Wie lang ist die natürliche Lebenserwartung eines Haushuhns? Gute Frage, oder? Laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten zählen Hühner in der Intensivhaltung zu den Nutztieren mit der kürzesten Lebensdauer überhaupt. Da hat es eine Legehenne mit durchschnittlich 20 Monaten Lebensdauer noch echt gut, denn ein Masthuhn erreicht schon nach 40 Tagen sein Schlachtgewicht.
Hühner sind vermutlich die am häufigsten vom Menschen geschlachteten Nutztiere weltweit: Geschätzt 45 Milliarden Tiere werden jedes Jahr für Hühnerfleisch getötet. Laut einer Statista-Umfrage wurden im Jahr 2021 „pro Kopf durchschnittlich 15,6 Kilogramm Hühnerfleisch in Deutschland konsumiert” - Tendenz steigend.
Auch intelligenzmäßig wird dem Federtier Unrecht getan, dabei mag die Bezeichnung „dummes Huhn” noch zu den harmloseren Beleidigungen im Volksmund zählen. Die US-Biologin Lori Marino kam in einer Studienreihe zur Psychologie, den Gefühlen und dem Verhalten der Vögel zu dem Ergebnis, dass bereits fünf Tage alte Küken über grundlegende mathematische Fähigkeiten verfügen. Auch können sich Hühner bis zu drei Minuten die Flugbahn eines Balls merken, was der Fähigkeit der meisten Primaten entspricht. Zudem verfügen sie über ein gewisses Bewusstsein ihrer selbst und verständigen sich überraschend komplex untereinander: Die Forscher haben über 24 verschiedene Rufe identifiziert, die Hühner nutzen, um miteinander zu kommunizieren. Zum Beispiel rufen Hähne ihre Hennen auf bestimmte Weise, wenn sie besonders attraktives Futter gefunden haben. Zudem haben die Tiere unterschiedliche Warnschreie für lauernde Raubtierarten.
Das Haushuhn stammt übrigens vom südostasiatischen Wildhuhn ab und wurde vor rund 8.000 Jahren domestiziert. Wer nicht nach dem Leben des Tieres trachtet, kann sich übrigens fünf bis zehn Jahre an den intelligenten Vögeln erfreuen.