Der Flaucher ist das vielleicht beliebteste Freizeitziel der Münchner in ihrer Stadt. Ehe sich hier die Nackerten, die Griller und andere Spezies von Stadtmenschen tummelten, wurden die Flächen am und zwischen dem Wasser rege genutzt. Auf der Thoma-Insel (über sie führt heute die Eisenbahn) hatte bis 1803 zum Beispiel der Abdecker sein „Revier”. 1839 war ein besonderes Jahr für den Flaucher: Am 1. Mai pflanzte Bürgermeister Jakob Bauer einen Maulbeerbaum, eine Linde und eine Eiche und gab damit den Startschuss für die erste große Grünanlage, die die Münchner Bürger am Flaucher nutzen konnten. Zur Pflege der Anlagen und der Maulbeerplantagen wurde im selben Jahr ein Gärtner eingestellt, so dass die Stadtgärtnerei entstand. Das Jahr 1839 gilt daher als Geburtsjahr des Flauchers, auch wenn der Namensgeber Johann Flaucher erst 30 Jahre später hier seine Wirtschaft eröffnete.
Die damit 175-jährige Geschichte rückt die Sendlinger Kulturschmiede (Daiserstr. 22) in den Mittelpunkt ihrer sommerlichen Veranstaltungen.
Ergebnisse aus dem Fotoworkshop mit Werner Resch zum Flaucher der Gegenwart zeigt die Kulturschmiede in iher Ausstellung „175 Jahre Flaucher - 175 Jahre Stadtgrün” mit Dokutafeln zur Geschichte und Entwicklung des Flauchers. Zu sehen sind Arbeiten von Fritz Grössing, Horst Kein, Petra Kleinke Martin Reindl, Werner Resch, Jörge Schramm und Josef Stöger. Sie wird am Freitag, 18. Juli, um 19 Uhr eröffnet und ist bis 14. August zu sehen (Di-Fr 19-21 Uhr, So 11-13 Uhr, zusätzlich am Sa, 26. Juli, 17-23 Uhr zum Daiserstraßenfest und Sa, 9. August, 11-22 Uhr zum Flaucher-Fest).
Zum Sonntags-Radln am 20. Juli lädt Klaus Bäumler ein. Start der Flaucher-Tour mit der Vhs: 10.30 Uhr an der Wittelsbacherbrücke (Baldeplatz). Anmeldung unter Tel. 74748520.
Ein öffentliches Werkstattgespräch am Donnerstag, 24. Juli, nimmt um 19.30 Uhr die Nutzung des Flauchers unter die Lupe: „Heimat für Sendling – oder Event-Arena?” heißt die Frage zur Suche nach einem Leitbild. „Mit dem Werkstattgespräch zu den Zielkonflikten und Nutzungskonkurrenzen erwarten wir uns den Auftakt zu einem Prozess, der die Ziele und die Gefährdung bewahrender Entwicklung verdeutlichen, aber auch Perspektiven aufzeigen wird, die den Flaucher als Lebensraum für alle reaktivieren”, so die Kulturschmiede.