„Ihh, hier stinkt es“, rief das kleine Mädchen und hielt sich die Nase zu. Der ungewohnte Stallduft auf dem Hof von Monika Hagl war dem Stadtkind einfach zu fremd. Ein wenig später traute sich die Kleine doch noch zu den Kühen. Diese streckten ihre Köpfe neugierig dem Kind entgegen. An diesem Tag gab es für sie Streicheleinheiten und frisches Heu von den vielen großen und kleinen Gästen. Das Aubinger Höfefest hatte traditionsgemäß wieder scharenweise Bürger in die Ubo- und Eichenauer Straße gelockt. Auf der für den Verkehr gesperrten Ubostraße ließen sie sich mitten in der Großstadt in eine ländliche Idylle entführen.
Gespannt beäugten die Kinder die Spinnerin auf dem Anwesen der Familie Lampertsdörfer. Immer wieder trieb sie mit dem Fußhebel das hölzerne Spinnrad an. Zwischen ihren Fingern entstand ein gleichmäßiger Faden, den sie geschickt zum Wollknäuel aufwickelte. „Spinnen ist beruhigend. Immer wenn man eine Wut hat, sollte man sich an ein Spinnrad setzen“, erklärte die Spinnerin. Den Besuchern zeigte sie hölzerne Spindeln, die heute noch von den Nomaden zum Wolle spinnen verwendet werden. Wie sich Dornröschen an einer solchen jedoch ihren Finger stechen konnte, das verwies die Spinnerin in das Reich der Märchen. „Da muss man schon sehr ungeschickt sein“.
Auf dem Hof von Elke Lampertsdörfer wartete eine kleine Schafsherde auf Besuch. Gutmütig nahmen die zutraulichen Tiere Grasbüschel an und ließen sich das wollige Fell kraulen. In der Gärtnerei gab es herbstliche Pflanzen und an den Biergartengarnituren konnten sich die Besucher mit regionalen Speisen stärken. Auch am Hof von Monika Hagl war für Speis und Trank gesorgt. Der Ochs vom Grill fand reißenden Absatz und nachdem die Wolken aufgerissen hatten, war auch für das selbstgemachte Eis das richtige Wetter. Die Kleinen tobten begeistert auf einer Hüpfburg, die aus Strohballen bestand und kletterten auf den großen Traktor. Nur mit viel Überredungskunst konnten die Eltern ihre Sprösslinge von diesem Abenteuerspielplatz loseisen. „Es ist eine Superstimmung, den Leuten macht das Höfefest viel Spaß“, freute sich Monika Hagl.
Das Aubinger Höfefest stand ganz im Zeichen des „Tages der Regionen“. Dieser bundesweit veranstaltete Tag hatte das Motto „Unsere Regionen in der Einen Welt – miteinander, nachhaltig und krisenfest“. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung unterstützt diese Aktion, die sich für den Erhalt und die Belebung regionaler Wirtschaftskreisläufe einsetzt. Das Referat informierte an seinem Infostand über die Themen Münchner Krautgärten und Direktvermarktung im Münchner Grüngürtel.