Gemeinde Haar investiert in KiGas und Krippen

Haar · Viel Geld für Kinder

Für Um- und Anbau des einstigen Waldheimes der Bürger-Sänger-Zunft, muss die Gemeinde Haar mehr Geld als kalkuliert aufbringen.	Foto: ikb

Für Um- und Anbau des einstigen Waldheimes der Bürger-Sänger-Zunft, muss die Gemeinde Haar mehr Geld als kalkuliert aufbringen. Foto: ikb

Haar · Kinder kosten Geld, viel Geld: Das kennen nicht nur Eltern zur Genüge, auch Gemeindeverwaltungen und Bürgermeister sind immer wieder mit den Finanzen für Kindergärten und -krippen konfrontiert. So auch die Haarer Bürgervertreter bei der vergangenen Sitzung des Kommunalparlaments. Gleich drei Punkte für den örtlichen Nachwuchs waren zu beraten und zu entscheiden.

Die Kindertagesstätte an der Dianastraße – momentan im Rohbau – wird bis zur Bezugsfertigkeit des Gebäudes ihren Betrieb zum 1. September mit ausgelagerten Vorläufergruppen aufnehmen. Für das fünfgruppige Haus für Kinder mit Krippe, Kindergarten und Hort hat der Träger, die KiBeG, Gemeinnützige Gesellschaft für Kinderbetreuung, »anhand vorsichtiger Schätzungen einen Wirtschaftsplan für das kommende Haushaltsjahr 2011 und hieraus resultierend eine anteilige Berechnung für die ersten Betriebsmonate 2010« bei der Kommune eingereicht. Dabei ergibt sich ein Defizit von rund 46.500 Euro für das Jahr 2010 und »ein voraussichtliches Minus für 2011 von rund 33.500 Euro«.

Schuld daran seien zum einen so genannte »Personalvorlaufzeiten«, zum zweiten Einnahmeausfälle bei den Krippenbeiträgen auf Grund der Eingewöhnungszeiten sowie erhöhte Hauswirtschaftskosten wegen »besonderen Hygieneanforderungen« sowie durch die ab 2011 geplante Frischversorgung anstelle von Catering. Der Gemeinderat stimmte den Ansinnen einhellig zu. Der Kommentar von Bürgermeister Helmut Dworzak: »Schaun wir mal, wie das Ganze startet. Danach müssen wir auf die Kostendeckung achten.«

Kostensteigerungen gibt es auch beim Um- und Anbau der künftigen Kindertagesstätte an der Zunftstraße. Aus dem Waldheim der Bürger-Sänger-Zunft wird eine altersgemischte Einrichtung mit 18 Krippen- und zwölf Kindergartenplätzen. Anfang 2009 hatte der Gemeinderat dafür 271.200 Euro bereitgestellt. Die Arbeiten sollen zwar »noch in diesem Jahr abgeschlossen, doch die Kostenberechnungen können nicht eingehalten werden.« Die Ursachen dafür sind »Unkalkulierbare Eingriffe in die Altbausubstanz« und »immenser Mehraufwand bei der Gestaltung der Außenanlagen sowie Herrichtung des zum Grundstück gehörenden Waldstückes«. Helmut Dworzak meinte zu dem Projekt, das auf 25 Jahre ausgerichtet ist: »Hier passiert, was uns nicht unbekannt ist: Die Kalkulation des Architekten wird nicht eingehalten, auch wenn alles relativ günstig ist.« Die Probleme führten im Gremium zu Diskussionen, als Lösung wurde beschlossen: Die Kommune übernimmt den zusätzlichen Anteil von 212.500 Euro bestehend aus 135.800 Euro Wirtschaftsförderung und 76.700 Euro für die Schaffung von Kita-Plätzen. Auch der eigentlich von der Kindertagesstätte gemeinnützigen GmbH zu tragende Anteil an den Mehrkosten von 175.300 Euro wird übernommen, weil »die Einrichtung nicht die Mittel hat, um die Mehrkosten zu tragen«.

Leicht fiel den Lokalpolitikern hingegen die Zustimmung bei der Einführung einer zweigruppigen Kindertagesstätte im Gebäude an der Robert-Koch-Straße 6. Finanzielle Aspekte waren außen vor, die Betriebsträgerschaft wurde einstimmig an die Arbeiterwohlfahrt (AWO) München-Land e.V. vergeben. »Das erweitert unsere Träger in Haar, die Abstimmung mit der AWO war äußerst kooperativ«, erläuterte der Gemeindechef. Stutzig äußerte sich Helmut Dworzak ob der Rückmeldung von 70 angeschriebenen Eltern: Lediglich 14 ­Anmeldungen für den Kindergarten, ein Dutzend Ab­sagen. Sollten sich bis Monatsende keine weiteren Interessenten melden, wird seitens der Verwaltung erwogen, die zweite Gruppe für Krippenkinder zu installieren.

ikb

Artikel vom 10.08.2010
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