Grundschule an der Lenbachallee: Erste Ganztagsklasse in Ottobrunn

Ottobrunn · In jeder Hinsicht eine neue Schule

Die erste Ganztagsklasse mit ihrer Klassenlehrerin Tina Hintze. Foto: MO

Die erste Ganztagsklasse mit ihrer Klassenlehrerin Tina Hintze. Foto: MO

Ottobrunn · Kein Ton dringt aus Raum 13 im nagelneuen Anbau der Schule II an der Lenbachallee. Mucksmäuschenstill beugen die 24 Mädchen und Buben aus der Klasse 1c ihre Köpfe über die Tische. Keine leichte Übung für die Erstklässler an diesem Nachmittag, sind sie doch seit 8 Uhr in der Früh brav in der Schule.

Die Kinder besuchen die erste Ganztagsklasse an der Schule II. Mit ihrer Einrichtung ist die Gemeinde dem wachsenden Betreuungsbedarf der Eltern ebenso entgegengekommen wie mit der Erweiterung der Mittagsbetreuung in der Schule I, über die in der nächsten Ausgabe berichtet wird. Kurz vor den Sommerferien wurde der knapp 1,85 Millionen teure Anbau (Staatszuschuss: 290.000 Euro) mit einer Mitte Oktober 2009 in Betrieb gegangenen viergruppigen Kinderkrippe und dem seit heuer im April genutzten Schulteil feierlich eingeweiht. Nach den großen Ferien ist die Ganztagsschule an den Start gegangen: Die Schule II ist nun in jeder Hinsicht buchstäblich eine neue Schule. Äußerlich präsentiert sie sich durch den Anbau zur Putzbrunner Straße im feschen neuen Gewand. Sechs zusätzliche Klassenräume haben hier auch Platz geschaffen für die innerlich – weil inhaltlich – neue Schule in Gestalt der Ganztagsschule.

Denn Ganztagsschule bedeutet weit mehr als nur den ganzen Tag Unterricht. Teilbare Klassenzimmer und Gruppenräume sind die Voraussetzung für die individuelle Betreuung der Schüler, wie sie die Ganztagsschule bietet. Dies nicht nur beim Regelunterricht, sondern auch bei den Förderangeboten. Da trifft es sich gut, dass die Schule im Anbau nun neben einer schönen, großen Bücherei mit Ruhe-Inseln auch einen eigenen Musikraum haben wird. Den kann auch die Rosmarie-Theobald-Musikschule wunderbar für ihre Stunden mit den Ganztagsklässlern nutzen.

Für die Bewegungsangebote konnte die Ballettschule Ottobrunn gewonnen werden. »Ich freue mich sehr, dass wir so engagierte Kooperationspartner direkt vor Ort gewinnen konnten«, freut sich Rektorin Christa Grasl über die Kooperation mit den beiden Einrichtungen des Kulturkreises Ottobrunn. Auch für Mittagspause und Spielzeit ist eine lokale Organisation zuständig: die Arbeiterwohlfahrt. Von dieser kommt auch die Schulsozialarbeiterin. Die Sozialpädagogin unterstützt die Lehrkräfte beim Training der sozialen Kompetenzen der Ganztagsschulkinder. Während diese sich am erst fünften Tag ihrer gerade beginnenden Schullaufbahn so still und konzentriert in ihre Aufgaben vertiefen, zieht ihre Klassenlehrerin eine erste und sehr positive Bilanz: »Es läuft wunderbar«, stellt Tina Hintze fest. Dass die Mädchen und Buben viel schneller als in den normalen Halbtagsklassen zueinander finden und schon Freundschaften schließen, ist für die Pädagogin ein nicht zu unterschätzender sozialer Aspekt. Hier kommt der Faktor Zeit ebenso ins Spiel wie ganz grundsätzlich bei der Ganztagsschule.

»Die Ganztagsschule lässt den Kindern doch um einiges mehr Raum zum Lernen, Üben, Bewegen, Singen oder auch mal Spielen«, so Tina Hintze. Hetzen würden die Kleinen nämlich »gar nicht mögen«, sagt die junge Lehrerin. »Das genießen sie sehr, es tut ihnen sichtlich gut, sich ohne Zeitdruck ihren Aufgaben hingeben zu können.« Und danach sieht es wirklich aus an diesem sonnigen Nachmittag bei der Ganztagsschule im neuen Anbau der Schule II. Ina Berwanger

Artikel vom 04.10.2010
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