Bürger können sich zu Wort melden

Neubiberg/Neuperlach · Pläne für die Carl-Wery-Straße

Neubiberg/Neuperlach · »Wenn wir eines hier nicht brauchen, dann sind das Büros!«. Mit dieser Aussage sprach ein Bürger offenbar das aus, was viele andere zu der geplanten Bebauung östlich der Carl-Wery-Straße denken. Letzte Woche wurden die Pläne für das gesamte Bebauungsgebiet im Kirchenzentrum St. Maximilian Kolbe öffentlich vorgestellt.

Verkehrskonzept rund ums Wohnquartier Hochäckerstraße

Als »Tor zu Perlach« sollen an der südlichen Stadtgrenze zu Neubiberg zwischen S-Bahnlinie München-Kreuzstraße im Osten, Gustav-Heinemann-Ring im Westen und Arnold-Sommerfeld-Straße im Süden östlich der Carl-Wery-Straße Büros und westlich insgesamt 280 Wohneinheiten entstehen. Außerdem ist ein Bau- und Gartenfachmarkt vorgesehen. Zwischen Carl-Wery-Straße und S-Bahn-Linie ist im nördlichen Teil ein maximal 50 Meter hohes Hochhaus vorgesehen, das die Urbanität des Platzes betonen soll, südlich seien vier Riegelbauten denkbar, so ein Vertreter des Planungsreferates.

Beides zusammen bietet insgesamt etwa 76.000 Quadratmeter Geschossfläche für Büros. Susanne Bäumler, Bauoberrätin und zuständige Teamleiterin für Stadtplanung, erläuterte, dass die berechnete Lärmbelästigung durch Bahn- und Straßenverkehr keine Wohnungen zulasse. Südlich der Bürobauten könnte dann ein Bau- und Gartenfachmarkt entstehen. Den lehnen die Bürger ab, weil es genügend davon gebe und er Verkehr ins Quartier bringen würde. Der gleichen Meinung ist der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf Perlach. Weniger Widerspruch erweckt das bahnhofsnah geplante mehrgeschossige Parkhaus, das die bestehende Park+Ride-Anlage ersetzen soll und insgesamt 780 Stellplätze bieten wird. Die geforderte Bike+Ride-Anlage mit zirka 150 Fahrradstellplätzen soll in kurzer Entfernung zum Bahnsteig ihren Platz finden.

Auf der westlichen Seite der Carl-Wery-Straße sind zwei schlangenförmige Wohnkomplexe vorgesehen. Von den 110 Wohnungen im nördlichen und etwa 170 Wohnungen im südlichen Gebäude sollen etwa die Hälfte öffentlich gefördert werden. Auf heftigen Unmut stieß die Südanbindung Perlach (SAP). Sie gehört zwar nicht zum Umgriff des Bebauungsplans, ihre vorgesehene Trasse ist aber im Flächennutzungsplan eingezeichnet. Im erläuternden Text heißt es allerdings: »Der Bau der SAP ist noch nicht erforderlich«. Das zu erwartende Verkehrsaufkommen aus den zwei neuen Wohngebieten könne mit dem vorhandenen Straßennetz verträglich abgewickelt werden. Dem gegenüber heißt es im vorgelegten Bebauungsplan, entsprechend dem Verkehrsentwicklungsplan von 2006 sei »darauf zu achten, dass durch den Bebauungsplan eine Umsetzung der Stadtumlandbahn und der SAP nicht grundsätzlich verhindert oder unangemessen erschwert wird«. Äußerungen zu den Plänen könnennoch bis zum 24. September vorgebracht werden.

Angela Boschert

Artikel vom 22.09.2010
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