Erstes erfolgreiches Haar-Truderinger Kamingespräch des BDS

Trudering/Haar · »Gemeinsam Zukunft gestalten«

MdL Markus Blume, Gerlinde Stießberger, MdL Ernst Weidenbusch, Monika Reichler, Ingolf F. Brauner, MdL Prof. Dr. Peter Paul Gantzer, MdL Tobias Thalhammer u. Dritter Bürgermeister von Haar, Hans Stießberger (links nach rechts). F.: Petra Schönberger

MdL Markus Blume, Gerlinde Stießberger, MdL Ernst Weidenbusch, Monika Reichler, Ingolf F. Brauner, MdL Prof. Dr. Peter Paul Gantzer, MdL Tobias Thalhammer u. Dritter Bürgermeister von Haar, Hans Stießberger (links nach rechts). F.: Petra Schönberger

Trudering/Haar · »Gemeinsam Zukunft gestalten« – unter diesem Mottobot der DBS Haar-Trudering bei seinem ersten Haar-Truderinger Kamingespräch interessierten Teilnehmern aus der Region die Gelegenheit, den anwesenden Politikern mit regional brisanten Themen auf den Zahn zu fühlen.

Unter der Moderation von Ingolf F. Brauner, Präsident des BDS Bayern, stellten sich MdL Markus Blume und MdL Ernst Weidenbusch (beide CSU), sowie MdL Prof. Dr. Peter Paul Gantzer (SPD) und MdL Tobias Thalhammer (FDP) zunächst mit ihren politischen Schwerpunkten kurz selbst vor, ehe sie in der zweiten Runde des Abends zu den Fragen der anwesenden Teilnehmer Rede und Antwort standen.

Dabei kamen einige brisante Themen, wie etwa die haushaltspolitischen Schwerpunkte der Regierung, die Überalterung der Gesellschaft und ihre Folgen für die Betriebe, das Überhandnehmen der Bürokratie in kleinen Betrieben aber auch das schwindende Vertrauen in die Justiz und Probleme mit der Zahlungsmoral der Kunden zur Sprache. Ein rundum gelungener und aufschlussreicher Abend. Zahlreiche Besucher, darunter regionale Honoratioren, Interessenten aus der örtlichen Politik, mehrere Vertreter des BDS-Bayern-Präsidiums, dazu Gewerbetreibende, Dienstleister und Handwerker verschiedenster Branchen waren der Einladung gefolgt. Zur Begrüßung stellte der Vorsitzende des BDS Bayern den Abend unter das Motto »Gemeinsam Zukunft gestalten – Betroffene zu Beteiligten machen« und betonte, dass es dem BDS Bayern bereits seit 1874 und auch weiterhin ein großes Anliegen sei, parteineutral, aber gemeinsam mit der Politik zu agieren und in diesem Zuge für die Selbstständigen und Handwerker eine Basis zu sichern, auf der ein erfolgreiches Arbeiten und Handeln möglich ist. Dass er mit diesem Wunsch bei den anwesenden Landtagsabgeordneten auf ein offenes Ohr stieß, lag nicht zuletzt an der Tatsache, dass alle vier ebenfalls Selbstständige sind.

MdL Markus Blume(CSU), selbst Unternehmer, betonte in seiner Vorstellung, dass ihm die Wirtschaftspolitik ein großes Anliegen sei und er, gemeinsam mit der Wirtschaft, ein »too big to fail« tatkräftig in ein »too many to fail« wandeln möchte, entsprechend seinem Credo: »Wir brauchen in Deutschland nicht nur mehr Wirtschaftsnähe in der Politik, sondern auch eine politisch denkende Wirtschaft.«

MdL Prof. Dr. Peter Paul Ganzer, Sicherheitsexperte der SPD, der die Selbständigen als das »Öl im Getriebe der Gesellschaft« lobte, wies darauf hin, dass eine stabile innere Sicherheit ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor sei, der gerade für große amerikanische Firmen einen signifikanten Anreiz darstelle, sich in Bayern niederzulassen.

MdL Tobias Thalhammer (FDP), Bayerns jüngster Landtagsabgeordneter, hingegen setzt vor allem auf die »Einsichtsfähigkeit von Menschen« und plädierte für die Eigenverantwortung der Unternehmer. Erfolgreiche Wirtschaftspolitik ließe Unternehmer ihre Geschäfte machen, fördere Handwerk, Nachwuchs und Jungunternehmer und sichere die Bezahlbarkeit von Energie. MdL Ernst Weidenbusch (CSU), der als Rechtsanwalt mittelständische Unternehmen in wirtschaftsrechtlichen Fragen berät, betont, dass die Innovationskraft der Betriebe nicht durch Bürokratie behindert werden dürfe.

Spannende und teilweise auch sehr konträre Diskussionen entstanden im zweiten Teil des Abends, im Rahmen derer die Politiker bereits einen großen Teil der schriftlich eingereichten Fragen ihres Saalpublikums beantworteten. Im Fragen-Reigen enthalten waren viele aktuelle Themen wie die Abschaffung der Studiengebühren und schulische Chancengleichheit für alle Kinder, dazu kamen etliche Themen, die Selbstständigen und Unternehmern unter den Nägeln brennen, wie etwa die finanzielle Belastung kleiner Unternehmen durch die Erbschaftssteuer in der Unternehmensnachfolge oder die nicht minder spannende Diskussionen über den Fachkräftemangel in Unternehmen durch Überalterung der Gesellschaft.

Geklagt wurde auch über die unzumutbare Mehrarbeit in kleinen Betrieb durch immer mehr Bürokratie und die Belastung der Betriebe durch die schlechte Zahlungsmoral von Unternehmen. Auf viel Zustimmung stieß die Motivation der beteiligten Politiker, die im zeitlichen Rahmen nicht mehr beantworteten Fragen im Nachgang noch schriftlich zu beantworten. Der Gewerbeverband übernimmt die Sammlung der aus Zeitgründen offen gebliebenen Gesprächsanregungen und stellt diese den MdLs schriftlich zur Verfügung. Hat die Politiker-Runde des Abends ihre Antworten gegeben, wird diese Zusammenstellung allen interessierten Besuchern wieder zur Verfügung gestellt.

Ein stimmiges Konzept und damit rundum gelungener Auftakt für die voraussichtlich halbjährlich stattfindende Reihe weiterer Kamingespräche, wie die Vorsitzende des BDS Haar-Trudering, Monika Reichler in ihren Abschlussworten versprach.

Artikel vom 11.02.2013
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