Veröffentlicht am 17.02.2024 00:00

Ärger über Puppy Yoga

Der neue Freizeittrend Puppy Yoga sorgt für Verärgerung beim Tierschutzverein: diese Form der Unterhaltung gehe auf Kosten der Welpen. (Foto: Tierschutzverein München)
Der neue Freizeittrend Puppy Yoga sorgt für Verärgerung beim Tierschutzverein: diese Form der Unterhaltung gehe auf Kosten der Welpen. (Foto: Tierschutzverein München)
Der neue Freizeittrend Puppy Yoga sorgt für Verärgerung beim Tierschutzverein: diese Form der Unterhaltung gehe auf Kosten der Welpen. (Foto: Tierschutzverein München)
Der neue Freizeittrend Puppy Yoga sorgt für Verärgerung beim Tierschutzverein: diese Form der Unterhaltung gehe auf Kosten der Welpen. (Foto: Tierschutzverein München)
Der neue Freizeittrend Puppy Yoga sorgt für Verärgerung beim Tierschutzverein: diese Form der Unterhaltung gehe auf Kosten der Welpen. (Foto: Tierschutzverein München)

„Seit Jahrzehnten versuchen wir den Menschen klar zu machen, dass Tiere keine Gegenstände, Unterhaltungsobjekte, Freizeitgeräte und auch keine Kuscheltiere sind. Doch oft fühlt es sich an wie ein Kampf gegen Windmühlen”, sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. „In der Regel siegt das Kindchenschema: runde, große Köpfe, Kulleraugen, flauschiges Fell. Da setzt der Verstand einfach bei vielen aus.” Dieses Phänomen habe nun ein neues Gewand: Puppy Yoga.

„Das ist zu viel!”

„Dabei handelt es sich nicht um Yoga für Hundewelpen”, macht die Tierschützerin klar. „Es geht um das Vergnügen für Menschen: Angeboten werden Gruppen-Yogastunden, bei denen nebenher mit süßen Hundewelpen geschmust werden kann. Die kleinen Fellnasen sollen zwischen den Yogamatten herumlaufen, sich streicheln lassen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer Anwesenheit entzücken.”

Der Trend sei über die sozialen Medien von USA und Großbritannien herübergeschwappt, auch in München gebe es nun einige solcher Start-ups. Doch was als Win-Win-Situation für Mensch und Tier propagiert werde, sei für weniger selbstbewusste Tiere Stress pur: „Die Welpen sollen 40 Minuten während der Yogaeinheit herumlaufen und danach 20 Minuten fürs Kuscheln sowie Fotos und Videos zur Verfügung stehen. Im Anschluss wird ihnen eine 45-minütige Pause bis zur nächsten Gruppenstunde eingeräumt. Mit Hin- und Rückfahrt ist das ein Ganztagesausflug für die Hundebabys. Das ist zu viel!”, sagt Berchtold entschieden.

„Unterhaltung
durch Tierbabys”

Am Ende des Tages werde mit dieser Geschäftsidee das Kindchenschema zu Profit gemacht. Kristina Berchtold appelliert: „Wir bitten, auf Puppy Yoga zu verzichten und den Wirtschaftszweig 'Unterhaltung durch Tierbabys' nicht zu unterstützen. Zu guter Letzt möchten wir Unternehmerinnen und Unternehmer darauf aufmerksam machen, dass Puppy Yoga, wie jedes Gewerbe mit Tieren, durch das Kreisverwaltungsreferat bzw. das ihm zugehörige Veterinäramt genehmigungspflichtig ist.”

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