Veröffentlicht am 04.10.2016 10:02

Reiche Ernte

Suppenköchinnen am Werk, v.l.: Polina Palo, Marie-Theres Okresen, Stephanie Forryan, Rosa Kraus und Livia Maria Paes-Lettner (Foto: pst)
Suppenköchinnen am Werk, v.l.: Polina Palo, Marie-Theres Okresen, Stephanie Forryan, Rosa Kraus und Livia Maria Paes-Lettner (Foto: pst)
Suppenköchinnen am Werk, v.l.: Polina Palo, Marie-Theres Okresen, Stephanie Forryan, Rosa Kraus und Livia Maria Paes-Lettner (Foto: pst)
Suppenköchinnen am Werk, v.l.: Polina Palo, Marie-Theres Okresen, Stephanie Forryan, Rosa Kraus und Livia Maria Paes-Lettner (Foto: pst)
Suppenköchinnen am Werk, v.l.: Polina Palo, Marie-Theres Okresen, Stephanie Forryan, Rosa Kraus und Livia Maria Paes-Lettner (Foto: pst)

Über dem Lagerfeuer brodelte die Suppe im Kessel, auf dem neuen Holzsteg schnippelten Helfer Gemüse, andere lauschten den Gitarrenklängen von Singer-Songwriter Stephanie Forryan oder hatten auf den Strohballen Platz genommen – wenn nicht immer wieder die S-Bahn vorbeigerauscht wäre und im Hintergrund die hohen Wohnhäuser des Westkreuzes die Idylle getrübt hätten – fast hätte man meinen können, sich auf einer entlegenen Festivalwiese weitab der Großstadt zu befinden. Der Freiluftsupermarkt hatte in die „Suppenküche“ vor dem Stadtteilladen Westkreuz eingeladen. Hier wurden die Gemüsesorten, die in Freiham angebaut worden waren, zu Suppe verarbeitet.

Karotten, Kohlrabi und Kartoffeln

Im ersten Jahr seines Bestehens konnte auf den noch unbebauten Feldern Freihams bereits eine reiche Ernte eingefahren werden. Livia Maria Paes-Lettner vom integrativen Stadtentwicklungsprojekt „Bauchplan“ geriet ins Schwärmen, als sie all die Köstlichkeiten aufzählte, die aus der Erde geholt werden konnten. Es waren nämlich nicht nur die bekannten Gemüsesorten wie Salat, Fenchel, Kohlrabi, Karotten, Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Rüben, Kürbis oder Zucchini angebaut worden, „wir haben auch nicht so bekannte Sachen wie Süßkraut, Litschitomaten, Tamarillo oder Chilli gezogen“. Anwohner, aber auch Schulklassen und Kindergartengruppen waren regelmäßig gekommen, um den Gemüseanbau zu besichtigen und frisches Gemüse zu holen. Einmal im Monat gab es ein gemeinsames Picknick. Die Idee des Ganzen sei, dass die Bürger einen Bezug zu Freiham bekommen, der neue Stadtteil eine eigene Identität entwickelt und vielleicht Bürger sogar Lust bekommen, später einmal hierher zu ziehen, erklärte die Landschaftsarchitektin. Aus diesen Gründen unterstützen die Aktiven Zentren den Freiluftsupermarkt mit seinen Veranstaltungen. Auch wenn die Ernte gut ausgefallen ist, für die nächste Gartensaison gibt es Verbesserungsvorschläge. Da regelmäßiges Gießen nicht möglich ist, soll der Ackerboden mit Stroh bedeckt werden. „Das schützt und der Boden bleibt feucht“, erklärte Paes-Lettner. Und die Tomaten sollen ein Dach bekommen.

Das geerntete Gemüse wird im nächsten Jahr auch am Westkreuz verteilt werden. Dafür soll eine „Freiluftbox“ am neuen Holzsteg vor dem Stadtteilladen regelmäßig mit Gemüse gefüllt werden. Das gemeinsame Suppenessen bildete den Auftakt dieser Aktion. Eifrig schnippelten die Helfer Grünkohl, Tomaten, Karotten und andere Gemüsesorten. Das Ganze kam in einen Topf, wo es zu einer wohlschmeckenden Suppe verarbeitet wurde. Währenddessen strichen die beiden 13-jährigen Mädchen Kristina und Mimi Butterbrote, die dann mit Kräutern und Salz bestreut wurden. Die beiden wohnen in der Nähe des Freiluftsupermarkts. „Wir sind fast jeden Tag dort”, erklärten sie. Jetzt neigt sich die Saison allerdings dem Ende zu.

Am Sonntag, 9. Oktober, wird im Freihamer Freiluftsupermarkt an der Wiesentfelser Straße ab 11 Uhr mit einer Kartoffelernte, Lagerfeuer und herbstlichen Klängen der Saisonausklang im Freiluftsupermarkt gefeiert.

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