Gabriela Karasz hat einen besonderen Adventskalender initiiert

Poing · Macht auf die Tür!

Herzlich willkommen! Gabriela Karasz bittet zum gemütlichen Adventstreff in ihr Haus. Sie hat das erste »Türchen« vorbereitet. 		Foto: gh

Herzlich willkommen! Gabriela Karasz bittet zum gemütlichen Adventstreff in ihr Haus. Sie hat das erste »Türchen« vorbereitet. Foto: gh

Poing · Da nützt auch mehrmaliges Nachhaken nichts. Das ist gleich klar. Gabriela Karasz lässt sich nichts entlocken, was die Überraschung verderben könnte. »Das gehört einfach zu einem Adventskalender, dass man nicht genau weiß, was einen erwartet!« Die Poingerin hat heuer zum ersten Mal diesen ganz besonderen »Kalender« initiiert.

»Der Anlass, dass ich diese Idee umsetzen wollte, war das diesjährige Jubiläumsjahr.« Die Gemeinde Poing hat zwölf Monate lang auf vielfältige Art und Weise ihren 1150. Geburtstag gefeiert. Unter dem Motto: »Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!« öffnen Poinger Bürger jetzt vom 1. bis zum 24. Dezember die Türen ihrer Privathäuser, geben Gelegenheit in ihre Galerien, Gärten und Ställe zu schauen, bieten in ihren Höfen, Garagen und Ateliers für alle Bürger eine Gelegenheit, sich näher kennen zu lernen.

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Den Gedanken, so einen »Adventskalender der Begegnungen« zu organisieren, trägt Gabriela Karasz schon länger mit sich herum. In der schweizerischen Gemeinde, in der die Eltern der gebürtigen Rheinländerin leben, gibt es so einen Kalender schon länger. »Es ist so ein schönes Erlebnis, wenn die Menschen in der Adventszeit zusammen kommen, sich begegnen, austauschen.« Poing leide ja unter der Trennung zwischen Alt- und Neu-Poing. Vielleicht können diese adventlichen Begegnungen daran ein bisschen was ändern, hofft Gabriela Karasz.

Als sie im September zum ersten Mal dazu aufrief, mitzumachen, war die Resonanz zunächst spärlich. Es sollten sich 24 Familien/Läden/Vereine finden, die bereit waren, ein »Adventstürchen« zu gestalten und sich zu überlegen, was sie den Besuchern bieten könnten. Denkbar waren: etwas Musikalisches, eine Weihnachtsgeschichte, eine Ausstellung, was speziell für Kinder etc. »Irgendwann war der Knoten geplatzt, und ich hatte ganz schnell alle Türchen besetzt.«, so Frau Karasz. Die Gemeinde hatte sich von Anfang an sehr kooperativ gezeigt und sich bereit erklärt, die letzte Türe im Bürgerhaus zusammen mit der Organisatorin zu gestalten. »Wir arbeiten noch daran. Fest steht, es wird was ganz Besonderes.« Am Heiligen Abend öffnet sich die Tür schon von 10 bis 12 Uhr; an den anderen Tagen finden die Begegnungen von 17 bis 19 Uhr statt.

Ja was erwartet einen denn jetzt? Keine Chance! Gabriela Karasz ist einfach nicht zu knacken. Nur so viel: »Jeder kann nach Belieben kreativ sein. Kann die Gäste ins Haus oder nur in den Garten lassen.« Eine Familie habe sich mit anderen zu einem ganzen Straßenzug-»Türchen« zusammengeschlossen. Frau Karasz hat allen den Tipp gegeben, dass die Teilnehmer, wie es sich für einen guten Gastgeber gehört, auch eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken anbieten sollen. Egal ob Glühwein, Lebkuchen, Kinderpunsch oder Würstl – man darf sich auch in diesem Punkt überraschen lassen.

»Die Mischung ist uns gut gelungen«, zeigt sich Frau Karasz begeistert, »wir haben Alt- und Neu-Poinger, Familien und Paare, Künstler und Handwerker, Privatpersonen und Läden.« Sogar das JUZ, das Jugendzentrum in der Friedensstraße, ist mit von der Partie. »Das freut mich besonders«, so Frau Karasz. Unter den Tür-Öffnern sind außerdem ein Café, ein Blumenstudio, die Pfarrei St. Michael, ein Schmied, die Kolpingfamilie und die Wildpark-Familie Festl.

Auch das bekannte Schriftsteller-Paar Iny Lorentz und Elmar Wohlrath machen mit; sie sind am 20. Dezember an der Reihe. »Wir fühlen uns hier in Poing sehr wohl, wir mögen die Atmosphäre«, so Iny Lorentz, »außerdem wollten wir den Poingern die Gelegenheit geben, uns hier anzutreffen und vielleicht Bücher signieren zu lassen.« Sie freue sich, wenn viele diese Möglichkeit wahrnähmen, und ihre Bücher mitbrächten. Aber die beiden haben natürlich noch weitere Überraschungen vorbereitet. Wird dem 1. Poinger Adventskalender der Begegnungen 2011 der zweite folgen? Frau Karasz bejaht nicht spontan, will mal sehen wie es läuft, verweist auf die vielen Helfer, ohne die sie das Ganze nicht hätte organisieren können. Aus jedem ihrer Worte hört man jedoch heraus, wieviel Spaß ihr das Ganze gemacht hat. Ehrensache, dass sie das erste »Türchen« in ihrem Zuhause in der Markomannenstraße 15a gestaltet. Am 1. Dezember wird sie es für Begegnungen öffnen. »Natürlich habe ich mir was Besonderes ausgedacht, aber ich verrate nichts!« (alle Türen unter www.poing.de, auf Plakaten sowie im Schaukasten im Bürgerhaus) Gabriele Heigl

Artikel vom 30.11.2010
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