Veröffentlicht am 25.04.2013 10:45

Aus für Umgehung

Große Enttäuschung für Bürgermeister Christoph Göbel: nach dem gescheiterten Plan für das Biomasse-Hackschnitzelheizkraftwerk bleibt nun auch die Umgehungsstraße und die neue Autobahnauffahrt ein Wunschdenken. (Foto: US)
Große Enttäuschung für Bürgermeister Christoph Göbel: nach dem gescheiterten Plan für das Biomasse-Hackschnitzelheizkraftwerk bleibt nun auch die Umgehungsstraße und die neue Autobahnauffahrt ein Wunschdenken. (Foto: US)
Große Enttäuschung für Bürgermeister Christoph Göbel: nach dem gescheiterten Plan für das Biomasse-Hackschnitzelheizkraftwerk bleibt nun auch die Umgehungsstraße und die neue Autobahnauffahrt ein Wunschdenken. (Foto: US)
Große Enttäuschung für Bürgermeister Christoph Göbel: nach dem gescheiterten Plan für das Biomasse-Hackschnitzelheizkraftwerk bleibt nun auch die Umgehungsstraße und die neue Autobahnauffahrt ein Wunschdenken. (Foto: US)
Große Enttäuschung für Bürgermeister Christoph Göbel: nach dem gescheiterten Plan für das Biomasse-Hackschnitzelheizkraftwerk bleibt nun auch die Umgehungsstraße und die neue Autobahnauffahrt ein Wunschdenken. (Foto: US)

Gräfelfing hat sich entschieden: Es wird keinen Bau der Staatsstraße 2063 geben. Damit sind auch die Verlegung der Autobahnauffahrt zur A 96 in Richtung München und die Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn hinfällig. Bei einer Wahlbeteiligung von 46,12 Prozent fielen 66,54 Prozent der Stimmen auf die Ablehnung. Insgesamt 3.203 Neinsagern standen 1.611 Befürwortern gegenüber.

„Nach dieser Entscheidung werde ich dem Freistaat mitteilen, dass die Gemeinde Gräfelfing alle Bemühungen für einen Neubau der Staatsstraße inklusive der Autobahnauffahrt einstellt“, kommentierte der sichtlich enttäuschte Bürgermeister Christoph Göbel. „Das ist ein deutliches Signal gegen das Lärmschutzprogramm.“

Großer Sprung bleibt aus

Denn ohne einen neuen Autobahnanschluss falle nun wichtiges Bauland weg, mit dessen Verkauf die Gemeinde die aufwändigen Schutzanlagen finanziert hätte. „Gräfelfing hat damit eine große Chance vergeben“, so Göbel, „und wird in zehn Jahren immer noch über die 2063neu diskutieren.“ Vor allem auch dann, wenn das benachbarte Martinsried nun seine eigene Umfahrung bauen sollte. „Das könnte schnell gehen. Das Baurecht hierfür ist da.“

Mit Skepsis sehe er die Gräfelfinger Gewerbeentwicklung auf lange Sicht. „Es sind viele Firmen bei uns, die auf eine bessere Infrastruktur gehofft und mit einer möglichen Nachverdichtung des Gewerbegebiets gerechnet hatten. Es ist fraglich, ob deren Firmenpolitik nun mit den Gegebenheiten vereinbar sind.“

Kleine Maßnahmen contra Neubau

Die Gegner des Straßenbaus – die Interessengemeinschaft Gartenstadt (IGG), FDP, Grüne und SPD – indes freuten sich über ihren haushohen Sieg. „Mit einem klaren Ausgang zu unseren Gunsten haben wir gerechnet“, meinte Grünen-Ortsvorsitzender Joachim Bender. „Die andere Seite war einfach viel zu zurückhaltend in ihren Argumentationen in den vergangenen Wochen.“ Trotz des klaren Ja-Votums ihrer Gemeinderatsfraktionen für den Straßenneubau hatten sich die Ortsgruppierungen dagegen ausgesprochen.

„Wir wollen nun kleine Maßnahmen realisieren“, ergänzte Uta Wüst, IGG-Vorstandsmitglied und designierte Bürgermeisterkandidatin. „Besonders Anwohner der Pasinger Straße und der Heitmeirsiedlung werden wir nicht im Regen stehen lassen. Dort ist die Lärmbelastung besonders hoch.“ Zu den schnell durchführbaren Maßnahmen zählte sie wirksame Ampelschaltungen, Sanierung des Neurieder Weges, Flüsterasphalt für die nördliche Pasinger Straße, Tempo 40 im südlichen Bereich und den Rückbau der Würmtalstraße.

Im letzten Punkt werden die vier Gruppierungen mit den Vorstellungen von Bürgermeister Göbel wieder im Einklang sein. Denn auch Göbel will am Rückbau der Würmtalstraße festhalten. Göbel dazu: „Dieser Vorstoß ist denkbar und baulich möglich. Ich sehe den Rückbau nun als einzige sinnvolle Alternative, unseren Ort halbwegs vom Verkehr zu entlasten.“

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