Neubau?

Robert Kulzer, der Vorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses, und die Zweite Bürgermeisterin Christine Strobl moderierten die Bürgerversammlung.	Foto: js

Robert Kulzer, der Vorsitzende des örtlichen Bezirksausschusses, und die Zweite Bürgermeisterin Christine Strobl moderierten die Bürgerversammlung. Foto: js

Berg am Laim · Robert Kulzer (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14), und Michael Hoderlein, Schulleiter der Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße, betonten bei der Berg am Laimer Bürgerversammlung in der vergangenen Woche in der ESV-Turnhalle den dringenden Bedarf einer dritten Grundschule im Viertel.

Gefordert haben die rund 200 Teilnehmer der Veranstaltung außerdem einen durchgängigen Radweg in der Baumkirchner Straße und die Instandsetzung des denkmalgeschützten Ensembles an der Loretokirche.

Die Pläne, auf dem Gelände an der Hachinger-Bach-Straße, auf dem ursprünglich eine griechische Schule gebaut werden sollte, eine öffentliche Grundschule zu errichten, seien bis auf Weiteres vom Tisch, berichtete Kulzer. Der griechische Staat halte nämlich weiter an seinem Bauvorhaben fest. Zwar seien sämtliche Fristen zum Nachweis darüber verstrichen, ob für das Projekt überhaupt finanzielle Mittel vorhanden sind. Jedoch sei nicht damit zu rechnen, dass sich die Stadt und der griechische Staat in absehbarer Zeit über einen Rückkauf des Grundstücks durch die Kommune einig würden.

Eine weitere Grundschule werde im Viertel jedoch dringend gebraucht, mahnte Kulzer. Die Kapazitäten der Schulen an der Berg-am-Laim-Straße und der Grafinger Straße seien nämlich ausgeschöpft. Den geplanten Ausbau der Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße auf acht Züge halte er aber für keine gute Lösung. Dies würde bedeuten, dass mehr als 800 Schüler die Schule besuchen: »Für eine Grundschule ist das zu groß.« Eine individuelle Betreuung der Kinder sei unter diesen Voraussetzungen nicht mehr möglich.

Auch Hoderlein ist von den Plänen, seine Schule weiter auszubauen, nicht begeistert: »Das löst das Problem nicht.« Jedoch sei die derzeitige Lage prekär, vor allem im Hinblick auf die Ganztagsbetreuung: »Die Schüler essen bei uns im Moment unter unzumutbaren Bedingungen.« Finde eine bedarfsgerechte Erweiterung seines Hauses nicht zeitnah statt, sehe er die Gefahr, dass er »die Schüler nicht mehr unterbringen« kann. Eigentlich sei in Berg am Laim jedoch eine dritte Schule nötig. Hans-Jürgen Stein vom Referat für Bildung und Sport versicherte indes, man werde den Ausbau »demnächst angehen«. Möglichkeiten für die Eröffnung einer zusätzlichen Schule stellte er aber nicht in Aussicht.

Breite Unterstützung der Versammlungsteilnehmer fand der Antrag von Heinz Unruh, bei der bevorstehenden Sanierung der Baumkirchner Straße einen beidseitigen Radweg einzurichten. Nach den derzeitigen Plänen soll der Radweg an der Ostseite auf 80 Metern unterbrochen werden, weil die für den Bau benötigten Flächen nicht erworben werden können. Jedoch sei an dieser Stelle ein verkehrssicherer Radweg wichtig, da die Strecke von zahlreichen Schülern befahren werde, sagte Unruh. Übrigens hat in jüngster Vergangenheit auch der BA von der Stadt die Schaffung eines Radwegs in beiden Richtungen im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen gefordert.

Zugestimmt haben die anwesenden Anwohner auch dem Antrag von Christl Knaur, den Zaun und die Mauer an der Loretokirche wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen und die dortigen Werbetafeln zu entfernen. Bei dem Bauwerk handle es sich um ein denkmalgeschütztes Ensemble, das für den Stadtteil prägend sei, erklärte sie. Die Mitautorin des Buches »Berg am Laim« setzt sich immer wieder dafür ein, historisch bedeutsame Orte im Viertel zu erhalten. Über die in der Versammlung verabschiedeten Anträge wird der Stadtrat in den kommenden Monaten entscheiden. Julia Stark

Artikel vom 19.03.2013
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