Dreister Trickdiebstahl unter Landsleuten

22.000 Mark ergaunert

Lerchenau · Ein 52-jähriger in München lebender Bosnier hatte bereits vor einem Monat in einer Zeitung ein Inserat aufgegeben, dass er sein Haus in Bosnien verkaufen wolle.

Am 27. März bekam er dann einen Anruf von einem angeblichen Jugoslawen, der sich für das Haus interessierte. Am Mittwoch, 28. März, trafen sich die beiden Männer dann in der Wohnung des Bosniers und wurden sich bald über einen Kaufpreis von 250.000 DM handelseinig.

Der Jugoslawe, der nun das Vertrauen des Bosniers erworben hatte, fragte diesen, ob er für ihn dolmetschen würde. Er hätte mit einem Mann ein Goldgeschäft in Aussicht, bei dem ihm dieser 20 kg Gold verkaufen würde. Da dieser Mann jedoch kein Deutsch spreche, benötigt er einen Dolmetscher und würde ihm für diese Gefälligkeit 5.000 DM bezahlen.

Die beiden Männer fuhren auch dann sogleich in ein Lokal in der Lerchenauer Straße, wo das Geschäft über die Bühne gehen sollte. Nach einiger Zeit erschien tatsächlich eine weitere Person, welche Gold zu verkaufen hätte. Da dieser Mann, der sich als Jude ausgab, kein deutsches Geld kennen würde, sollte der Bosnier Vergleichsgeld beschaffen.

Deshalb fuhr er zusammen mit dem angeblichen Verkäufer in seine Wohnung zurück und holte dort einen Bargeldbetrag in Höhe von 15.900,-. Auf dem Rückweg fuhren sie noch bei seiner Bank vorbei, wo er nochmals 6.000,- DM abhob. Den Gesamtberag in Höhe von 21.900,- DM übergab er dann dem im Lokal wartenden Jugoslawen, der das Geld anscheinend in ein Kuvert steckte und es in einen mitgeführten Koffer warf.

Nach einigen Minuten verließen dann der Jugoslawe und der angebliche Jude das Lokal, um das zu verkaufende Gold zu holen. Der Bosnier wartete währenddessen über eine Stunde im Lokal, jedoch vergeblich. Noch schöpfte er keinen Verdacht, da er ja keinen Schaden zu befürchten hatte. Als er jedoch in den zurückgelassenen Koffer schaute, in dem er sein Geld vermutete, stellte er zu seinem Entsetzen fest, dass sich dort nur ein leeres Kuvert befand. Nachdem ihm klar geworden war, dass er dreisten Trickdieben zum Opfer gefallen war, meldete er den Vorfall bei der Polizei.

Einer der Täter war etwa 55 Jahre alt, hatte dunkelbraune, kurze, nach hinten gegelte Haare, breite Nase, volles Gesicht, kräftig gebaut, etwa 180 cm groß, er sprach gebrochen Deutsch. Bekleidet war er mit einem schwarzen, langen Mangel, dunkler Stoffhose und schwarzen Schuhen. Der 2. Täter war etwa 55 bis 60 Jahre alt, 180 cm groß, kräftig, graue Haare, Halbglatze, sprach gebrochen Deutsch. Er trug einen schwarz-roten Sportanzug.

Personen, die sachdienliche Hinweise zu der Tat oder zu den eiden unbekannen Tätern geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 213, Telefon 29 10-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Artikel vom 04.04.2001
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