Kraillings jüngste Bürgerversammlung wird sicherlich als kürzeste und ruhigste in die Gemeindegeschichte eingehen. Nach dem Rechenschaftsbericht von Bürgermeisterin Christine Borst gab es gerade mal eine Anfrage. Stefan Bock befragte die Bürgermeisterin zu ihrer Meinung im Gemeinderatsstreit um die KIM-Firma Technosan. Dessen Geschäftsführer Alexander Czetsch steht nach Unstimmigkeiten in der Entsorgungsfirma und Verdacht auf illegale Entsorgung von Sondermüll in Betrugsverdacht und sitzt in U-Haft. Czetsch war ebenfalls Vorstand des Vereins KIM e.V., der allen Firmen in der Innovationsmeile Plattform und Vernetzung bietet.
Im Gemeinderat war nun ein Streit darüber entbrannt, ob Verbindungen zwischen der Gemeinde und dem inhaftierten Geschäftsführer bestünden. Borst nahm dazu auf der Bürgerversammlung Stellung und sprach von einer „persönlichen Angelegenheit zwischen zwei Gemeinderäten“. Zuvor hatte sie über das überaus erfolgreiche Jahr 2012 für die Gemeinde berichtet.
„Seit November 1987 ist Krailling schuldenfrei“, so Borst. Zwar seien die Gewerbesteuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedriger ausgefallen, aber sie sorgten immer noch für eine verlässlich hohe Einnahmequelle. 2013 plane die Gemeinde weitere Ausgaben für die Außenanlagen rund um das Rathaus und eine flächendeckende Breitbandversorgung. Außerdem werde die Instandhaltung der Grundschule in Angriff genommen.
521 Kinderbetreuungsplätze könne die Gemeinde für Kinder von null bis zehn Jahren anbieten, davon 116 Krippenplätze. „Das ist ein ganz hohes Niveau“, dankte Borst allen Trägern und Investoren. Momentan sei eine Kinderkrippe in der KIM in Bau. „Ab diesen Herbst müssen die Gemeinden für 33 Prozent aller Kleinkinder Krippenplätze vorhalten, um den Rechtsanspruch junger Eltern zu garantieren. Bei uns sind es mit den nun entstehenden 36 neuen Plätzen schon 80 Prozent.“