Pläne der GWG sorgen für Unruhe in der Maikäfersiedlung

Berg am Laim · Mitsprache gefordert

Die GWG plant, sämtliche ihrer Mietshäuser in der Maikäfersiedlung abzureißen, hier der letzte Abriss in der Bad Schachener Straße.	Foto: js

Die GWG plant, sämtliche ihrer Mietshäuser in der Maikäfersiedlung abzureißen, hier der letzte Abriss in der Bad Schachener Straße. Foto: js

Berg am Laim · Die Bewohner der Maikäfersiedlung wollen wissen, was Sache ist. Mieter und Hauseigentümer fürchten, dass im nahen Umfeld weitere »Türme« wie das Gebäude an der Kreuzung der Bad Schachener und der Echardinger Straße entstehen könnten.

Zudem hat die Interessengemeinschaft (IG) auf ihrer jüngsten Sitzung einen Forderungskatalog ausgearbeitet. Der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA) befürwortet indes eine dichtere Bebauung. Am 22. Juli wird die Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsbaugesellschaft (GWG) die aktuellen Pläne vorstellen. Erst vor kurzem waren die Abrissbirnen wieder im Einsatz: An der Bad Schachener Straße ist eines der zweistöckigen Mietshäuser verschwunden. In den kommenden Jahren will die GWG ihren gesamten Bestand dort durch Neubauten ersetzen. Für die Anwohner stellt sich die Frage: Wie wird die Siedlung dann aussehen?

Die GWG betreibe »Verschleierungstaktik«, kritisiert Heinz Gutbrunner von der IG. Zwar habe es im Mai eine Informationsveranstaltung gegeben: »Der Termin wurde aber auf Pfingsten gelegt, so dass nur wenige Besucher kommen konnten.« Zudem seien die direkten Nachbarn gar nicht eingeladen worden. »Wenn der Termin ungünstig lag, so tut uns das leid«, so Michael Schmitt, GWG-Pressesprecher. »Auch der Vorwurf der ›Verschleierungstaktik‹ trifft uns, weil er so gar nicht zu uns passt. Wir versuchen, in unserer Mieterzeitung ständig über unsere Planungen zu informieren.« Trotzdem sind die Hausbesitzer der Siedlung verunsichert, etwa Kati Hofacker: »Der Bebauungsplan sieht doch nur vierstöckige Gebäude vor.« Dennoch sei an der Echardinger Straße ein Bau mit fünf Etagen errichtet worden. Ihre Befürchtung und die anderer Hausbesitzer: »Mein Haus verliert an Wert, wenn daneben so ein Turm gebaut wird.«

Auf der letzten Sitzung des BA haben die Bewohner ihrem Unmut Luft gemacht. Ihre Forderung: Die GWG soll über das Bauvorhaben alle Details offen legen. Und: die Mitglieder der IG wollen auch mitreden. Vor kurzem formulierten sie bei einem Treffen ihre gemeinsamen Ziele: keine Häuser, die über vier Stockwerke hinaus ragen, das Grün der Anlage soll unbedingt erhalten und für eine ausgewogene Mieterstruktur gesorgt werden. Der BA-Vorsitzende Josef Koch (SPD) teilt die Bedenken der Anwohner nicht: »Wir brauchen Wohnraum.« Hochgeschossige Bauten seien in einer Großstadt wie München völlig normal. In der näheren Umgebung gebe es wesentlich höhere Häuser als die Gebäude, die im Bauvorhaben der GWG vorgesehen seien.

Dennoch hat der BA zu dem Thema nun eine Versammlung einberufen. Am Donnerstag, den 22. Juli 2010, informieren Vertreter der GWG und des Planungsreferats der Stadt ab 19 Uhr in der »Echardinger Einkehr« in der Bad-Kreuther-Straße 8 über den Sachstand. Michael Schmitt von der GWG: »Wir werden darauf achten, dass wirklich alle Betroffenen eingeladen werden. Wir werden das Projekt vorstellen und zusehen, dass alle Verantwortlichen vor Ort sind. Und wir werden uns allen auftretenden Fragen der Betroffenen ausführlich stellen.«

Julia Stark

Artikel vom 13.07.2010
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