In seiner Januar-Sitzung hatte der Bezirksausschuss (BA) Aubing-Lochhausen-Langwied auch über etliche Bürgeranliegen zu entscheiden. Einstimmig beschlossen wurde hier die Weiterleitung des Anliegens von Rupert Rittinger, Betreiber einer Kaffeetechnik-Firma in Neuaubing, ans Abfallwirtschaftsamt München (AWM): Jahrelang habe die Firma ihr Verpackungsmaterial ohne Probleme am Wertstoffhof abgeliefert, seit kurzem würden die Firmenmitarbeiter hier jedoch wegen des Lieferwagens mit Reklameaufschrift abgewiesen.
„Wenn ich das Material mit meinem Privatauto anfahre, gibt es kein Problem“, berichtet Rittinger, „wir sind ein Kleinbetrieb mit zehn Mitarbeitern und zahlen im Jahr mehr als 70.000 Euro Gewerbesteuer.“ Das AWM werbe zudem mit einem Info-Blatt, dass die Stadt alles verbrenne und damit Strom und Fernwärme erzeuge, die sie teuer verkaufe: „Was wir anliefern sind Kartons, Holzabfall und Kunststoff; also alles verwertbares Material. Es kann doch nicht sein, dass wir derart schikaniert werden.“ Es werde nun angeraten, den Abfall nach Garching zu fahren und dort gegen Bezahlung abzuliefern.
„Dazu braucht ein Mann von Aubing und wieder zurück einen halben Tag – und das wegen einem oder eineinhalb Kubikmeter Abfall in der Woche. (...) Es wäre dringend angeraten, dass der Stadtrat hier dem AWM eine Anweisung erteilt, dass Kleinbetriebe wieder den Abfall im Wertstoffhof abliefern können. Die Stadt verdient mit unserem Abfall Geld“, so Rittinger.
Unterstützt wird auch das Anliegen von Adolf Dollinger, der mit seiner Familie in der Eugen-Loher-Straße wohnt, welche parallel zur Aubing-Ost-Straße verläuft und westlich in die Spielstraßenzone der Kronwinkler Straße mündet. Zu Anfang sei die Spielstraße mittels in die Fahrbahn eingelassene Pfosten gegen ein durchgehendes Befahren gesichert gewesen. Diese Pfosten wurden später ersatzlos entfernt, außerdem habe der Verkehr sehr stark zugenommen durch die Ansiedlung neuer Betriebe, den Bau einer Wohnanlage sowie durch die Nutzung der Kronwinkler Straße als Schleichweg und Abkürzungsstrecke.
Die vom BA unterstützte Forderung Dollingers: „Damit mir, meiner Frau und vorrangig meinem blinden Sohn sowie meinen Nachbarn künftig ein gefahrloses Benutzen der Wege für unsere täglichen Bedürfnisse möglich wird, bitte ich die dafür zuständige Verantwortlichkeit dafür zu sorgen, dass entweder die Voraussetzungen einer Spielstraße erfüllt werden oder dieser Straßenabschnitt, wie jede andere Straße auch, mit einem Gehweg ausgebaut wird, auf dem man dann sicher und sein eigenes Tempo bestimmend gehen kann.“
Einstimmig angenommen wurden auch die drei Anträge aus den Reihen der BA-Mitglieder: Thomas Hampel (SPD) fordert eine Beleuchtung für den gekiesten Fußweg in der Grünanlage zwischen Kastelburg- und Aubing-Ost-Straße in Höhe der Hornberger Straße. Herbert Forster und Sebastian Kriesel (beide CSU) wollen, dass im Bereich der Linie 143 Buswartehäuschen an den Haltestellen Riesenburg-, Kunreuth- und Colmdorfstraße (Südseite) eingerichtet werden; und Andreas Fürst (CSU) möchte, dass bestimmte, gesicherte Ausgleichsflächen in der Langwieder Haide nicht der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden: „Mit einer Nutzungsauflage, die Ausgleichsflächen nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus zu bewirtschaften, würden die Flächen aufgewertet und könnten den im Stadtbezirk ansässigen Betrieben angeboten werden.“
Die nächste öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses 22 Aubing-Lochhausen-Langwied findet am Mittwoch, 24. Februar, um 19.30 Uhr im Saal der Gaststätte „Bayerisches Schnitzel- und Hendlhaus“ in Neuaubing (Limesstr. 63) statt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind zur Teilnahme herzlich eingeladen.