Die Überraschung war groß und durchaus gelungen: Stefan Tokos hat bei der Wahl zu Münchens bestem Hausmeister den zweiten Platz belegt. „Ich freue mich riesig über die Auszeichnung. Vor allem weil ich gar nicht gewusst habe, dass sich die Leute hier so für mich eingesetzt haben. Das ehrt mich sehr“, erzählt der 51-jährige Hausmeister, der die Wohnhäuser in der Fasaneriestraße 3b und 5 betreut. „Die Auszeichnung hat sich unser Stefan wohl verdient“, betont Bewohnerin Elfriede Fischer. „Er ist immer für alle da und hilfsbereit bis zum geht nicht mehr. Stefan findet immer nette Worte und ist nicht nur als Hausmeister ganz toll sondern vor allem auch menschlich“, erzählt Fischer, die selbst seit 53 Jahren in der Fasaneriestraße lebt.
„Der Stefan ist einfach super“, sagt auch Elfriede Plew. „Ein Anruf genügt und er ist da. Er ist immer freundlich und Tag und Nacht hilfsbereit. Ich sage immer, Stefan, Du bist ist ein richtiger Allroundmensch“, so Plew, die in der Fasaneriestraße 3 geboren wurde. „Er hat sich diesen Titel wirklich mehr als verdient.“ Und Bewohner Andreas Schlenz ergänzt: „Stefan ist unglaublich nett. Es ist nie ein Problem, ihn um Hilfe zu bitten. Er ist immer da.“ Auch wenn mal tröstende Worte angebracht sind, nimmt sich Stefan Tokos die Zeit. „Oft sehe ich mich auch als eine Art Seelsorger“, erzählt er. „Ich nehme die Menschen wie sie sind. Das ist sehr wichtig. Für mich sind die Bewohner wie eine Familie.“
Seit 14 Jahren ist Tokos mittlerweile Hausmeister in der Fasaneriestraße 3b. „Im Grunde seitdem ich mit meiner Frau verheiratet bin“, sagt er. Im Haus selbst, das seiner Schwiegermutter Magdalena Czekalla gehört, lebt er seit knapp 28 Jahren. „Die Hausnummer 5 habe ich vor zwei Jahren übernommen. Frau Fischer und Frau Plew haben das vorgeschlagen“, erzählt der gelernte Betonbauer und Bauzeichner. Insgesamt kümmert sich Tokos um rund 30 Wohnungen. „Ich betreue die Häuser praktisch vom Keller bis zum Dach – die Innenhöfe gehören natürlich auch noch dazu.”
Auf die Idee, Stefan Tokos als besten Hausmeister Münchens vorzuschlagen, kam seine Schwiegermutter. „Ich habe den Aufruf in der Zeitung gelesen und wusste, dass wir den Stefan dafür vorschlagen“, erzählt Czekalla, die dann jedem Mieter einen Zettel in den Briefkasten geschmissen hat, mit der Bitte sich bei ihr zu melden, um für Stefan Tokos zu unterschreiben. „Wir haben alles heimlich gemacht. Für Stefan selbst sollte es eine Überraschung sein.“ Alle Bewohner hätten sofort mitgemacht. „Wir haben hier noch eine richtige Hausgemeinschaft“, betonen Fischer und Plew unisono und bekommen Unterstützung. „Das liegt vor allem an Stefan Tokos“, sagt Sarah Saffnauer. „Er sorgt für eine richtige familiäre Stimmung.“ Ihr Bruder habe vorher hier gewohnt und ihr das Haus empfohlen. „Hier hat man einfach ein gutes Gefühlt“, betont die Studentin weiter. Stefan Tokos sei einfach mehr als nur ein Hausmeister, sagt auch Bewohner Alessio Martone. „Für mich ist er fast schon wie ein Familienangehöriger.”
Was er mit seinem Gewinn – einem 300 Euro-Gutschein von OBI – macht, weiß Tokos auch schon. „Da kann ich mir ganz spontan einen großen Wunsch erfüllen, denn für unseren Schrebergarten brauchen wir einen neuen Stromerzeuger. Dafür kann ich den Gutschein perfekt verwenden. Das ist wirklich toll.“