Veröffentlicht am 20.12.2023 08:47

Worauf hoffen wir?


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen?  (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)
Ein neues Jahr steht vor der Tür. Langsam öffnet sie sich. Was verbirgt sich dahinter? Was werden uns die nächsten zwölf Monate bringen? (Grafik: sph)

Ein neues Jahr steht vor der Tür, 366 Tage will es diesmal dauern. Das sind rund zehn Millionen jener kurzen Zeitspannen, die wir als »Augenblick«, als »Moment« oder als »Jetzt« wahrnehmen. Etliche davon werden Ärger, Streit, Enttäuschung und für eine ganze Reihe von uns Schmerz, Furcht oder Trauer bringen.
Aber viele dieser Momente können auch ein Geschenk sein, denn ein neues Jahr ist wie eine sich öffnende Tür – dahinter liegen eine Menge Ungewisses und Unkalkulierbares, aber eben auch Möglichkeiten und Chancen, mit großen wie kleinen Dingen neu anzufangen oder anders fortzufahren.
Wir haben Menschen gefragt, was sie sich vom neuen Jahr erhoffen.

„Den Zusammenhalt ganz besonders wertschätzen und pflegen”

Natalie Schmid, Münchner für Münchner e.V.:

Besonders seit der Pandemie nehme ich verstärkt wahr, dass sich die meisten Menschen zu viel mit sich selbst beschäftigen oder so sehr in ihrem eigenen Kosmos gefangen sind, dass sie ihre Umgebung gar nicht mehr richtig, oft sogar nur neidvoll wahrnehmen.
Das „über den Tellerrand hinausschauen“ und auch das bewusste gemeinsame Miteinander gehen mehr und mehr verloren. Durch Home-Office und die digitalen Kommunikations-Alternativen vernachlässigen wir zunehmend unsere sozialen Kontakte und das echte Gespräch, das uns vielleicht zeigen würde, dass das Gras auf der anderen Seite des Zauns nicht unbedingt grüner ist.
Ich habe die Hoffnung, dass wir uns in 2024 wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren, uns bewusst Zeit für Familie, Freunde und diejenigen Menschen nehmen, denen es vielleicht gerade nicht so gut geht und die unsere Hilfe brauchen. Denn gerade weil wir in unsicheren Zeiten leben und die Welt mit Krisen und Kriegen zu kämpfen hat, sollten wir die Gemeinschaft und den Zusammenhalt ganz besonders wertschätzen und pflegen.

„Als Gesellschaft wieder mehr zusammenrücken”

Andrea Betz, Vorstandssprecherin Diakonie München und Oberbayern:

Für das neue Jahr erhoffe ich mir, dass wir als Gesellschaft wieder mehr zusammenrücken. Wir erleben derzeit viele Krisen, die soziale Ungleichheit verstärken und unsere Gesellschaft spalten. Viele Menschen sind verunsichert und blicken voll Sorge in ihre Zukunft. Sie fühlen sich abgehängt und nicht zugehörig. Als Diakonie ist uns wichtig, sie wahrzunehmen, für sie da zu sein und sie professionell zu unterstützen. Gleichzeitig setzen wir uns für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Dabei kommt es auf jede*n Einzelne*n an. Auch politische Mandatsträger*innen haben die verantwortungsvolle Aufgabe, Entscheidungen zu treffen, die unsere Gesellschaft und unseren Sozialstaat stärken und auch die Menschen im Blick haben, die sich abgehängt oder vergessen fühlen. Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die sich für ein soziales und friedliches Miteinander stark machen. Wir müssen heute die Weichen so stellen, dass die Welt von morgen gerecht und lebenswert für alle ist.

„Viele Menschen verteidigen unsere Werte”

Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag:

Das Jahr 2023 war kein einfaches. Russlands schrecklicher Angriffskrieg tobt weiter in der Ukraine und die Terrororganisation Hamas hat Israel angegriffen. Das hat vielen Menschen das Lebengekostet, Familien wurden auseinandergerissen, haben ihr Zuhause verloren. Meine Gedanken sind deshalb auch im Neuen Jahr bei den Menschen, die davon betroffen sind. Ich wünsche mir, dass 2024 Frieden in Europa und der Welt eingekehrt. Dass die Menschen, diein den Kriegsgebieten leben, wieder einen Alltag erleben dürfen, Kinder zur Schule gehen und Pläne für ihre Zukunft machen können. Hoffnung macht mir dabei, dass es so viele Menschen gibt, die unsere Werte verteidigen und jeden Tag an einer guten Zukunft arbeiten. Wir können so dankbar sein, dass wir hier in Deutschland in Frieden und Freiheit leben können.

„Mit Hoffnung, Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken”

Ilse Aigner, MdL, Präsidentin des Bayerischen Landtags:

Zu Beginn der neuen Wahlperiode hoffe ich – und ich freue mich – auf eine gute Zusammenarbeit mit meinen bisherigen und neuen Kolleginnen und Kollegen im Landtag. Alle sind hochmotiviert, sich im Maximilianeum und bei Ihnen vor Ort mit ganzer Kraft für Sie ins Zeug zu legen.
Ich weiß, dass viele Menschen aktuell verunsichert sind. Aber gerade in Zeiten, in denen Krisen und Kriege die Nachrichten dominieren, bin ich dankbar, dass sich in Bayern so viele Menschen für unser Miteinander stark machen. Hunderttausende übernehmen im Ehrenamt Verantwortung – in den Vereinen und Verbänden, im Sport, im Rettungswesen, in der Wohlfahrt, im Brauchtum, in der Politik, in der Kirche. Das hält uns zusammen. Das macht mich stolz!
Ich wünsche mir, dass Sie zu Beginn dieses neuen Jahres mit Hoffnung, Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken. Gemeinsam werden wir die anstehenden Herausforderungen meistern!

„Wer Hilfe braucht, der soll sie bekommen”

Dieter Reiter, Oberbürgermeister in München:

Ein neues Jahr birgt immer die Hoffnung, dass manches besser werden kann. Ich denke dabei, es wird Sie nicht überraschen, vor allem an den Krieg in der Ukraine und den Konflikt im Nahen Osten. Ich denke an unsere Freunde in unseren Partnerstädten Kyiv und Be'er Sheva. Meine große Hoffnung ist, dass die Menschen in den Kriegsregionen dieser Welt in eine friedlichere Zukunft blicken können.
Die Sorgen, die wir hier haben, nehmen sich im Vergleich vielleicht klein aus, aber viele Menschen leiden darunter, dass das Leben in München teuer ist und die Preise steigen. Deshalb will ich all denen Hoffnung geben, die oft nicht wissen,wie sie über die Runden kommen sollen. München ist ein teures Pflaster, wir tun als Stadt aber alles dafür, um denjenigen zu helfen, die sich das tägliche Leben nur schwer leisten können. Wir werden bei den sozialen Leistungen auch in Zukunft nicht kürzen und keinen allein lassen. Wer Hilfe braucht, der soll sie bekommen. Das macht uns als Stadtgesellschaft aus und wir haben so viele gute Beispiele für ein gelungenes Miteinander. Deshalb möchte ich an dieser Stelle all jenen danke sagen, die sich ehrenamtlich engagieren. Danke, dass Sie anderen Ihre Zeit und Unterstützung schenken! In diesem Sinn: Alles Gute für 2024!

„Mut, mal etwas Neues ausprobieren”

Paul Kuhlmann, Vorstand Netzwerk Klimaherbst e.V.:

Ich wünsche mir weniger Gegeneinander und dafür mehr Verständnis und Offenheit in unserer Gesellschaft. Mehr Mut, mal etwas Neues auszuprobieren! Beim Netzwerk Klimaherbst e.V. haben wir in diesem Jahr viel über das Thema Gerechtigkeit in Zeiten der Klimakrise diskutiert. Unter dem Motto „Fair enough?” haben wir bewusst mit Menschen gesprochen, die in unserer Gesellschaft sonst kaum zu Wort kommen. Leider haben immer noch nicht alle die gleichen Chancen. Bei unseren Veranstaltungen waren nicht alle einer Meinung, aber wir haben respektvoll miteinander diskutiert und uns zugehört, ohne gleich zu urteilen. Das klingt so einfach, fordert mich aber selbst immer wieder heraus! Fürs nächste Jahr wünsche ich mir mehr Offenheit gegenüber anderen Perspektiven und die Bereitschaft, Probleme gemeinsam zu lösen. Es gibt viel zu tun!“

„Wir kämpfen dafür, dass Essen bezahlbar bleibt”

Angela Inselkammer, Präsidentin des DEHOGA Bayern:

Ich erhoffe mir vom neuen Jahr, dass die Bundesregierung versteht: Eine Wirtschaft kann nur wirtschaften, wenn die Rahmenbedingungen passen. Die Steuerhöhung auf 19 Prozent zeigt, dass hier nicht nachhaltig gedacht wurde.
Ganz abgesehen davon, dass 7 Prozent von viel Umsatz mehr sein kann als 19 Prozent von wenig Umsatz, steht das Gastgewerbe für das, was unser Land so lebens- und liebenswert macht: Gemütlichkeit, Beisammensein und eine wunderbare Esskultur. Wir sind das öffentliche Wohnzimmer der Nation, eine Branche, die mit Leib und Seele für Leib und Seele arbeitet. 447.000 Erwerbstätige sorgen mit viel Hingabe dafür, dass Gäste sich bei uns wohl fühlen. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Wir kämpfen dafür, dass Essen bezahlbar bleibt. Wir kämpfen dafür, dass das Gastgewerbe als Grundlage für den Tourismus nicht wegbricht. Wir kämpfen dafür, dass unsere Branche als regionaler Wirtschaftsmotor in Bayern erhalten bleibt und es weiterhin genug Arbeits- und Ausbildungsplätze gibt. Und wir kämpfen dafür, dass unsere Betriebe als Orte der Begegnung bestehen bleiben. Denn wir wollen für unsere Gäste auch weiterhin da sein.

„Kleine Gesten können Frieden fördern”

Gabriele Stark-Angermeier, Vorständin Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.:

Mit dem neuen Jahr verbinden wir Hoffnungen und Wünsche. Wenn ich mir etwas für das Jahr 2024 wünsche, dann ist es vor allem Frieden. In einer konfliktgeprägten und unsicheren Zeit sehnen wir uns alle nach Freude, Ausgelassenheit und Harmonie.
Der Deutsche Caritasverband hat für das Jahr 2024 das Motto „Frieden beginnt bei mir” gewählt. Lassen Sie uns gemeinsam aktiv werden und einen Beitrag zum Frieden leisten.
Oft fragen wir uns, kann ich als einzelne Person überhaupt etwas bewirken? Viele kleine Gesten, wie ein Lächeln, können bereits im persönlichen Umfeld, Frieden fördern, sei es durch respektvolle Kommunikation, Toleranz gegenüber anderen Meinungen oder durch kleine Gesten der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Wenn wir alle unseren Teil dazu beitragen, können wir eine positive Veränderung bewirken. Möge das kommende Jahr uns allen die Möglichkeit geben, Frieden in unseren Herzen zu finden und in unsere Welt zu tragen.
Ich wünsche Ihnen allen ein friedvolles, gesundes und frohes neues Jahr 2024!

„Gesundheit bildet die Basis für alles”

Max Hauser, Geschäftsführer der WWK Volleys Herrsching:

Grundsätzlich erhoffe ich mir vom neuen Jahr Gesundheit und Erfolg. Für den Verein, für alle unsere Mitarbeiter, aber auch für die Gesellschaft als solches. Gesundheit bildet die Basis für alles. Ohne sie ist alles nichts. Aber Gesundheit ist nicht alles. Der Mensch strebt, will kreativ sein und sich fordern. Die Belohnung ist ein - wie auch immer gearteter - Erfolg. In unserem Fall wäre das die Qualifikation für einen internationalen Startplatz, eine volle Halle und neue Sponsoren. Auch wenn die Ziele dann nicht erreicht werden, ist das Streben danach im Nachhinein immer ein Erfolg.

„Mehr Sachlichkeit im politischen Diskurs”

Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK:

Ich erhoffe mir vom neuen Jahr mehr Sachlichkeit im politischen Diskurs. Ob Kernkraft, Gendern oder Kindergrundsicherung: Ganz schnell ging es in den Debatten des vergangenen Jahres nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch darum, wer seine Punkte am lautesten setzen kann. Ich habe nichts gegen Auseinandersetzungen, denn sie bringen wichtige Themen voran. Ich schätze den Austausch, ich bin neugierig auf andere Meinungen. Ich erhoffe mir deshalb vom neuen Jahr das Wiedererwachen einer guten Streitkultur. Eine wundersame Abkühlung der Gemüter und Köpfe unserer Politikerinnen und Politiker während der Feiertage wäre mein Wunsch, damit diese ausgeruht ihre verantwortungsvollen Aufgaben wieder anpacken können. Es stehen ja wichtige sozialpolitische Projekte 2024 an. Zum Beispiel die Krankenhausreform. Die muss kommen, sonst fährt das System an die Wand. Da gilt es, vernünftig abzuwägen, damit die Gesundheitsversorgung für alle Menschen gut und sicher bleibt. Das geht sicher ohne Geschrei oder Polemik – einen Versuch ist es wert.

„Wir haben vieles erreicht und etliches umgesetzt”

Renate Maltry, Vorsitzende Stadtbund Münchner Frauenverbände:

Als Vorsitzende des Stadtbundes der Münchner Frauenverbände danke ich allen Ehrenamtlichen für ihr außergewöhnliches Engagement im vergangenen Jahr von Herzen. Wir haben vieles erreicht und etliches umgesetzt, wie den Women`s March, den Equal Pay Day und den Münchner Aufruf: „Frauen wählen ihre Zukunft“ zur Bayerischen Landtagswahl. Das Jahr war aber auch voll mit Kriegen, weltweit und in Europa. Deshalb werden wir im Januar 2024 einen Lichterzug für Frieden und Gerechtigkeit für Frauen durchführen.
Zur bevorstehenden Europawahl werden wir weiter versuchen, dem Rechtsruck, der grundsätzlich auch frauenfeindlich ist, durch Information und Aufklärung entgegenzutreten.
Zur Unterstützung von Alleinerziehenden beziehen wir zur beabsichtigten Reform zum Unterhaltsrecht Stellung. Für die Umsetzung der Istanbul-Konvention treten wir ein und wirken auf ausreichend Schutz vor Gewalt gegen Frauen hin.
Wir freuen uns auf das Jahr 2024, in dem wir das 110-jährige Jubiläum feiern. Luise Kiesselbach hat den Verein im Jahr 1914 vorausschauend gegründet.
Wir sind stolz darauf, dass wir nach der langen Zeit mit 68 Mitgliedsverbänden das größte und bedeutendste Frauennetzwerk in München sind.

„Mehr Zuversicht bitte!”

Klaus Josef Lutz, Präsident der IHK für München und Oberbayern:

Gerade in Zeiten, die mit so vielen unterschiedlichen Herausforderungen beladen sind, wird deutlich: Was wir wieder mehr brauchen, ist Mut, Entschlossenheit und Gestaltungswillen. Wir brauchen den viel beschworenen Ruck durch unsere Gesellschaft, den Willen, gemeinsam unser Land wieder auf Spur zu bringen. Ich wünsche mir, dass sich 2024 der wahre Charakter unserer Gemeinschaft zeigt. Dass wir angesichts der Krisen beweisen: Gemeinsam packen wir an und legen los. Und gemeinsam schaffen wir es auch, die dringlichsten Probleme zu lösen. Und speziell für unsere Betriebe, die kleinen wie die großen, für unsere tausenden von Soloselbstständigen wünsche ich mir, dass unsere Politiker die Entscheidungen treffen, die die Unternehmen wieder atmen, wirtschaften und investieren lassen. Unsere Wirtschaft muss wieder wachsen können. Eines ist klar: Ohne eine gut laufende Wirtschaft fehlen dem Staat und damit der ganzen Gesellschaft wichtige Steuereinnahmen. Doch genau diese brauchen wir jetzt, um unsere Zukunft bestmöglich gestalten zu können. Deshalb – der Worte sind genug gewechselt, lasst uns endlich Taten vollbringen.

„Wir brauchen zusätzliche Kolleginnen und Kollegen”

Ute Schmitz, Pflegedirektorin kbo-Kinderzentrum München:

Ich erhoffe mir vom neuen Jahr einen guten Start in unserem Neubau, auf den wir uns so lange gefreut haben. Mit seinen großzügigen Räumlichkeiten, dem vielen Licht, den warmen Farben und den schönen Patientenzimmern mit eigenen Bädern können wir unseren Patientenfamilien eine ganz neue Behandlungsqualität anbieten. Besonders freut es mich, dass wir mit drei Stationen unser Bettenangebot von 45 auf 60 Betten erweitern und damit noch mehr Patienten mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen helfen können. Unser gesamtes Team macht bereits jetzt einen super Job - das macht mich sehr stolz. Doch um unsere Patient*innen optimal zu betreuen und die neue dritte Station personell zu besetzen, brauchen wir zusätzliche Kolleginnen und Kollegen, besonders aus pflegerischen oder pädagogischen Berufsgruppen. Das wird eine besondere Herausforderung in diesem Jahr. Aber ich hoffe, dass wir bei einem speziellen Karriere-Event voraussichtlich Ende Februar potentielle neue Teammitglieder von unserem schönen Neubau und unserem Spitzen-Team überzeugen können.

„Viele können das Gesicht der Welt verändern”

Gerlinde Wouters, Geschäftsführerin von FöBE:

Als Geschäftsführerin von FöBE, der Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement, arbeite ich an einer privilegierten Stelle. Ich habe es tagein, tagaus mit Organisationen und Menschen zu tun, die München ein klein wenig sozialer, grüner und lebenswerter machen wollen und sich für den Zusammenhalt in unserer diversen Stadt einsetzen. Denn es ist München und nicht Frankfurt oder Berlin, das den höchsten Anteil an zugewanderten Menschen ohne großes Aufsehen integriert.
Prof. Harald Lesch wurde beim Klimakongress in München gefragt, warum er trotz seines Wissens um die Klimakatastrophe und um die drohenden Kipppunkte immer noch ein zuversichtlicher Mensch sei. Und er antwortete: „Aufgeben ist keine Option“.
Diese Haltung erkenne ich in den vielfältigsten Einsätzen von freiwillig Engagierten in unserer Stadt wieder, seien sie langfristig ausgeübt oder auch mal nur spontan und kurzfristig. Sie alle geben ihre Zeit, ihre Ideen und ihr Wissen, damit sich zum Beispiel benachteiligte Kinder und Jugendliche leichter tun, ihren Bildungsweg zu gehen, damit unser Grün erhalten und unsere Straßen kühl bleiben oder damit Geflüchtete hier Wohnung und Arbeit finden.
Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

„Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren”

Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT):

Ich erhoffe mir im neuen Jahr mehr politische Stabilität und Gestaltungswillen von unserer Bundesregierung. Angesichts der Herausforderungen, vor denen unser Land steht, dürfen wir keine Zeit mehr verlieren. Die Ampel-Koalition muss ihre abwartende Haltung ablegen und die drängendsten Themen endlich anpacken. Die To-Do-Liste ist lang: Unsere Betriebe brauchen vor allem verlässliche und attraktive Rahmenbedingungen. Dazu gehören u.a. Entlastungen bei der Bürokratie. Die Höhe der Sozialabgaben, die mittlerweile mehr als 40 Prozent ausmachen, muss dringend gesenkt werden. Wir brauchen mehr Kapazitäten zur Stromerzeugung und ein Programm, mit dem der am Boden liegende Wohnungsbau angekurbeltwerden kann.

„Beste Bildung für eine starke Demokratie”

Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes:

Das Jahr 2023 hat gezeigt, wie wichtig es ist, Haltung für ein demokratisches Miteinander zu zeigen. Ein schlichtes Lippenbekenntnis zur Demokratie reicht in der aktuellen Zeit nicht mehr aus. Es braucht das Engagement aller, um die Demokratie und das demokratische Miteinander auf Dauer zu stellen.
Die junge Generation wird die Zukunft von morgen gestalten. Doch nur wer Demokratiefähigkeit erlernt, kann sich für diese auch starkmachen. Deswegen setze ich mich für ein gerechtes und inklusiveres Schulsystem ein, damit alle Kinder die bestmögliche Bildung erhalten. Mein Wunsch für das Jahr 2024 ist es, die Demokratiebildung im schulischen Bereich weiterhin zu stärken.
Umso mehr freut es mich, im Zuge meiner Arbeit miterleben zu dürfen, wie engagiert sich zahlreiche Lehrkräfte für Toleranz und Vielfalt in Schule einsetzen, den Kindern demokratische Werte vermittelt und Demokratie für diese erfahrbar machen. Dafür möchte ich mich vielmals bedanken.
Das gibt mir Hoffnung für das neue Jahr!

„Mehr denn je eine Existenzfrage”

Bernd Posselt, MdEP a.D., Präsident der Paneuropa-Union Deutschland und Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe:

Vor allem erhoffe ich, dass sich die Ukraine und Israel gegen Aggressoren wie Putins Russland und die Hamas durchsetzen können und die Leiden der Menschen durch Krieg, Terror und Vertreibung enden. Dasselbe gilt für andere Krisenherde wie den Kaukasus und Südosteuropa, die viel zu wenig beachtet werden. Was die Europäische Union betrifft, wünsche ich mir für die Europawahl am 9. Juni ein starkes Ja der Bürger zur europäischen Einigung, die mehr denn je eine Existenzfrage ist. Persönlich danke ich meinen Mitstreitern in der Paneuropa-Bewegung und in der Sudetendeutschen Landsmannschaft für ihren aktiven Einsatz für die Völkerverständigung, die Weiterentwicklung der EU zu einer europäischen Föderation sowie die Fortsetzung des Aussöhnungsprozesses zwischen Tschechen und Deutschen. Möge Gott uns im Neuen Jahr die Kraft schenken, an alledem mitzuarbeiten und erfolgreich dafür einzutreten, dass die Welt im kleinen wie im großen ein besserer Ort wird.

„Mehr Zeit für das Wesentliche haben”

Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbandes e.V. (BLSV):

Ein ereignisreiches und forderndes Jahr 2023 neigt sich mit einem krönenden Abschluss dem Ende zu: 2 Millionen Kinder und Jugendliche sowie insgesamt 4,7 Millionen Sportbegeisterte versammeln sich als neuer Spitzenrekord zum Jahresende unter dem Dach des Bayerischen Sports. Das erfüllt mich mit großem Stolz und ist uns allen Ansporn zugleich.
Auch 2024 setzen wir für unsere mehr als 11.500 Sportvereine und 57 Sportfachverbände im Freistaat Bayern alles daran, dass der Sport auch weiterhin für jung und jung Gebliebene in höchstem Maße attraktiv bleibt. Die Bayerische Solidargemeinschaft steht geschlossen hinter allen ehrenamtlich Engagierten: Trainern, Übungsleitern, Helfern und den Funktionärsriegen. Durch die flächendeckende Digitalisierung der Sportinfrastruktur wollen wir das Sportland Bayern zukunftsfähig machen und sein Ehrenamt entlasten. Vereinsmanagement muss für alle schnell, einfach und intuitiv sein. Das schaffen wir nur durch Cloudlösungen, um mehr Zeit für das Wesentliche zu haben: unseren Sport. Und klar ist: wir freuen uns jetzt schon riesig auf ein erfolgreiches Handball-, Fußball- und Olympia-Jahr 2024.

„Hoffnung ist auf unserer Station ein ganz wesentlich”

Anna Winter, stellvertretende Stationsleitung im LMU Klinikum Großhadern:

Hoffnung ist auf unserer Überwachungsstation ein ganz wesentliches Wort. Ich denke dabei an unsere Patienten und ihr Warten und Bangen auf und um ein neues Organ, an ihren Wunsch nach erfolgreichen Therapien und ganz häufig an ihre Sehnsucht, möglichst bald wieder zu Hause mit den Lieben eine gute Zeit verbringen zu können.
Neben der Hoffnung für unsere Patienten und der Hoffnung für sich selbst haben die Mitarbeitenden der Station viele wertvolle Punkte für uns als Team formuliert. Daraus ist eine Vision entstanden, die eine hoffnungsvolle Zukunft verspricht und die nun mit Leben gefüllt werden will.
Vor einem Jahr stand unsere Station aufgrund krankheitsbedingter Personalausfälle bei schon bestehendem, bekannten Personalmangel in der Pflege vor der vorübergehenden Schließung. Das Team hat extrem flexibel und mit sehr großem Engagement dazu beitragen, dass dies verhindert werden konnte. Wir haben im multiprofessionellen Team die Station bspw. mit einer neuen Tagesstruktur, einem digitalen Dokumentationssystem und weiteren Maßnahmen neu organisiert und konnten uns dadurch stabilisieren.
Meine Hoffnung für 2024 ist, dass wir – eine junggebliebene Station, auf der es kracht, aber auch gerne gelacht wird – weiter unsere Gestaltungsmöglichkeiten nutzen und neue Kolleginnen und Kollegen im Team willkommen heißen dürfen. Darauf freue ich mich.

„Mehr Faktenwissen und weniger Desinformation”

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesjustizministerin a.D., Mitglied des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit:

Das Jahr 2023 war in mehrfacher Hinsicht ein ganz besonders schwieriges. Der russische Agressions-Krieg in der Ukraine, fürchterliche Gewalt und Terror der Hamas im Nahen Osten, Inflation, steigende Energiekosten, Fachkräftemangel und viele Geflüchtete haben mit dazu geführt, dass Unsicherheit und Ängste bei vielen Menschen zunehmen und sie Sorgen für die Zukunft haben.
Vor diesem Hintergrund wünsche ich mir für das Jahr 2024 mehr Stabilität, Verlässlichkeit und Vertrauen in politisches Handeln und besonders mehr Wertschätzung und Respekt untereinander. Ansteigender Antisemitismus, Rassismus und Islamismus gefährden die Wertegrundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Um gemeinsam dagegen zusammen zu stehen, braucht es mehr Faktenwissen und weniger Desinformation, mehr Engagement für unser Gemeinwesen und eine handlungsfähige Regierung, die ihre Entscheidungen nachvollziehbar erklärt und in der gemeinsamen Profilierung den Erfolg sieht.

„Hoffnung ist ein Motor, um voranzukommen”

Susanne Breit-Keßler, Vorsitzende des Bayerischen Ethikrats, Regionalbischöfin i.R.:

Die letzten drei Jahre konnten einem das Grauen lehren. Pandemie, Wirtschafts- und Klimakrise. Zwei Kriege in nächster Nähe. Grenzenloser Hass und unvorstellbare Gewalt. Neuer, widerlicher Antisemitismus. Manch einer erhofft sich gar nichts mehr.
Manchmal spüre ich diese Versuchung auch. Aber: „Der Mensch trägt eine Sehnsucht in sich, die ihn um ein Unendliches übersteigt.” So hat der Philosoph Blaise Pascal uns charakterisiert. Diese hoffnungsvolle Sehnsucht ist notwendig. Sie ist ein Segen.
Hoffnung ist ein Motor, um voranzukommen. Deswegen hoffe ich für 2024 vor allem auf Frieden. Darauf, dass Feinde lernen, sich - wenn schon nicht zu lieben - wenigstens zu achten. Ich hoffe darauf, dass ich im neuen Jahr aus der Liebe, die ich in Ehe und Freundeskreis spüre, Kraft schöpfe.
Kraft, um dem Übel zu wehren, das ich erkenne. Natürlich weiß ich, dass die Sehnsucht und die Hoffnung eines Menschen meist mehr sind als das, was sich im Leben verwirklichen lässt. Aber ohne geht gar nichts. Mit kann unendlich viel geschehen. Ich hoffe auf ein wenig Atem aus dem Paradies.

„Mut, Einsatz und Zusammenhalt”

Georg Eisenreich, MdL, bayerischer Justizminister:

Der Blick in die Welt zeigt, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Besonders eindrücklich haben uns dies der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der brutale Terrorangriff der Hamas auf Israel und die Menschen dort vor Augen geführt. Dieses Jahr hat erneut deutlich gemacht, dass wir unsere Art zu leben und unsere Werte Tag für Tag verteidigen müssen. Dieses Jahr hat aber auch gezeigt, dass wir dort stark sind, wo wir als Gemeinschaft zusammenstehen.
Wir müssen unsere Wirtschaftskraft stärken, solidarisch mit denen sein, die nicht auf der Sonnenseite stehen, und konsequent gegen Hass und Demokratiefeinde vorgehen. Hier sind der Staat, aber auch die Gesellschaft gefordert. Mit Mut, Einsatz und Zusammenhalt können wir diese Herausforderungen packen.

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