Planungen für Grund- und Hauptschule

Unterhaching · Gestaltung schreitet voran

Unterhaching · Die Planungen für die neue Grund- und Hauptschule auf der Stumpfwiese schreiten voran. Auch auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderates drehten sich die Diskussionen hauptsächlich um dieses Thema.

Drei Punkte erregten dabei insbesondere die Gemüter der Kommunalpolitiker: die Gestaltung der neuen Aula, die Bepflanzung des künftigen Schul­hofes mit Zierobst und die ­Ausführung eines Tunnels, der einmal das Schulgebäude mit der Turnhalle verbinden soll. Der von der Gemeinde beauftragte Landschaftsarchitekt und Ver­treter des Planungsbüros standen vor dem Gemeinderat Rede und Antwort.

Bereits der Bau- und Umweltausschuss hatte sich eingehend mit der Gestaltung der Aula befasst. Im Focus der Kritik stand insbesondere die zu geringe Raumhöhe des Eingangsbereichs, der vom Planungbüro Krug & Partner noch mit einer Kuppel versehen worden war. Vor dem Gemeinderat präsentierte Dipl.-Ing. Birger Theobald jetzt einen modifizierten Entwurf des Architektenbüros. Danach werde das Dach des Aula-Bereichs insgesamt um einen halben Meter gehoben – samt Kuppel, die als Zentrum der Aula mit Lichtlöchern versehen werde. Für die Tragfähigkeit des Ganzen sorgen vier stabile Säulen. Gleichzeitig stellte Theobald Möblierungsvarianten vor. Je nach deren Anordnung fänden bis zu 400 Stühle im Eingangsbereich Platz. »Ist denn dort auch irgendwo ein Raum vorgesehen, wo die ganzen Stühle gelagert werden können?«, hakte Renate Brosseder (SPD) nach. Die könnten im Untergeschoss untergebracht und bei Bedarf mit dem Aufzug hochgeholt werden, so Theobald. Eine Lösung, deren Alltagstauglichkeit nicht allen Anwesenden schlüssig war. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) nahm’s mit Humor: »Wir müssen erst einmal überlegen, ob wir uns überhaupt so viele Stühle leisten können«.

In puncto des rund 45 Meter langen, unterirdischen Verbindungstunnels zwischen Schulgebäude und Turnhalle gestaltete sich die Diskussion ungleich ernster. »Wieso brauchen wir denn überhaupt einen Tunnel, ich find’s total verrückt«, empörte sich Dr. Christine Helming (Grüne). Die Kinder könnten doch wohl auch wenn es mal regnet über den Schulhof gehen. Was dies allein an Kosten verursache! In den Augen der Grünen-Chefin stelle der Tunnel zudem eine Gefahr da, wenn viele Schulkinder gleichzeitig lossausten, um pünktlich zum Unterricht zu kommen.

Dazu Wolfgang Panzer: Man baue die Schule nun mal nicht für den Gemeinderat. Der Tunnel sei ein Wunsch der Nutzer und der Lehrerschaft. »Die Schule hat die Planung befürwortet und will das so«, erläuterte Panzer. Hauptamtsleiter Thomas Portenlänger ergänzte, dass das Hauptproblem bei den Grundschülern läge. Bis diese im Winter angezogen seien, um im Freien in die Turnhalle zu gelangen, sei die halbe Schulstunde schon vorüber.

Renate Brosseder verärgert: »Es geht hier auch um ein Stück soziale Kompetenz. Die Kinder können doch wohl lernen, im Tunnel Rücksicht auf andere zu nehmen und langsam zu gehen!« Er sei zwar ebenfalls für die unterirdische Verbindung, befürchte aber dessen Enge, gab Dr. Harald Nottmeyer (SPD) zu bedenken und verwies auf psychologische Aspekte. »Vielleicht kann man noch mehr in die Breite gehen – wäre das finanziell noch vertretbar? Bernhard Heidacher (Freie Wähler) konterte indessen, was denn ein fünf Meter breiter Tunnel nütze, wenn an dessen Ende nur 2,50 Meter breite Türen seien! Bezüglich einer befürchteten Kostenexplosion konnte Panzer Entwarnung geben. Man habe im Vertrag mit dem Architektenbüro bereits eine vertragliche Deckelung vorgenommen. Über die Gesamtkosten gäbe es eine detaillierte Aufstellung in der Gemeinderatssitzung im Mai.

Auch die gärtnerische Gestaltung des Schulgeländes sorgte im Gremium für lebhafte Diskussionen. Während Landschaftsarchitekt Andreas Rockinger sich für Zierobst und Gleditschien aussprach, schüttelten Tanja Probst (CSU) und Gertraud Schubert (Grüne) eher ungläubig die Köpfe: Warum man denn keine echten Obstbäume nehmen könnte?

Dagegen hielt jedoch Renate Brosseder, dass das wirkliche Obst nicht etwa gegessen, sondern für matschige Schlachten benutzt würde. »Da möchte ich keine Pausenaufsicht haben«, so die Oberstudienrätin. Rockinger versprach, die Anregungen aufzunehmen, räumte aber ein, dass er aus gärtnerischer Sicht bei echtem Obst eingeschränkt sei.

Zierobst dagegen trage viele schöne Blüten und wenig Früchte und sei nicht so pflegeintensiv, so sein Plädoyer. Bürgermeister Wolfgang Panzer relativierte, dass es noch genügend Zeit gäbe, um sich mit den Bäumen und Büschen auseinanderzusetzen. Zudem käme die ­Außenlagenplanung auch erst im Mai zur Abstimmung.

K. Kohnke

Artikel vom 20.04.2011
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