Am Sonntag ist es wieder einmal soweit: In Deutschland und in vielen anderen Ländern ist Muttertag. Die Ursprünge des Muttertags lassen sich bis zu den Verehrungsritualen der Göttin Rhea im antiken Griechenland sowie dem Kybele- und Attiskult bei den Römern zurückverfolgen.
Seinen Ursprung in der heutigen Form hat der Tag zu Ehren der Mutter in der englischen und amerikanischen Frauenbewegung. Die Amerikanerin Anna Maria Jarvis gilt als Begründerin des Muttertages. Sie führte am 12. Mai des Jahres 1907, einem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter Ann Maria Reeves Jarvis, die bereits 1865 versucht hatte, eine Frauenbewegung namens „Mothers Friendship Day“ zu gründen, ein „Memorial Meeting“ durch.
1908 wurde dann, wiederum am zweiten Maisonntag, in der Methodistenkirche in Grafton in den USA allen Müttern eine Andacht gewidmet. Von nun an war es Anna Jarvis‘ Ziel, einen offiziellen Muttertag zu schaffen, daher startete sie eine Initiative für die Einführung eines offiziellen Feiertages zu Ehren aller Mütter. Sie schrieb Briefe an Politiker und Geschäftsleute, an Geistliche und Frauenvereine. Ihre Bewegung wuchs rasch an, sodass bereits 1909 in 45 Staaten der USA der Muttertag gefeiert wurde. Am 8. Mai 1914 beschloss der amerikanische Kongress, dass als Zeichen der Liebe und Verehrung der Mütter der zweite Sonntag im Mai als Muttertag gefeiert werden sollte.
In Deutschland wurde der Muttertag zu Beginn der Zwanziger Jahre durch den „Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber“ mit Plakaten „Ehret die Mütter“ in den Schaufenstern etabliert und als Tag der Blumenwünsche ähnlich dem Valentinstag gefeiert. 1933 wurde der Muttertag ein offizieller Feiertag und erstmals am dritten Maisonntag 1934 begangen. 1949 wurde der Muttertag dann wieder auf den zweiten Sonntag im Mai gelegt und bekam hinsichtlich des Blumenverkaufes eine Sonderstellung: Blumenläden dürfen an diesem Tag öffnen.