Derzeit wohnen 17 Flüchtlinge auf Kraillinger Gemeindegebiet. Doch nach der Verteilquote im Landkreis Starnberg müssten bis Ende 2015 viel mehr Flüchtlinge in Krailling untergebracht werden. Daher beschloss der Gemeinderat schon im Juni, Wohncontainer für 71 Menschen auf dem Gelände des Bauhofs aufzustellen. Eine Fläche von 1.000 Quadratmeter fasste die Gemeinde dafür ins Auge. Bürgermeisterin Christine Borst bezeichnete das Areal als ideal mit erforderlicher Infrastruktur und guter Verkehrsanbindung durch Linienbusse.
Die Entscheidung dafür fiel einstimmig, obwohl auch andere Gemeindegebiete für die Flüchtlingsunterbringung diskutiert wurden, wie etwa die Maibaumwiese und das angrenzende Mannhart-Grundstück oder die leer stehenden Sozialwohnungen an der Margaretenstraße. Doch bevor die Erschließung vonstatten gegangen wäre, erhöhte das Landratsamt Starnberg nun die Zahl der in Krailling unterzubringenden Flüchtlinge auf 120, die für maximal zwei Jahren auf Kraillinger Gebiet eine Bleibe finden sollen.
Das avisierte Grundstück am Rande des Bauhofs ist zu klein. „Mit Hilfe der Kongregation der Barmherzigen Schwestern konnte ein neues Grundstück direkt gegenüber vom Bauhof auf dem westlichen Teil der südlichen Sanatoriumswiese gefunden werden“, ließ Bürgermeisterin Borst nun verlauten. Auch der Ferienausschuss des Gemeinderats billigte die Lösung einstimmig. Derzeit befinde sich das Gebiet im Besitz der Kongregation. Man stehe aber in Verhandlungen über den Verkauf, damit die zukünftige Zeltstadt tatsächlich auf Gemeindegebiet entstehen könne, so Borst.
Schon im Oktober könnten dort die ersten Flüchtlinge einziehen. Auch der Helferkreis Asyl sei über die Zeltlösung informiert. „In einer gemeinsamen Besprechung zwischen Gemeinde und Helferkreis soll geklärt werden, welche Schritte hier als nächstes nötig sind.“ Auch die Kraillinger werden umfassend informiert. Dazu lädt die Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung am Montag, 14. September, um 20 Uhr in die Turnhalle der Grundschule Krailling ein. Auch Vertreter des Landratsamtes werden zugegen sein. „Gleichzeitig soll bei dieser Veranstaltung um ehrenamtliche Betreuer für die Asylbewerber geworben werden.“