Wusste Sie, dass rund 30 Millionen Kaninchen jedes Jahr auf deutschen Tellern landen, zwei Drittel davon während der Osterfeiertage? Oder dass allein in Deutschland jedes Jahr über eineinhalb Millionen Schafe und Lämmer geschlachtet werden - Lämmer noch weit vorm Erreichen ihres ersten Lebensjahres? Dass jedes Jahr tausende Tiere - Igel, Wiesel, Mäuse, Kröten und sogar Vögel - einen qualvollen Tod in den traditionellen Osterfeuern sterben? Oder dass nach den Feiertagen über die Tierheime eine regelrechte „Kaninchenwelle” hereinbricht, weil die lebendigen Ostergeschenke wieder abgeschoben werden?
„Dem Tierschutzverein München geht es nicht darum, den Leuten das Osterfest zu vermiesen”, sagt Sprecherin Kristina Berchtold. Aber gerade an Ostern gebe es viele Traditionen, die mit großem Tierleid verbunden seien. „Vielen Menschen ist das nicht klar, weil kulturelles Erbe selten hinterfragt wird. Wir möchten die Leute dafür sensibilisieren und auf tierfreundliche Alternativen verweisen.” Allein mit dem Entschluss zu einem vegetarischen oder sogar veganen Ostermahl (z.B. Seitan) könne man bereits Tierleben retten. „Ebenso, wenn man Reisig und Schnittholz erst kurz vorm Anzünden des Osterfeuers aufschichtet. Dann kann man sicher sein, dass keine Wildtiere darin Unterschlupf gesucht haben und grausam in den Flammen sterben.”
„Ostern ist auch die Zeit, in der die meisten Hühnereier konsumiert werden. Wer schlechte Haltungsformen wie Boden-, Freiland- oder Kleingruppenhaltung nicht begünstigen möchte, sollte unbedingt auf Bioeier setzen”, so Berchtold. Von bereits gefärbten und hartgekochten Eiern rät die Tierschützerin ausdrücklich ab: „Sie stammen mit großer Sicherheit nicht aus Biohaltung.” Und auch bei industriell gefertigten Lebensmitteln mit Ei sei Vorsicht geboten: „Steht nicht explizit bio auf der Verpackung, ist auch kein bio drin.” Kleiner Tipp: Als Alternativen für Eier beim Backen und Kochen kämen Apfelmus, Bananen, Soja-Mehl oder auch Ei-Ersatzpulver in Frage.