Am Mittwoch, 15. Februar, wird im Münchner Stadtrat über die Zukunft der Immobilie Tulbeckstr. 4f entschieden. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) organisiert zuvor eine öffentliche Veranstaltung mit allen Beteiligten. Er hat Vertreter aus dem Planungsreferat, der GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH, dem Münchner Stadtrat und dem Mieter, dem Verlag „Das Freie Buch”, eingeladen, auf dem Podium zu diskutieren. Beginn ist am Montag, 13. Februar, um 19.30 Uhr im Griechischen Haus (Bergmannstr. 46).
Im September 2015 hat der Münchner Stadtrat beschlossen, dass die Immobilie langfristig der Wohnnutzung dienen soll, um dem dringenden Bedarf nach Wohnraum nachzukommen. „Dies bedeutet für den bisherigen Mieter den Verlust seiner Existenz, gefährdet einen der ältesten Gewerbebetriebe auf der Schwanthalerhöhe und bedeutet den Verlust einer sozialen und kulturellen Einrichtung im Stadtteil”, erklärt Sibylle Stöhr, Vorsitzende des Bezirksausschusses.
Seit Herbst 2016 haben sich eine Vielzahl an Bürgern schriftlich an die LH München gewandt mit der Forderung, von einer Kündigung des bisherigen Mieters abzusehen und das Mietverhältnis zu verlängern. Auch der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe hat sich wiederholt einstimmig für den Verbleib für den Verlag „Das Freie Buch” in der Tulbeckstr. 4f ausgesprochen. Mehr als 2.000 Bürger haben inzwischen eine Petition zu diesem Anliegen unterschrieben.
„Dass die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eine der wichtigsten Herausforderungen der Landeshauptstadt München ist, steht außer Zweifel”, sagt Sibylle Stöhr. Bis heute sei jedoch weder der Öffentlichkeit noch dem BA 8 bekannt, wie auf diesem Grundstück eine künftige Wohnnutzung aussehen soll, wie viele Wohnungen überhaupt auf diesem doch recht beengten Raum errichtet werden können und vor allem zu welchem Preis . „Wird wirklich bezahlbarer Wohnraum geschaffen oder hängt ein weiteres Damoklesschwert der Gentrifizierung über dem Westend?”, fragt die BA-Vorsitzende. Dieser Abend soll die Öffentlichkeit darüber aufklären.
Moderieren wird diese Gesprächsrunde Uwe Kranenpohl, Professor für Politikwissenschaft an der Evangelischen Hochschule Nürnberg.