Veröffentlicht am 03.11.2008 11:45

18 Studierende im ersten Kurs

Wer es noch nicht wusste, merkte es bei der Einweihung der Fachakademie: Die 18 ersten Studierenden setzen sich zusammen aus 16 Frauen und zwei Männern. (Foto: IMM)
Wer es noch nicht wusste, merkte es bei der Einweihung der Fachakademie: Die 18 ersten Studierenden setzen sich zusammen aus 16 Frauen und zwei Männern. (Foto: IMM)
Wer es noch nicht wusste, merkte es bei der Einweihung der Fachakademie: Die 18 ersten Studierenden setzen sich zusammen aus 16 Frauen und zwei Männern. (Foto: IMM)
Wer es noch nicht wusste, merkte es bei der Einweihung der Fachakademie: Die 18 ersten Studierenden setzen sich zusammen aus 16 Frauen und zwei Männern. (Foto: IMM)
Wer es noch nicht wusste, merkte es bei der Einweihung der Fachakademie: Die 18 ersten Studierenden setzen sich zusammen aus 16 Frauen und zwei Männern. (Foto: IMM)

Die Innere Mission München hat ihre neueröffnete Fachakademie für Sozialpädagogik jetzt auch offiziell eingeweiht. Die Ausbildungsstätte sei die Antwort des evangelischen Sozialunternehmens auf die starke Nachfrage im Bereich der Kindererziehung, erklärte Geschäftsführer Günther Bauer bei der festlichen Einweihung. Der erste Jahrgang mit 18 Studierenden habe im September den Unterricht aufgenommen, weitere Klassen würden in den nächsten Jahren folgen. Zugleich wertete Bauer den Tag der Einweihung als „ein historisches Datum“ für die Innere Mission: „Die Gründung einer Schule und das Aufnehmen des Betriebs passt in die derzeitige bildungspolitische Landschaft.“

Mit der Ausbildung zu „staatlich geprüften Erzieherinnen“ wolle die Innere Mission München auch den gestiegenen Anforderungen an das Personal begegnen. Die Fachakademie sei deshalb eine „Investition in die Zukunft der Kinder“. Allerdings könne die Einrichtung aufgrund gesetzlicher Bestimmungen frühestens in drei Jahren staatlich gefördert werden. Bis dahin müsse die Innere Mission die Kosten von insgesamt rund 750.000 Euro für Miete und Mitarbeiter weitgehend selbst tragen. Dankbar sei er deshalb der Bayerischen Landeskirche, die einen Zuschuss in Höhe von 200.000 Euro gewährt habe.

Auch zwei Männer

Der zuständige Ressortchef der Landeskirche, Oberkirchenrat Detlev Bierbaum, bezeichnete die Fachakademie als „weiteren Baustein der evangelischen Schullandschaft in Bayern“. Denn Kinder bräuchten zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit einen „Erfahrungsraum“, in dem sie unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit innere Sicherheit und Zuversicht erfahren könnten. Eleonore Hartl-Grötsch, beim Münchner Schulreferat zuständig für Kindertagesstätten, wies auf den großen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in der Landeshauptstadt hin. Anders als es die Prognosen vorhergesagt hätten, gebe es in München derzeit nicht nur 7.000 Geburten pro Jahr, sondern rund 13.000. München stehe deshalb vor einem „gigantischen Ausbauprogramm“ im Bereich der Kindertagesstätten. Erzieherinnen würden dringend gebraucht – ihr Wunsch sei es deshalb, dass die Fachakademie ihre Ausbildungsplätze ebenfalls bald ausbaue.

Der Fachakademie-Leiterin Susanne Gröne zufolge bildet die Einrichtung Frauen und Männer mit mittlerem Bildungsabschluss oder abgeschlossener pädagogischer Berufsausbildung aus. Zu den Ausbildungsschwerpunkten zählten interkulturelle Kompetenz, die Betreuung von Kindern unter drei Jahren und Religionspädagogik. In dem ersten Kurs seien derzeit 18 Studierende eingeschrieben: 16 Frauen und zwei Männer.

Einer von ihnen sei der 35-jährige Saban Cataldere, der bislang als Servicekoordinator in der Fluggastbetreuung der Lufthansa gearbeitet habe. Jetzt wolle er sich als Erzieher qualifizieren und später vielleicht im internen Betreuungsnetz der Fluglinie arbeiten oder in der Jugendmigrationsberatung. Iris Bergmann ist mit ihren 49 Jahren die Älteste an der Schule – sie ist auch älter als die Dozentinnen, die hier unterrichten. Die vierfache Mutter und gelernte Ingenieurassistentin will sich nach der Kinderpause neu orientieren. Die Arbeit mit Kindern sei „Traum“. Auch wenn sie jetzt nach langer Zeit wieder einmal die Schulbank drücken müsse, sei sie von der Chance, die sie hier bekommen habe, ganz begeistert: „Das ist ein Glückstreffer wie ein Sechser im Lotto.“

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