Veröffentlicht am 08.07.2014 15:54

Judo-Frauen atmen auf

Das Publikum bekam spannende Begegnungen zu sehen. (Foto: pi)
Das Publikum bekam spannende Begegnungen zu sehen. (Foto: pi)
Das Publikum bekam spannende Begegnungen zu sehen. (Foto: pi)
Das Publikum bekam spannende Begegnungen zu sehen. (Foto: pi)
Das Publikum bekam spannende Begegnungen zu sehen. (Foto: pi)

Das Münchner Judo-Team der Frauen wuchs beim Bundesligakampf in eigener Halle über sich hinaus und siegte mit einem fulminanten 10:4 gegen die TSG Backnang.

Einen Aufmarsch der nationalen und internationalen Größen gab es von beiden Seiten; so versammelten sich Kämpferinnen der Nationalmannschaft gespickt mit einigen internationalen Topathletinnen. Backnang wollte auf Rang 3 liegend seine Position sichern, Großhadern nach 3 Unentschieden und Platz 4 in der Südgruppe aufschließen und mindestens einen Zählerpunkt gutmachen. Die Nervosität war auf beiden Seiten zu spüren.

Nach einer geglückten Aushebetechnik hielt Caroline Weiß ihre Gegnerin Annika Heise am Boden gewinnbringend fest. Kay Kraus ließ sich im Leichtgewicht von der quirligen Katharina Menz nicht beirren; nach einer guten Minute gelang der Großhadernerin ein zwingender Haltegriff; Punkt zwei für das Münchner Team.

Laura Vargas Koch hatte mit Luise Malzahn eine hochkarätige Gegnerin in der 78-kg-Kategorie, einen bissigen Kampf gab es von beiden Seiten, gefährliche Ansätze und Konterversuche waren für beide Athletinnen gleich bedrohlich und zugleich kräftezehrend. So gelang es Luise Malzahn, eine Aushebe-Technik mit Wazaari-Wertung über die Zeit zu retten, ein sehenswerter Kampf.

Ein schweres Los hatte auch Emily Dotzler in der Gewichtsklasse bis 57 kg mit der Olympiastarterin Romy Tarangul. Wie gewohnt kämpfte Emily bissig und spritzig bis zum Ende. Der starke Nackengriff der erfahreneren Tarangul ließ jedoch wenig Aktivität zu. Ein Yuko-Vorteil für Backnang bedeutete den Ausgleich zum 2:2 nach vier Kämpfen.

Sehr hart ging es für Lisa Dollinger im 70-kg-Limit zur Sache, ein schwungvoller Haraigoshi und abschließender Armhebel von Antoinette Hennink brachten die Backnanger Athletinnen in Führung.

Ausgleich in der Gewichtsklasse bis 52 kg gab es durch Theresa Diermeier, deren Gegnerin Leandra Sommer nicht antreten konnte.

Souveräne Kämpfe

Einen athletischen und souveränen Kampf gab es am Ende des ersten Durchgangs zu sehen. Das Backnanger Team hatte mit Jennifer Englisch eine erfahrene und erfolgreiche Kämpferin im 63-kg-Limit am Start. Die Großhaderner konnten mit Magdalena Krssakova eine Athletin der Sonderklasse auf die Matte schicken; neben einem schnellen Angriffs Tani-o-toshi, einem rasanten Haraigoshi durch Magdalena gab es einen hochaddierten Strafenkatalog und die 4:3-Führung nach dem ersten Durchgang für das Münchner Team rund um Verena Birndorfer. Carolin Weiß konnte im Schwergewicht gegen die athletische Luise Malzahn eine taktische Meisterleistung abgeben; Malzahns immer gefährlichen Attacken wurden antizipiert, mit Yuko-Vorteil ging der Punkt nach Großhadern. Kay Kraus entwickelte einen tollen Haltegriff gegen Katharina Menz. Laura Vargas Koch erhöhte die Führung jedoch auf 7 Habenpunkte mit Ippon für Harai-Goshi gegen die hart kämpfende Jasmin Delorme.

Viola Thiel sollte es mit der Jugendweltmeisterin Sappho Coban aufnehmen. Coban kämpfte souverän nach vorne. Die Großhadernerin Viola Thiel blieb am Boden, trotz Yuko- und Wazaari-Vorteil der Gegnerin unbeeindruckt und entwickelte einen tollen Haltegriff, aus dem es für Coban kein Entrinnen gab. Die Halle tobte, damit hatte niemand gerechnet!

Alles war nun in trockenen Tüchern für das bayerische Team; Tanja Kupschewski unterlag zwar Antoinette Hennink, aber Theresa Diermeiers erneutes kampflose Beitragen zum 9. Punkt und auch der kompromisslose zehnte Punkt von Magdalena Krssakova machten das Glück perfekt.

Bestens bewährt

„Es war ein rundum gelungener Tag“, freute sich Verena Birndorfer mit ihrem Team, „unsere Verstärkungen mit Caro Weiß und Laura Vargas-Koch in der Stammgruppe haben sich bestens bewährt“. „Laura und Caro sind nicht nur herausragende Kämpferinnen, sondern auch charismatische Athletinnen mit einem unglaublichen Teamspirit“, ergänzt Lorenz Trautmann. Großhadern liegt nun in der Gruppe Süd auf Platz 2 hinter Speyer. Erst im September werden sie auf Kim Chi Wiesbaden treffen. „Mit den stärksten Mannschaften haben wir bereits gekämpft“ so Verena Birndorfer, „ohne überheblich sein zu wollen, kann uns die Finalteilnahme fast keiner mehr streitig machen“. So können die Großhaderner Kämpferinnen nach großer Nervosität und drei Unentschieden und einem fantastischen Sieg gegen eine sehr gut aufgestellte Mannschaft aus Backnang erst einmal beruhigt in die Sommerpause gehen.

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