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Kapernaumkirche am Lerchenauer See saniert
Lerchenau · Feierliche Wiedereröffnung
Pfarrer Ulrich Leser freut sich auf die Wiedereröffnung am 25. Juli. Foto: ws
Lerchenau · Ausgerechnet zum 40. Geburtstag der evangelischen Kapernaumkirche am Lerchenauer See wurde das Dach undicht und es regnete durch. »Die Leute saßen mit dem aufgespannten Regenschirm in der Kirche«, erinnert sich Pfarrer Ulrich Leser an jenen unglückseligen Gottesdienst zum Martinstag im November 2008.
Die Gemeinde habe schnell handeln müssen und nahm die Sanierung des 1968 eingeweihten Sakralbaus an der Ecke Lassalle-/Joseph-Seifried-Straße in Angriff. Die Bauarbeiten sind nun beendet: Gotteshaus, Gemeinderäume und Pfarrhaus werden am Sonntag, 25. Juli, um 10.15 Uhr mit einem Festgottesdienst und anschließendem Empfang wiedereröffnet.
Ein Jahr lang waren die Handwerker fast überall zugange. Das Zeltdach der Kirche wurde gedämmt, ebenso Dach und Wände des Pfarrhauses. Um den 3700 Gläubigen und insbesondere den Senioren und Müttern mit Kinderwagen mehr Komfort zu bieten, baute man außerdem von außen einen Aufzug an die neben der Kirche gelegenen Gemeinderäume im ersten Stock ein. Alle seien nun barrierefrei zu erreichen, freut sich der Geistliche.
Vom See her führt außerdem eine Fluchttreppe zum Gemeindesaal hinauf. Sie sei Teil eines völlig neuen Brandschutzkonzeptes, das die Arbeiten ziemlich verteuert habe, seufzt der Pfarrer. Alles zusammen verschlingt 1,8 Millionen Euro. Die Kirchengemeinde müsse 380.000 Euro aufbringen, davon konnte man bisher 70.000 Euro durch Spenden der Bürger aufbringen. Die Landeskirche steuere 650.000 Euro bei.
Die restlichen 770.000 Euro würden vom Dekanat München vorgestreckt, die Finanzierung sei aber letztendlich noch offen. Das gesamte Kirchenzentrum verfügt nun über eine moderne Grundwasser-Wärmetauscher-Heizung. Im Keller stehen zwei große Kästen, die mit einem zwölf Meter tiefen Brunnen verbunden sind. Die Heizungsanlage sauge das Grundwasser an und entziehe ihm die Wärme, erläutert der Pfarrer. Die Anlage sei ideal, »weil wir hier im Münchner Norden mit Grundwasser gesegnet sind.« Das unterirdische Wasser fließe relativ nah unter der Oberfläche, außerdem sei sehr viel vorhanden. Die neuen Heizungsrohre aus Kupfer sind zum Beispiel auch unter den Sitzbänken verlegt.
Die Kirchengemeinde hofft, mit der neuen Anlage auf Dauer die Heizkosten senken zu können. Denn bislang seien sie enorm hoch gewesen, berichtet Pfarrer Leser. Als einziges blieb der weithin sichtbare Glockenturm von den Sanierungsarbeiten verschont.
Wally Schmid
Artikel vom 14.07.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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