Interessante Führung im Botanischen Garten

Nymphenburg · Blumen »sprechen« zu Tieren

Einen süßen Duft strömen besonders gegen Abend die Blüten der Engelstrompete aus. Sie locken Nachtfalter, aber auch Kolibris. 	Foto: VA

Einen süßen Duft strömen besonders gegen Abend die Blüten der Engelstrompete aus. Sie locken Nachtfalter, aber auch Kolibris. Foto: VA

Nymphenburg · Im Botanischer Garten, Menzinger Straße 65, gibt ea am Sonntag, 3. Februar, 10 Uhr, eine Führung mit Thasilo Franke zum Thema »Die Sprache der Blumen – Wie Pflanzen mit Tieren kommunizieren, Teil 1«. Teil­nehmen kann jeder, der eine gültige Eintrittskarte in den Botanischen Garten besitzt. Überall auf der Welt nutzen die Menschen Blumen, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

In der Südsee hängt man Besuchern als Willkommensgruß Blütengirlanden um den Hals, in vielen westlichen Kulturen gilt das Überreichen einer Rose als Liebesbeweis und überall auf der Welt nimmt man mit Blumen Abschied von Verstorbenen. In der Tat senden Blumen mit ihren anmutigen Formen, bunten Farben und feinen Düften Signale aus, doch aus Sicht der Pflanzen sind diese Signale nicht für die Wahrnehmung des Menschen bestimmt – die eigentlichen Adressaten sind Tiere. Durch ein viele Millionen Jahre währendes evolutives Wechselspiel aus tierischer Wahr­nehmung und pflanzlicher Anpassung hat sich eine bemerkenswerte Fülle unterschiedlicher Farb-, Form- und Duftcodes herausgebildet – und keineswegs alle empfindet der Mensch als angenehm.

Manche Blumen locken mit penetrantem Aas- oder Kotgeruch Fliegen an, andere versuchen mit kohlartigen Ausdünstungen Fledermäuse zu verführen. Wieder andere duften überhaupt nicht, erstrahlen aber in leuchtendem Rot – auf sie haben es Kolibris abgesehen. Bienen wiederum können besonders gut im kurzwelligen Bereich sehen, weshalb viele Blüten ultra­violettes Licht reflektieren. Der Grund, weshalb Pflanzen mit ihren Blüten Tiere anlocken, ist die Notwendigkeit zur sexuellen Fortpflanzung. Tierische Blütenbesucher tragen in winzigen Pollenkörnern verpackte Erbinformation von Blüte zu Blüte und garantieren auf diese Weise die genetische Vielfalt innerhalb einer Population.

Artikel vom 02.02.2013
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