Achtung Langschläfer! Das Ostereiersuchen findet heuer eine Stunde früher statt. Denn diesmal hat der Osterhase außer Ostereiern und Süßigkeiten auch die Sommerzeit im Gepäck, und damit klaut er uns ganz nebenbei eine nächtliche Stunde. Wer sich also für den Ostersonntag (31. März) verabredet hat, vielleicht selbst ein großes Osterfrühstück für die ganze Familie herrichtet oder den Festgottesdienst besuchen will, der sollte seinen Wecker schon vor dem Einschlafen am Samstagabend eine Stunde vorstellen.
Diejenigen, die sich auf eine Funkuhr verlassen, müssen sich nur geistig auf die verkürzte Nachtruhe einstellen, denn die Uhr passt sich automatisch an die Sommerzeit an.
Vorschläge für eine Zeitumstellung gab es bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts in England und Deutschland. 1916 wurde in beiden Ländern wie auch in Österreich und Irland erstmals die Sommerzeit eingeführt. Nach drei Jahren wurde sie allerdings wieder ad acta gelegt. Erst im Kriegsjahr 1940 wurde sie wieder installiert und dann durch einen Erlass der „Verordnung über die Verlängerung der Sommerzeit“ durchgängig bis November 1942 beibehalten. Nach Kriegsende wurde die Sommerzeit von den einzelnen Besatzungsmächten festgelegt. Die Regelungen endeten 1949.
Die erneute Einführung der Sommerzeit wurde von der Bundesregierung 1978 beschlossen, jedoch erst 1980 umgesetzt. Man wollte sich den Nachbarländern anpassen, die bereits 1977 Sommerzeitregelungen eingeführt hatten. Gleichzeitig musste man sich mit der DDR über ein gemeinsames Vorgehen einigen, damit Berlin nicht auch noch in zwei Zeitzonen geteilt war.
Bis 1995 wurden die Uhren bereits Ende September wieder zurückgestellt, seit 1996 dauert die Sommerzeit vom letzten März-Sonntag bis zum letzten Sonntag im Oktober.
Die Energieeinsparung, die mit ein Grund für die Einführung war, wurde Studien zufolge nie wirklich erreicht, dafür beschert uns die Sommerzeit lange, helle Abende, auf die sich viele Menschen gerade jetzt nach dem trüben, langen Winter schon sehr freuen.