Veröffentlicht am 29.06.2022 15:21

50 Jahre Wörthsee

Das Gemeindewappen der 50 Jahre alten Gemeinde Wörthsee als dekoratives Element in der Blumenrabatte am Seeufer.  (Foto: pst)
Das Gemeindewappen der 50 Jahre alten Gemeinde Wörthsee als dekoratives Element in der Blumenrabatte am Seeufer. (Foto: pst)
Das Gemeindewappen der 50 Jahre alten Gemeinde Wörthsee als dekoratives Element in der Blumenrabatte am Seeufer. (Foto: pst)
Das Gemeindewappen der 50 Jahre alten Gemeinde Wörthsee als dekoratives Element in der Blumenrabatte am Seeufer. (Foto: pst)
Das Gemeindewappen der 50 Jahre alten Gemeinde Wörthsee als dekoratives Element in der Blumenrabatte am Seeufer. (Foto: pst)

Der Name „Wörthsee“ für die Gemeindeteile am gleichnamigen See, ist noch gar nicht so alt. Erst vor 50 Jahren haben Steinebach, Auing mit Etterschlag und Walchstadt fusioniert. Und zwar im Rahmen der Gemeindegebietsreform. An dieses Ereignis erinnert eine Ausstellung im Foyer des Wörthseer Rathauses, die zu den Öffnungszeiten bis zum 15. Juli besichtigt werden kann. Archivarin Barbara Blankenburg möchte damit an die bahnbrechenden Entscheidungen vor einem halben Jahrhundert erinnern. Dass die neue Gemeinde nach dem See benannt werden sollte, stand keineswegs fest. Landrat Rudolf Widmann hatte damals scherzhaft „Stoaschlag“ vorgeschlagen – angesichts hitziger Debatten, die fast schon an Mord und Totschlag erinnerten, wie Blankenburg berichtete, aber auch St. Martin am Wörthsee oder „Stein-ett-stadt“ kursierten.
Eine Zwangsheirat war es keineswegs. Der Zusammenschluss der Orte erfolgte freiwillig, denn damit verbunden war ein Fördergeld der Bayerischen Regierung in Höhe von 300.000 Mark. „Steinebach und Etterschlag haben immer schon gut zusammen gearbeitet“, berichtet die Archivarin. Lediglich die Walchstadter waren nicht so begeistert. Nachdem der Steinebacher Bürgermeister Heinrich Lang die Initiative für die Zusammenlegung ergriffen hatte, liefen zähe Verhandlungen an. Die Bürger mussten überzeugt werden, die Ratsgremien und dann gab es noch ein finanzielles Problem. Nach der Zusammenlegung der Gemeinden hätte es eine halbe Million Mark weniger als Zuschuss für die Abwasserbeseitigung gegeben. Das hätte nicht nur das gesamte Fördergeld aufgefressen, sondern dem Haushalt noch dazu ein Minus in Höhe von 200.000 Mark beschert.
Nach vielen Verhandlungen, Sondersitzungen und Gesprächen wurde das Problem durch zusätzliche Fördergelder in Höhe der fehlenden Summe, gelöst.
Bei der Abstimmung waren 95 Prozent der Steinebacher für den Zusammenschluss, 80 Prozent der Etterschlager und 63 Prozent der Walchstadter. Zuvor hatten sich bereits die beiden Gemeinderatsgremien dafür ausgesprochen.

Geldsegen für Schulneubau

Vor allem der Geldsegen hatte die Lokalpolitiker überzeugt. Schon lange sollte eine gemeinsame Schule errichtet werden, denn bisher wurden die Kinder an verschiedenen Orten unterrichtet.
Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Wörthsee eingeführt. Josef Wirth, ehemaliger Bürgermeister aus Etterschlag, wurde erster Bürgermeister in Wörthsee. Erstes Projekt der jungen Gemeinde war der Schulhausbau. In nur drei Jahren wurde die Schule fertig. Der Quadratmeterpreis von 15 Mark für den Grund wäre heute utopisch.
Bei der Gemeinderatsreform wurde zwischen den Jahren 1971 bis 1980 die Anzahl der Gemeinden in Bayern von 7004 auf 2050 reduziert. Damit sollten effizienter arbeitende Verwaltungen geschaffen werden. Die Gemeinde Wörthsee hat die angestrebte Mindestgröße von 5000 Einwohnern erst dank des stetigen Zuzugs vor ein paar Jahren erreicht. Heute leben etwa 5240 Einwohner am Ort.

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